Wer einen Hund hat, muss bestimmte Dinge wie die Hundehaftpflicht und die Hundesteuer beachten.
Wer einen Listenhund hat, muss sogar noch mehr berücksichtigen. Dann wird unter anderem ein Sachkundenachweise verlangt.
Was aber passiert, wenn kein Sachkundenachweis für den Hund vorliegt? Droht dann eine Strafe? Das und mehr erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWelche Strafen drohen, wenn man keinen Sachkundenachweis für einen Hund hat?
Hast du keinen Sachkundenachweis für deinen Hund, dann kann dir ein saftiges Bußgeld drohen.
Es liegt kein Sachkundenachweis für den Hund vor? Als mögliche Strafe kann dir der Hund weggenommen werden. Ein Haltungsverbot ist eine weitere mögliche Folge.
Wie die Strafen aussehen, wenn kein Sachkundenachweis für den Hund vorliegt, erklären wir dir nun.
Bußgeld
Die Höhe variiert je nach Bundesland und Fall. In der Regel liegt das Bußgeld zwischen 100 und 200 Euro – und zwar pro Verstoß gegen die geltenden Vorschriften.
Dieses Verwarngeld ist gleichzeitig eine erste Warnung. Du hast die Chance, deinen Sachkundenachweis nachzuholen.
Beschlagnahmung des Hundes
Holst du den Sachkundenachweis nicht nach, dann bleibt es nicht beim Verwarngeld. Es kann sein, dass dein Hund beschlagnahmt wird.
Das heißt aber nicht, dass du deine Fellnase komplett abgeben musst.
Die Beschlagnahmung wird aufgehoben, wenn du deinen Sachkundenachweis nachgereicht hast.
Hundehaltungsverbot
Im schlimmsten Fall kann die zuständige Behörde die Haltungserlaubnis für deinen Hund entziehen.
Das tritt ein, wenn du die Vorlage des Sachkundenachweises wiederholt versäumt hast.
Welche Bundesländer verlangen einen Sachkundenachweis für Hunde?
Ein Sachkundenachweis für Hunde ist in allen Bundesländern Pflicht.
Niedersachsen akzeptiert alternativ auch den sogenannten Hundeführerschein als Sachkundenachweis.
Der Hundeführerschein ist übrigens nicht das Gleiche wie ein Sachkundenachweis. Zwar belegst du auch dabei in mehreren Prüfungen deine Fähigkeiten, einen Hund zu halten.
Ein Hundeführerschein ist aber freiwilliger Natur, der Sachkundenachweis dagegen vielerorts verpflichtend.
Die Vorschriften sind nicht für alle Bundesländer gleich. Und ein Sachkundenachweis ist nicht immer nur für Listen- oder 20/40-Hunde vorgesehen.
Schon gewusst?
20/40-Hunde sind Hunderassen, die mehr als 20 Kilogramm wiegen und größer als 40 Zentimeter sind.
So definieren die einzelnen Bundesländer den Sachkundenachweis:
Bundesland | Definition Sachkundenachweis |
Baden-Württemberg | Sachkundenachweis für alle Hunderassen |
Bayern | Sachkundenachweis nur bei aggressivem Verhalten |
Berlin | Sachkundenachweis für alle freilaufenden Hunde |
Brandenburg | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Bremen | Sachkundenachweis nur bei aggressivem Verhalten |
Hamburg | Sachkundenachweis für alle freilaufenden Hunde und bestimmte Hunderassen |
Hessen | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Mecklenburg-Vorpommern | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Niedersachsen | Sachkundenachweis für alle Hunderassen |
Nordrhein-Westfalen | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Rheinland-Pfalz | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Saarland | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Sachsen | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Sachsen-Anhalt | Sachkundenachweis für Listenhunde und große Hunde |
Schleswig-Holstein | Sachkundenachweis nur bei aggressivem Verhalten |
Thüringen | Sachkundenachweis nur bei aggressivem Verhalten |
Zudem solltest du dich nach dem genauen Umfang des Sachkundenachweises in deinem Bundesland informieren. Dabei kann es nämlich ebenfalls Unterschiede geben.
Die notwendigen Infos erhältst du beispielsweise beim Tierarzt oder einer Tierschutzorganisation.
Wie kann man den Sachkundenachweis für Hunde erlangen?
Einen Sachkundenachweis kannst du beim Tierarzt, dem Veterinäramt oder dem Ordnungsamt bekommen.
Meist überwacht die zuständige Landestierärztekammer die dazugehörige Prüfung. Sowohl du als auch dein Hund werden dabei unter die Lupe genommen.
Ein Sachkundenachweis besteht aus den folgenden Prüfungen:
- Theoretische Prüfung
- Praktische Prüfung
Schauen wir uns an, wie die Prüfungsteile ablaufen.
Theoretische Prüfung
In der theoretischen Prüfung musst du bis zu 35 Multiple-Choice-Fragen zu verschiedenen Hundethemen beantworten. Dazu gehören unter anderem:
- Sozialverhalten
- Artgerechte Haltung
- Lesen der Körpersprache
- Artgerechte Ernährung und Pflege
Um den theoretischen Teil zu bestehen, musst du mindestens 20 Fragen korrekt beantworten.
Praktische Prüfung
In der praktischen Prüfung müssen du und dein Hund alltägliche Situationen bestehen.
Dazu gehören unter anderem die Leinenführigkeit und die Beziehung zwischen euch beiden.
Ebenfalls wird geprüft, ob dein Hund alle wichtigen Kommandos befolgt. Ein weiterer Prüfungspunkt ist, wie dein Hund in stressigen und gefährlichen Situationen reagiert.
Habt ihr diesen praktischen Teil bestanden, dann erhältst du den Sachkundenachweis.
Gut zu wissen
Besteht ihr den Sachkundenachweis nicht, dann könnt ihr ihn beliebig oft wiederholen. Beachte, dass die Kosten in Höhe von bis zu 200 Euro ebenfalls wiederholt anfallen.
Kein Sachkundenachweis für den Hund, und nun droht eine Strafe? Was kannst du zu diesem Thema beisteuern? Teile es gerne in unseren Kommentaren!