Hunde verstehen es, ihre Menschen rund um die Uhr auf Trab zu halten. Und das schaffen sie unter anderem hervorragend, indem sie Dinge fressen, die für sie absolut ungesund sind.
Was bei ihnen zunächst vielleicht nur eine Magenverstimmung auslöst, resultiert bei Herrchen und Frauchen schnell in einem gefühlten Herzinfarkt.
Ist das wohl auch so, wenn der Hund Katzenstreu frisst? Oder ist das vielleicht doch nicht so schlimm? Die spannenden Antworten verrät dir nun unser Ratgeber.
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ToggleWarum frisst mein Hund Katzenstreu?
Dein Hund frisst Katzenstreu, weil sie für ihn interessant ist. Er ist neugierig und möchte einen neuen Snack testen.
Werfen wir nun einen genaueren Blick auf diesen und weitere Gründe.
Katzenstreu ist interessant
Wir müssen absolut nicht verstehen, warum Hunde manche Dinge spannend finden.
Fakt ist, dass dazu auch Katzenstreu gehören kann – und sei es auch nur, weil sie lecker riecht oder eine interessante Textur hat.
Langeweile
Vielleicht ist deinem Hund auch langweilig, weil du gerade keine Zeit für ihn hast? Dann kann ein gut gefülltes Katzen- oder Hundeklo die perfekte Abwechslung sein.
In Katzenstreu kann er nicht nur herrlich buddeln. Sie eignet sich auch vermeintlich ideal als Snack für zwischendurch.
Stress
Oder ist dein Hund gestresst und braucht ein Stressventil? Stress kann bei Hunden die tollsten Blüten treiben.
Er kann auch dazu führen, dass der Hund auf einmal Katzenstreu frisst. Erkennst du weitere Anzeichen für Stress, dann solltest du zeitnah mit deinem Hund zum Tierarzt gehen.
Denn Stress kann auf Krankheiten hindeuten – und das Fressen von Katzenstreu ist ein caniner Hilferuf. Das bestätigt auch die Tierärztin Dr. Jennifer Macindoe.
Sie weist darauf hin, dass sowohl plötzlich auftretende als auch chronische Erkrankungen stressbedingtes Verhalten auslösen können.
Etwas verschluckt
Vielleicht hat dein Hund etwas verschluckt, was wieder nach oben soll, und er weiß, dass ihm von Katzenstreu übel wird, weil er das schon herausgefunden hat.
Dann kann es sein, dass dein Hund Katzenstreu frisst. Allerdings sollte er in solchen Fällen besser für Katzen gedachte Lebensmittel wie Katzengras oder Katzenminze fressen.
Ist das Fressen von Katzenstreu für meinen Hund gefährlich?
Ja, es ist gefährlich, wenn dein Hund Katzenstreu frisst.
Besonders bedenklich wird es mit Ultra-Klumpstreu, die folgende Eigenschaften hat:
- Sehr kleine Streukügelchen
- Extreme hohe Saugfähigkeit
Vor allem die letztgenannte Eigenschaft kann für deinen Hund lebensbedrohlich werden. Denn im Hundemagen saugt die Klumpstreu sämtliche Flüssigkeit auf.
Das kann nicht nur zu Magenproblemen, sondern auch zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen.
💡 Schon gewusst?
Feine Katzenstreu kann auch zu Atemwegsproblemen wie Asthmaanfällen führen. Auch deshalb sollte sich dein Hund nicht in der Nähe von Katzenstreu aufhalten.
Weniger problematisch kann Katzenstreu sein, die etwas grobkörniger ist, sowie Pellets. Diese bestehen meist aus natürlichen Stoffen, sind also chemiefrei.
Allerdings saugen auch sie sich mit Flüssigkeit voll, haben also nichts im Hundemagen zu suchen.
Es gibt weitere Gründe, warum Alarmstufe Rot gilt, wenn dein Hund Katzenstreu frisst. Diese schauen wir uns nun an.
Duftstoffe
Es ist bekannt, dass die Ausscheidungen von Hund und Katze nicht unbedingt angenehm riechen.
Deshalb sind vielen Katzenstreus Duftstoffe beigesetzt, die den Urin- und Kotgeruch übertünchen.
Frisst dein Hund solche Katzenstreu, dann kann das zu Reizungen und Vergiftungen führen.
Zusammensetzung
Bei vielen Katzen- und vielleicht auch Kleinhunde-Haltern erfreut sich Silikatstreu großer Beliebtheit.
Sie besteht aus kleinen weißlichen Plastikkügelchen, die einen chemischen Herstellungsprozess durchlaufen haben.
Daher sind sie kein guter Snack für deinen Hund, denn sie können ebenfalls zu Magen-Darm-Problemen führen.
💡 Unser Tipp
Silikatstreu ist perfekt, wenn du eine Urinprobe sammeln musst. Denn der Urin läuft durch die Kügelchen hindurch und sammelt sich am Boden der Toilette.
Was tun, wenn mein Hund Katzenstreu gefressen hat?
Hat dein Hund Katzenstreu gefressen, dann bewahrst du zunächst Ruhe. Anschließend findest du heraus, wie viel und welche Streu dein Hund gefressen hat.
Anschließend gehst du mit ihm zum Tierarzt, denn ein Klumpen Katzenstreu ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wie gewöhne ich meinem Hund das Fressen von Katzenstreu ab?
Am effektivsten gewöhnst du es ihm ab, indem du einfach keine Katzenstreu in deinem Haus hast. Das funktioniert natürlich nur, wenn du nicht auch mit Katzen zusammenlebst.
Willst du deinem Hund abgewöhnen, dass er Katzenstreu frisst? Dann funktionieren zudem die folgenden Tipps.
Überdachtes Katzenklo
Lebst du mit Hund und Katze zusammen, dann kann ein Katzenklo mit Dach den Hund am Fressen der Katzenstreu hindern.
Besonders mittelgroße und große Hunde passen einfach nicht durch die kleine Öffnung des Klos.
Ein klares “Nein!”
Mit einem klaren “Nein!” kannst du deinem Hund ebenfalls abgewöhnen, dass er Katzenstreu frisst.
Sobald er sich der verführerischen Streu nähert, ertönt dein klares und deutliches “Nein!”. Alternativ kannst du auch das Kommando “Aus!” verwenden.
Wir empfehlen dir, das Katzenklo nicht mit einer Barriere zu versehen. Das führt zu Verunsicherung und schlimmstenfalls zu weiteren Verhaltensauffälligkeiten.
Das gilt nicht nur für deinen Hund, sondern selbstverständlich auch für anwesende Katzen. Diese werden es gar nicht schätzen, wenn ihr privates Örtchen nicht mehr zugänglich ist.
Hat dein Hund schon mal Katzenstreu gefressen? Wie ist es ihm ergangen, wie haben die Katzen im Haushalt reagiert? Teile deine Geschichte gerne in einem Kommentar!