Tierquälerei: Norwegen verbietet diese 2 Hunderassen

Olde English Bulldog

Bei der Hundezucht geht es einigen Züchtern leider nicht nur darum, einen gesunden und lebensfrohen Hund zu erhalten. Viele Züchter priorisieren es, die jeweiligen Rassemerkmale der Hunde möglichst stark hervorzuheben.

Dies kann für die Tiere jedoch zu Gesundheitsproblemen oder Schmerzen führen und ihre Lebensqualität stark einschränken.

Norwegen setzt diesem Leid für zwei Hunderassen nun strikt ein Ende.


Diese Hunderassen dürfen ab sofort nicht mehr gezüchtet werden

Das Bezirksgericht Oslo beschließt am 31. Januar 2022 die Züchtung von zwei Hunderassen zu verbieten, da diese gegen das norwegische Tierschutzgesetz verstoßen würden.

Es handelt sich dabei um die Britische Bulldogge und den Cavalier Kings Charles Spaniel, die auch als „Qualzucht-Hunderassen“ gelten. Beide würden unter den grausamen Zuchtbedinungen und den gesundheitlichen Schäden zu sehr leiden.

Åshild Roaldset, die Leiterin des Tierschutzbundes Animal Protection Norway, sieht in dem Verbot einen klaren Sieg für die Hunde: „Die vom Menschen verursachten Gesundheitsprobleme der Bulldogge sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Aber Hunde haben das Recht, gesund gezüchtet zu werden“.

Der Norwegian Kennel Club äußerste sich kritisch gegenüber dem Gesetzeserlass, denn er befürchte, das Verbot würde den illegalen Welpenhandel weiter fördern.


Die Britische Bulldogge

Englische Bulldogge

Die britische Bulldogge, oder auch English Bulldog, wurde bereits im 17. Jahrhundert gezüchtet, soll aber auch schon davor vorgekommen sein.

Ursprünglich sollte er in England als Hütehund dienen, leider wurde das muskulöse Tier im Laufe der Zeit jedoch oft für illegale Hundekämpfe missbraucht. Ihm wurden Mut, Kampfbereitschaft und Aggression nicht nur antrainiert, sondern auch angezüchtet.

Zwischen Beginn und Mitte des 18. Jahrhunderts wurden solche Hundekämpfe jedoch verboten. Was zwar gut für das Wohl der Hunde war, war auch ein Grund dafür, dass die Rasse immer seltener wurde.

Inzwischen gibt es englische Bulldoggen wieder in Vielzahl und sie sind alles andere als Kampfhunde.

Ihr sanftes, verspieltes, anhängliches und kinderliebes Wesen hat sie zu beliebten Familienhunden gemacht.

Von ihrer Vorgeschichte als Kampfhund sind heute nur noch körperliche Anzeichen zu bemerken. Vor allem der kurze Kopf ist ein wahres Erkennungsmerkmal des Hundes.

Um dieses Merkmal beizubehalten und möglichst viel Geld für ihre Welpen zu bekommen, fokussieren sich viele Züchter immer noch auf diese Anzeichen.

Da sie für den Hund jedoch alles andere als angenehm sind und sogar zu starken Gesundheitsproblemen führen können, wird diese Art von Zucht „Qualzucht“ genannt.

Die Qualzucht führt beim englischen Bulldoggen vor allem zu Schäden der Atemwege. Stark verengte Nasenflügel und ein teilweise sogar fast verschlossener Nasengang machen das Luftholen extrem schwer.

Dies kann oft schon am Geräusch, das der Hund beim Atmen macht, herausgehört werden.


Der Cavalier King Charles Spaniel

Auch der Cavalier King Charles Cocker Spaniel stammt aus England, wo er schon immer rein als fröhlicher Begleithund gehalten wurde. Im 17. Jahrhundert galt er vor allem als Hund des Adels.

Auch in den darauf folgenden Jahren wurde er gerne genutzt, um Reichtum und Extravaganz auszudrücken. Dies beeinflusste auch die Züchtung des kleinen Hundes.

Um ihn möglichst niedlich aussehen zu lassen, griffen Züchter auf das sogenannte „Kindchenschema“ zurück.

Dies beschreibt Körpermerkmale, die typisch für Babys sind und bei Menschen somit den Drang zur Fürsorge auslösen.

Für den King Charles Spaniel bedeutete dies, dass seine Schnauze immer kürzer, der Kopf immer runder und die Augen immer größer wurden.

Da bei diesen Cocker Spaniels keine extremen Atemprobleme auftreten, werden sie oft nicht als Opfer der Qualzucht erkannt. Sie leiden jedoch häufig unter Augenproblemen sowie Problemen mit der Wirbelsäule.    

Aufgrund der unnatürlichen Kopfform bleibt kaum ausreichend Platz für das Gehirn und das Hirnwasser wird eingequetscht. Dies führt auch zu Nervenproblemen, welche für die Tiere extrem schmerzhaft und einschränkend sein können.

Im 19. Jahrhundert wollten Züchter den Hund in „Toy Spaniel“, also Spielzeug-Spaniel, umbenennen. Dies wurde von King Edward VII. Jedoch verhindert, da er erkannte, dass sich dies negativ auf die Zucht des Spaniels auswirken würde.

Leider wird der King Charles Spaniel aber auch heute noch mit diesen schädlichen Merkmalen gezüchtet.


Dürfen diese Hunde gar nicht mehr gezüchtet werden?

Der Zweck des Verbots von Norwegen ist nicht, diese beiden Hunderassen zu eliminieren. Eher soll vermieden werden, dass die Tiere weiterhin mit den ungesunden Merkmalen gezüchtet werden und daraufhin ein qualvolles Leben führen müssen.

Züchter, die sich auf diese Rassen spezialisieren, müssen sich von nun an darauf fokussieren, die schädlichen Anzeichen wegzuzüchten.

Tun sie dies nicht, verstoßen sie gegen Norwegens Tierschutzgesetz und machen sich somit strafbar.

Bis die englische Bulldogge und der Cavalier King Charles Cocker Spaniel jedoch frei von den Schäden sind, wird es einige Generationen dauern.

Mit der Zeit und hoffentlich ähnlichen Maßnahmen in anderen Ländern werden die Hunde jedoch wieder gesund und lebensfroh an unserem Familienleben teilnehmen können. 

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4 Kommentare zu „Tierquälerei: Norwegen verbietet diese 2 Hunderassen“

  1. Avatar
    Cornelia Nicole Meyer

    Sehr gut…diese Qualzüchtungen sollten nicht nur bei Hunden,sondern auch bei Katzen überall eingeführt werden. 10000 Sterne.

  2. Avatar
    Gabriele Könemann

    Ich habe vor 10 Wochen einer 6- jährigen englische Bulldogge, Rüde, nicht kastriert,ein neues Zuhause geschenkt und liebe diesen Hund für seinen eunderbar friedlichen Charakter. Er ist eine wirkliche Bereicherung!!!!
    Allerdings zerreißt es mir täglich auf’s Neue das Herz, mit ansehen zu müssen, welches Leid diese wunderbare Seele erleiden muss, weil sie in diesem grausam gezüchteten Körper dteckt:
    – Alle beschriebenen körperlichen Leiden, beschreibt der Körper dieses fantastischen Hundes!!
    – Atemnot, resultierend aus einen verengten Nasengang + Ventilnase
    – Pfötchenschleifen vorne links
    – Pfötchenschleifen hinten links
    – sowie Schädigungen der Organe in Folge lebenslanger Unterversorgung mit Sauerstoff
    – Augenleiden, wie Sherry- Eye , die.
    Ein Verbot dieser Züchtungen ist endlich das richtige Signal!!!!
    Danke für diese Entscheidung

    1. Avatar

      Mein Pascha ist vorgestern unter meinen Händen qualvoll erstickt. Nach einer umfangreichen op in Leipzig. Ich habe ihm versucht das normale Atmen zu ermöglichen. Kosten 4000. Und das hätte alles nicht sein müssen. Ich verstehe solche Züchter nicht.( Ich habe in als Rettungshund übernommen)

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