Einen Assistenten auf vier Pfoten, das wünschen sich viele Menschen. Gerade dann, wenn sie mit körperlichen, geistigen oder seelischen Problemen zu kämpfen haben.
Doch welche Therapiehunde Rassen gibt es überhaupt? Was macht einen geeigneten Assistenzhund aus und gibt es Unterschiede zwischen Therapie- und Assistenzhunden?
Wir verraten dir, welche Hunderassen gut als therapeutische Begleithunde geeignet sind, was zu ihren Aufgaben zählt und wie die Ausbildung zum Assistenz- bzw. Therapiehund abläuft.
Was sind Therapiehunde?
Therapiehunde können zum Beispiel in Gesundheitseinrichtungen und Institutionen wie Altersheimen, Hospizen oder Kinderheimen eingesetzt werden. Dort haben sie dann “Besuchshundedienst” und absolvieren eine andere Ausbildung als die zum “Assistenzhunde-Team”.
Assistenzhunde sind unter anderem Hunde, die Menschen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen im Alltag begleiten. Dabei handelt es sich nicht um einen Bediensteten, sondern einen vierbeinigen Lebenspartner.
Ein Assistenzhund kann für Herrchen oder Frauchen nicht nur Türen öffnen, Gegenstände aufheben oder frühzeitig Krankheitsschübe erkennen und melden, sondern ist vor allem auch eine emotionale Stütze. Es gibt zum Beispiel auch spezielle DIabetikerwarnhunde.
Ein therapeutischer Begleithund ermöglicht seinem Menschen wieder ein bisschen Unabhängigkeit zurück zu erlangen, Ängste zu besiegen und sich im Leben wieder wohler zu fühlen.
Therapiehund Ausbildung – Dauer, Kosten, Voraussetzungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Ausbildung zum Therapiehund zu absolvieren und auch verschiedene Spezialisierungen. Je nach Region und Anbieter variieren auch die Kosten. Du kannst zum Beispiel zusätzliche Trainingsstunden vereinbaren oder darfst die Prüfung sogar noch ein 2. Mal belegen und schwups, wird Dein Ausbildungspaket teurer.
Dauer | 1 bis 2 Jahre, obwohl die Ausbildung an sich nur etwa 20 bis 24 Präsenztage oder maximal 6 bis 12 Monate Ausbildungsdauer und die dazugehörigen Prüfungen beinhaltet, geht das Training für das Hund-Mensch-Team ein Leben lang weiter |
Kosten | Variieren stark, zwischen 1.500 und 5.000 €, Krankenkassen übernehmen bisher leider nur die Kosten für einen Blindenführhund und dessen Ausbildung |
Voraussetzungen | Bestandene Begleit- und Verkehrshundeprüfung und damit Grundgehorsam, der Wille eigeninitiativ während der Ausbildung zu trainieren, psychische und physische Gesundheit des Hundes sowie ein geeigneter Charakter |
Therapiehund selbst ausbilden – geht das?
Therapiehunde und ihre Bezugsperson meistern die Ausbildung zum Therapiehund oft gemeinsam. Das Band zwischen ihnen ist gerade dann aus absolutem Vertrauen, tiefer Treue und besonderer Verlässlichkeit geflochten.
Also ja, einen Therapiehund selbst auszubilden ist sehr gut möglich! Unter Anweisung eines*r professionellen Ausbilders*in.
Menschen mit Beeinträchtigungen müssen ihren vierbeinigen Assistenten aber nicht selber ausbilden. In diesem Fall können sie auch einen bereits ausgebildeten Assistenzhund kaufen.
Wichtig ist in jedem Fall: Die Chemie muss passen!
Übrigens:
Was für Blindenführhunde gilt, dürfen andere Assistenz- und Therapiehunde laut Gesetzgebung noch nicht. Zum Beispiel mit in den Supermarkt oder kostenlos mit der Bahn fahren.
Welche Hunde eignen sich als Therapiehunde?
Als besonders gut geeignete Therapiehunde haben sich der Pudel, Golden Retriever, Magyar Vizsla und Everybody’s Darling, der Labrador Retriever bewiesen. Aber auch der Berner Sennenhund, Neufundländer und Leonberger haben das Zeug zum Assistenzhund.
Du hast einen unerschrockenen Mischling Zuhause, der intelligent und lernbegierig ist, ein großes Herz hat, Loyalität und Lebensfreude ausstrahlt?
Auch er hat die Möglichkeit, ein ausgezeichneter Therapiehund zu werden!
1. Labrador Retriever
Wer, wenn nicht er? Der Labbi ist stets apportierbereit, immer fröhlich und freundlich und möchte nichts anderes als immer alles richtig machen!
2. Golden Retriever
Auch der Golden Retriever bringt hervorragende Eigenschaften für die Arbeit als Therapie- oder Assistenzhund mit.
Er ist intelligent, lernbegierig, anhänglich, liebevoll, sanftmütig und verlässlich.
3. Magyar Vizsla
Die etwas spritzigere Variante des Therapiehundes: Der ungarische Magyar Vizsla.
Das sensible Energiebündel arbeitet bereitwillig und fleißig mit seinem Menschen zusammen.
Er mag die geistige und körperliche Beschäftigung und ist Zuhause ein sehr ruhiger und angenehmer Zeitgenosse.
4. Pudel
Auch der Pudel – vorzugsweise Großpudel – ist ein intelligenter Hund, der dem Einsatz als Therapiehund absolut gerecht wird.
Wusstest du schon?
Neben der Hilfe bei körperlichen Einschränkungen können Therapiehunde übrigens auch bei Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken eine wertvolle Stütze für den Menschen sein!
5. Berner Sennenhund
Je nach Spezifikation sind größere oder kleinere Therapiehunde gefragt.
Der Berner Sennenhund kann zum Beispiel in Ergo- und Psychotherapiesitzungen oder sozialen Einrichtungen zum Einsatz kommen.
6. Border Collie
Der lernbegierige, clevere und unermüdliche Border Collie liebt Herausforderungen und Aufgaben genauso sehr wie das gemeinsam Arbeiten mit seinem Menschen.
Er gibt den perfekten, handlichen Begleiter für jede Lebenslage ab.
7. Neufundländer
Auch der Neufundländer ist ein verlässlicher Therapiehund. Er ist allerdings nicht ganz so handlich.
Über das XXL-Format und die üppige Menge an Fell sollten sich Interessierte vorher Gedanken machen.
8. Leonberger
Wer es noch ein bisschen größer mag, ist mit dem Leonberger gut beraten.
Auf jeden Fall bringt der Leonberger eine XXL-Portion Gelassenheit mit und wird häufig als Therapie- und Besuchshund eingesetzt!
9. Australian Shepherd
Auch der freundliche Australian Shepherd ist in der Ausbildung zum Therapiehund oft und gerne gesehen.
Sein Arbeitswille, sein sensibles Gespür für Menschen und seine anhängliche Art machen den aktiven Hund zu einem aufgeweckten Begleiter.
10. Kromfohrländer
Eine noch nicht allzu bekannte, deutsche Hunderasse ist der Kromfohrländer.
Es handelt sich dabei um einen reinen Gesellschafts- und Begleithund.
Der Kromfohrländer bringt also optimale Voraussetzungen für einen ausgezeichneten Therapiehund mit.
11. Deutscher Schäferhund
Der Deutsche Schäfi ist bekannt für seine absolute Loyalität. Seinem Herrchen oder Frauchen ist er treu ergeben und liebt es, gemeinsam mit ihnen Zeit zu verbringen.
Die Gestaltung dieser Zeit darf dabei ruhig aus vielen Aufgaben, Action, Konzentration und Spaß bestehen.
Der Deutsche Schäferhund gilt als zuverlässig, intelligent, selbstbewusst und konzentriert aber auch als wachsam, mutig und beschützend.
Ein anderer Schlag als der Kromfohrländer und nicht unbedingt ein Anfängerhund.
12. Bernhardiner
Auch der riesige Bernhardiner ist als Therapiehund in vielerlei Hinsicht einsetzbar.
Diese Hunderasse ist gutmütig, gelassen und geduldig.
Sowohl in Schulen als auch in Kinder- oder Seniorenheimen ist der Bernhardiner als Therapiehund gern gesehen.
13. Eurasier
Der Mischling aus Wolfsspitz, Chow Chow und Samojede lässt einfach jedes Herz höher schlagen.
Sein wunderschönes Fell zu streicheln und durch seine treuen Augen direkt in sein Herz zu sehen, bereichert das Leben von groß und klein.
Der freundliche und aufgeweckte Hund kann die Ausbildung zum Therapiehund mit Leichtigkeit meistern. Er wird gerne als Therapie- und Besuchshund eingesetzt.
14. Mischling
Viele Mischlinge können und werden als Therapiehunde eingesetzt!
Die Rasse spielt beim Einsatz als therapeutischer Begleithund eine eher untergeordnete Rolle. Viel entscheidender sind die Charaktereigenschaften und der Wille zur Mitarbeit – sowohl vom Hund als auch vom Menschen.