Dem Rottweiler haftet nach wie vor ein zweifelhafter Ruf an. In einigen Bundesländern gilt er als Listenhund.
Allerdings ist der Rottweiler von Natur aus keine Kampfmaschine. Er gilt als treu, hingebungsvoll und anhänglich.
Wie aber funktioniert die Erziehung eines Rottweilers am besten? Das verrät dir der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleIst der Rottweiler leicht zu erziehen?
Der Rottweiler ist kein Hund, der leicht zu erziehen ist. Für Anfänger ist er nicht geeignet.
Er braucht einen Menschen mit Hundeerfahrung. Zudem sollte der Halter ein gesundes Selbstbewusstsein haben.
Auch Muckis können nicht schaden. Denn der Rottweiler ist nicht nur selbstsicher, sondern auch stark.
Welche Erziehungsmethoden funktionieren am besten beim Rottweiler?
Für den Rottweiler funktionieren am besten Konsequenz, Lob, positive Verstärkung, Zuwendung und eine klare Führung.
Konsequenz
Bei allen Hunden muss die Erziehung konsequent erfolgen – so auch beim Rottweiler. Doppelbotschaften solltest du vermeiden.
Hat ein Kommando oder Verbot Bestand, dann darfst du es nicht mehr kippen. Das würde für Verwirrung und Verunsicherung beim Rottweiler sorgen.
Lob & positive Verstärkung
Hat dein Rottweiler ein wichtiges Kommando gelernt, dann bestärke ihn mit einem Lob. Dafür kannst du gerne sein Lieblingsleckerchen einsetzen.
Denn Rottweiler sind extrem verfressen und sagen niemals „Nein“ zu einem Leckerchen.
Gut zu wissen
Als canine Raupe Nimmersatt sollte der Rottweiler eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung bekommen. So vermeidest du ungesundes Übergewicht.
Klare Führung
Eine klare Führung ist neben Konsequenz wichtig für den Rottweiler. So lernt er, welche Grenzen es gibt.
Zudem hilfst du deinem Rottweiler so, sich zu orientieren. Der Arbeitshund braucht eine klare Führung.
Denn sonst ist der Hund mit der hohen Selbstsicherheit verunsichert. Probleme wie Verhaltensauffälligkeiten sind dann meist die Folge.
Zuwendung beim Welpen
Rottweiler sind sehr anhängliche Hunde. Gerade als Welpen brauchen sie von ihren Menschen viel Zuwendung und Nähe.
Aufmerksamkeit ist daher eine wichtige Erziehungsmethode für den Rottweiler-Welpen.
Welche Probleme können bei der Erziehung eines Rottweilers auftreten?
Der Rottweiler gilt als mutig, selbstsicher und stark. Diese charakterlichen und körperlichen Eigenschaften können aber zum Problem in der Rottweiler-Erziehung werden.
Tapferkeit & Mut
Unerschrocken und mutig: Das ist der Rottweiler. Es gibt wenige Situationen, in denen ihm die Knie schlottern.
Stuft ein Rottweiler eine Situation als gefährlich ein, dann wird er sich der Gefahr stellen – egal, ob sie von einem anderen Hund oder einem Passanten ausgeht.
Das heißt, dass der Rottweiler spätestens in der Pubertät lernen muss, seinen Mut richtig einzusetzen.
Selbstsicherheit & Selbstbewusstsein
Der Rottweiler ist ein Hund mit einem großen Selbstbewusstsein. Er gilt zudem als äußerst selbstsicher.
Das sind zwei Charaktereigenschaften, die in der Erziehung zum Problem werden können. Du als Halter musst die Wesenszüge verstehen und akzeptieren.
Nur so kannst du deinem Rottweiler alle wichtigen Kommandos und Befehle beibringen.
Stärke & Kraft
Rottweiler sind von Natur aus stark, kräftig und muskulös. Hinzu kommt ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm bei Rüden.
Gerade an der Leine kann das Probleme bereiten. Ist der Rottweiler nicht an die Leinenführigkeit gewöhnt? Ist er körperlich stärker als du?
Dann kann es passieren, dass der Hund mit dir Gassi geht – und nicht du mit ihm.
5 häufige Fehler von Besitzern bei der Erziehung von Rottweilern
Die häufigsten Fehler in der Erziehung von Rottweilern sind Strenge, Härte, mangelnde Auslastung und eine fehlende Sozialisierung.
Strenge & Härte
Ein selbstbewusster Hund kann nur durch Strenge und Härte erzogen werden? Falsch! Genau das ist einer der größten Fehler in der Rottweiler-Erziehung.
Der Hund mit dem auch sensiblen Wesen versteht diese Erziehung nicht. Er ist verunsichert. Das wiederum kann zu Aggression führen.
Ein absolutes No-Go sind Schläge in der Rottweiler-Erziehung. Wird ein Rottweiler körperlich bestraft, ist nicht nur die Erziehung gescheitert.
Auch das zukünftige Zusammenleben steht unter einem schlechten Stern.
Fehlende Sozialisierung
In der Regel wird ein Großteil der Sozialisierung von der leiblichen Hundemama und vom Züchter übernommen.
Der Umgang mit fremden Menschen, Hunden und Situationen ist schon beim Rottweiler-Welpen wichtig.
Je früher er diese Kontakte kennenlernt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass später Probleme auftreten.
Eine fehlende Sozialisierung ist daher ein häufiger Fehler in der Erziehung von Rottweiler-Welpen.
Mangelnde geistige & körperliche Auslastung
Der Rottweiler braucht pro Tag mindestens 2 Stunden körperliche Auslastung. Sie kann durch ausgiebige Spaziergänge oder Hundesport erfolgen.
Daneben ist auch die Kopfarbeit sehr wichtig. Der als Arbeitshund gezüchtete Rottweiler braucht sie, um wirklich ausgelastet zu sein.
Wer die beiden Aspekte vernachlässigt, begeht einen der häufigsten Fehler in der Rottweiler-Erziehung.
Verzicht auf Hilfe
Merkt ein Halter, dass er mit der Erziehung des Rottweilers überfordert ist, dann sollte er sich Expertenrat holen – zum Beispiel in Form einer Hundeschule.
Oft kann es passieren, dass Halter diesen Schritt nicht machen. Das bedeutet meist auch, dass die Erziehung des Rottweilers zum Scheitern verurteilt ist.
Inkonsequenz
So wichtig Konsequenz ist, so kontraproduktiv ist Inkonsequenz. Gerade bei Welpen oder in der Pubertät kann das schnell passieren.
Der Blick aus treuen Welpenaugen erweicht schließlich jedes Herz. Was also macht es aus, wenn der Rottweiler dann doch im Bett schlafen darf?
Tatsächlich kann das Probleme auslösen. Inkonsequenz zeigt dem intelligenten Hund, dass er dich im Zweifel um seine vier Pfoten wickeln kann.
Kannst du weitere Tipps für die Rottweiler-Erziehung mit uns teilen? Wir freuen uns, sie schon bald in unseren Kommentaren zu lesen.