Ein gesunder Darm ist für einen glücklichen Hund äußerst wichtig, denn hier sitzt unter anderem ein Teil des Immunsystems.
Was aber, wenn im Darm einiges schiefläuft, vielleicht sogar ein Darmverschluss beim Hund vorliegt?
Wie du diesen erkennen kannst, welche Ursachen verantwortlich sind und welche Behandlung es gibt, verrät der folgende Ratgeber.
Was ist ein Darmverschluss beim Hund?
Ein Darmverschluss beim Hund kann in zwei unterschiedlichen Arten vorliegen: dem mechanischen Ileus und dem funktionellen Ileus.
In beiden Fällen kann das im Magen zu Nahrungsbrei verarbeitete Futter den Darm nicht mehr passieren.
Dieser Nahrungsbrei kann also nicht mehr ausgeschieden werden und bleibt im Darm gewissermaßen hängen.
Mechanischer Ileus
Bei diesem kommt es zu einer Verlegung des Darms im Hundekörper. Hier kann es sein, dass sich der Darm entweder nur teilweise oder auch komplett verlegt.
Dadurch kann der Nahrungsbrei nicht mehr nach draußen. Mit jedem aufgenommen Futter wird diese Menge natürlich immer mehr.
Die Folge ist, dass sich die Darmwände ausdehnen, was für den Darmtrakt des Hundes natürlich nicht gut ist.
Denn diese Ausdehnung betrifft alles, was um den Darm liegt – also nicht nur Gewebe, sondern auch andere Organe, die dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.
Funktioneller/organischer Ileus
Beim funktionellen/organischen Ileus liegt meist eine Darmlähmung vor.
Diese bedeutet, dass die Darmtätigkeit zum Erliegen kommt. Sie kann unter anderem die Folge einer Vergiftung sein.
Das Ergebnis ist das gleiche wie beim mechanischen Ileus. Der Nahrungsbrei sammelt sich im Darm, wird nicht mehr ausgeschieden, der Darm dehnt sich aus.
Ist ein Darmverschluss für Hunde gefährlich und wenn ja, warum?
Ein Darmverschluss ist ein anatomischer Zustand, der für den betroffenen Hund tödlich verlaufen kann, wenn er nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt wird.
Im schlimmsten Fall kann der aufgestaute Nahrungsbrei dazu führen, dass die überdehnten Darmwände platzen.
Der Nahrungsbrei fließt dann in die Bauchhöhle ab – zusammen mit den Giftstoffen, die über diesen hätten ausgeschieden werden sollen.
In der Folge kann ein Hund eine Bauchfellentzündung bekommen, die meist mit einer Sepsis, also Blutvergiftung, und einem Kreislaufkollaps verbunden ist.
Was sind die Ursachen eines Darmverschlusses beim Hund?
Wie aber kommt es zu einem Darmverschluss beim Hund? Ein Grund kann in den Genen liegen, weil ein Welpe beispielsweise ohne Darmausgang zur Welt kommt.
Darüber hinaus können Tumore die Ursache ebenso gesetzt haben wie Fremdkörper, Verstopfung, eine Verengung des Darmkanals und sogenannter Knochenkot.
Auch diese Ursachen können einen Darmverschluss beim Hund ausgelöst haben:
- Darminvagination, bei der sich Darmschlingen ineinander stülpen
- Polypen an der Darmwand, die den Darm in der Folge verengen
Darmverschluss beim Hund richtig erkennen
Einen Darmverschluss beim Hund richtig und rechtzeitig zu erkennen, kann Leben retten – und ein erstes Anzeichen kann bereits sein, dass der Hund zu wenig Kot absetzt.
Das muss aber noch nicht ungewöhnlich sein, weshalb du unbedingt ein Auge auf weitere Symptome haben musst.
Dazu gehört, dass der Hund Probleme hat, überhaupt Kot abzusetzen, was auch mit Schmerzen und möglichen Lautäußerungen verbunden ist.
Kritischer wird es, wenn dein Hund beginnt, alles zu erbrechen, was er gefressen und getrunken hat und sein Bauch sich aufgebläht und aufgetrieben anfühlt.
Meist werden diese Symptome von Fieber und Abgeschlagenheit begleitet – und Fieber ist bereits ein guter Grund, beim Tierarzt vorbeizufahren.
Ein wirklich extrem ernstzunehmendes Anzeichen, an dem du ziemlich sicher einen Darmverschluss beim Hund erkennen kannst, ist, wenn er Kot erbricht.
Hier ist dann wirklich höchste Eisenbahn angesagt und die Fahrt zum Tierarzt oder in die Tierklinik darf nicht mehr aufgeschoben werden.
Behandlung und Therapie eines Darmverschlusses beim Hund
Schaffst du es, halbwegs ohne Panik dort anzukommen, wird der Tierarzt den Bauch des Hundes zunächst abtasten und im Anschluss eine Röntgenaufnahme machen.
Diese kann mit oder ohne Kontrastmittel erfolgen und gibt sehr schnell Aufschluss darüber, ob ein Darmverschluss beim Hund vorliegt.
Je nach Schwere des vorliegenden Darmverschlusses kann es zudem sein, dass der Hund zunächst mittels Infusionen stabilisiert werden muss, bevor er untersucht werden kann.
Das Stadium des Darmverschlusses entscheidet dann auch über die Behandlung und Therapie.
Handelt es sich um einen absoluten Notfall, muss der Hund operiert werden – daran führt kein Weg vorbei.
Gut zu wissen
Es macht Sinn, für deinen Hund eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, die diese Kosten übernimmt.
Ist der Darmverschluss noch nicht an diesem kritischen Punkt angekommen, kann der Tierarzt die folgenden Maßnahmen und Behandlungen einleiten:
- Gabe von Arzneimitteln gegen Erbrechen und Übelkeit
- Gabe von Medikamenten, die die Darmtätigkeit anregen
- Absaugen des Nahrungsbreis mit einer speziellen Magensonde
Auch eine Gabe von Schmerzmitteln kann Teil der Behandlung und Therapie durch den Tierarzt sein.
Wie kann man einem Darmverschluss beim Hund richtig vorbeugen?
Einem Darmverschluss beim Hund kannst du unter anderem mit der richtigen Ernährung vorbeugen.
Ist diese ausgewogen und auf die Bedürfnisse deiner Fellnase abgestimmt, sollte auch die Darmfunktion in Ordnung sein und bleiben.
Allerdings kann auch dies nicht immer verhindern, dass es nicht doch zu einem mechanischen Ileus kommt.
Des Weiteren solltest du sehr darauf achten, dass dein Hund kein Spielzeug frisst oder andere Gegenstände, die seinen Darmausgang blockieren könnten.
Denn leider unterscheiden unsere Hunde nicht unbedingt, was ihnen auf Magen und Darm schlagen könnte – Hauptsache, es schmeckt erst einmal.
Ebenfalls solltest du ein Auge auf mögliche Giftquellen haben – beispielsweise Zimmer- oder Gartenpflanzen. Denn eine Vergiftung kann die Ursache eines organischen Ileus sein.
Diese kann auch durch Lebensmittel hervorgerufen werden. Unser Ratgeber „Achtung, Lebensgefahr: Diese 10 Lebensmittel sind giftig für deinen Hund“ verrät dir, welche das sind.
Ansonsten gilt: Achte immer auf den Gesamtzustand deines Hundes. Fällt dir etwas Ungewöhnliches auf, notiere dir sämtliche Symptome.
Und zögere dann nicht, deinen Tierarzt zu konsultieren und mit deiner Fellnase dort vorstellig zu werden.
Wir hoffen, dein Hund hatte noch nie einen Darmverschluss. Falls ja, hoffen wir, dass er sich erholt hat – und freuen uns, wenn du diese Geschichte in den Kommentaren mit uns teilst.
