Beim Hundeführerschein handelt es sich um einen Nachweis des „ordentlichen“ Haltens und Führens eines Hundes. Er dient der Gewissheit, dass der Hund keine Gefahr für Mensch und Tier darstellt.
Zahlreiche Hundehalter stellen sich allerdings die Frage: „Muss ich einen Hundeführerschein machen, wenn ich schon einen Hund hatte?“
Wir haben die Antwort und weitere wissenswerte Informationen rund um das Thema Hundeführerschein.
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ToggleBrauche ich einen Hundeführerschein, wenn ich schon einen Hund hatte?
Auf die Frage: „Muss ich einen Hundeführerschein machen, wenn ich schon einen Hund hatte?“ ist nicht pauschal zu antworten, weil das in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird.
Niedersachsen ist aktuell das einzige Bundesland, in dem die allgemeine Führerscheinpflicht für Hundehalter besteht.
In den anderen Bundesländern spielt der Hundeführerschein vor allem im Zusammenhang mit der Anlein- und Maulkorbpflicht eine bedeutende Rolle.
In welchen Bundesländern brauche ich einen Hundeführerschein?
Auch wenn der Hundeführerschein aktuell nur in Niedersachsen Pflicht ist, kann es in anderen Bundesländern Vorteile mit sich bringen, wenn du ihn hast.
Zu nennen sind insbesondere die Befreiung von der Anlein- oder Maulkorbpflicht sowie die Anerkennung des Hundeführerscheins anstelle des Sachkundenachweises.
Vorschriften in Niedersachsen
Zwar ist der Hundeführerschein für alle Hundehalter in Niedersachsen verpflichtend, dennoch ist die Antwort auf die Frage „Muss ich einen Hundeführerschein machen, wenn ich schon einen Hund hatte?“: Jein!
Es gibt nämlich eine Ausnahme, und zwar bist du von der Hundeführerschein-Pflicht befreit, wenn du innerhalb der letzten zehn Jahre für mindestens zwei Jahre ohne Unterbrechung einen Hund hattest.
Hundeführerschein statt Sachkundenachweis
In folgenden Bundesländern kann der Hundeführerschein als Alternative zum Sachkundenachweis anerkannt werden:
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen (dort ist der Sachkundenachweis für Hunde ab 40 Zentimetern Widerristhöhe oder 20 Kilogramm Körpergewicht Vorschrift)
- Baden-Württemberg
Anlein- und Maulkorbpflicht
Wenn du deinen Hund in einem Bundesland mit Anleinpflicht oder Maulkorbpflicht von dieser befreien lassen möchtest, musst du einen Hundeführerschein machen, auch wenn du schon einen Hund hattest.
Fast alle Bundesländer haben den Hundeführerschein zur möglichen Befreiung dieser Pflicht eingeführt.
Während die Maulkorbpflicht für Listenhunde und auffällig gewordene Hunde besteht, gilt die Anleinpflicht für alle Hunde.
In den meisten Bundesländern gibt es bereits die generelle Anleinpflicht, sodass du einen Hundeführerschein machen musst, um mit deinem Hund ohne Leine spazieren zu gehen.
Folgende Bundesländer haben bisher jedoch keine Anleinpflicht:
- Baden-Württemberg (plant aber generelle Einführung der Hundeführerscheinpflicht für alle Hundehalter)
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen, mit Ausnahme der Städte Leipzig und Dresden
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
Vorschriften zum Hundeführerschein
Die Vorschriften zum Hundeführerschein variieren je nach Bundesland und Gemeinde teils stark, weshalb du dich bei den zuständigen Behörden oder Hundevereinen im jeweiligen Bundesland über die genauen Anforderungen informieren solltest.
Nachfolgend einige Vorgaben, die meist gelten:
- Mindestalter des Hundehalters und -führers: 16 Jahre
- Mindestalter des Hundes für die Prüfungszulassung: mindestens 12 Monate
- Theoretische Prüfung ist vor dem Einzug des Hundes zu absolvieren
- Der Hund muss gechipt sein und über eine Haftpflichtversicherung verfügen
Ist eine Hundeführerschein-Wiederholung beim Umzug in ein anderes Bundesland nötig?
Wer in Bundesländer mit Hundeführerschein-Vorgaben zieht, muss den Hundeführerschein gegebenenfalls erneut machen, da die Vorschriften für den Hundeführerschein von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können.
Informiere dich deshalb sicherheitshalber bei den zuständigen Behörden in dem neuen Bundesland über die genauen Regelungen.
Beachte dabei, dass laut ARAG-Hundekrankenversicherung der Hundeführerschein nicht mit dem Sachkundenachweis zu verwechseln ist.
Wie lange dauert es, den Hundeführerschein zu machen?
Die theoretische Prüfung kannst du sofort online absolvieren, während die praktische Prüfung mit deinem Hund von dem individuellen Lernfortschritt und dem Anbieter abhängt und zwischen einigen Wochen oder Monaten in Anspruch nimmt.
Um die theoretische Prüfung bestehen zu können, sind gute Kenntnisse zum Verhalten und zur Erziehung deines Hundes erforderlich, über die du bei der Prüfungsanmeldung verfügen solltest.
Für die praktische Prüfung ist in der Regel ein Training vorausgehend, um folgende Voraussetzungen für das Bestehen der Prüfung erfüllen zu können:
- Du hast deinen Hund in jeder Situation unter Kontrolle
- Der Hund stellt weder für andere Hunde noch für Menschen eine potenzielle Gefahr dar
- Der Hund und du demonstriert ein gutes Sozialverhalten
Wie hoch sind die Kosten für den Hundeführerschein?
Die Kosten für den Hundeführerschein können je nach Bundesland und Anbieter variieren, liegen aber durchschnittlich zwischen 50 und 130 Euro.
Es empfiehlt sich, bei örtlichen Hundeschulen oder Vereinen nach den genauen Kosten für den Hundeführerschein zu fragen.
In der Regel macht es für den Preis keinen Unterschied, ob du den Hundeführerschein machst, wenn du schon einen Hund hattest, ob du zum ersten Mal einen Hund hast oder ob du in ein anderes Bundesland umziehst.
Was passiert, wenn du keinen Hundeführerschein hast?
Fragst du dich nun, was passiert, wenn du keinen Hundeführerschein hast und mit deinem Hund erwischt wirst? Dann kann es sehr teuer für dich werden, sofern du auch nicht über einen gültigen Sachkundenachweis verfügst.
In Niedersachsen kann beispielsweise eine Strafe beziehungsweise ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 EUR fällig werden.
Beim Verstoß gegen die Anleinpflicht drohen bis zu 5.000 EUR Strafe.
Hast du weitere Fragen zum Thema „Muss ich einen Hundeführerschein machen, wenn ich schon einen Hund hatte?“ oder möchtest du deine Erfahrungen mit uns teilen? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar.