Lebensgefahr herrscht bei einer Bauchfellentzündung beim Hund.
Das Bauchfell ist eine dünne Haut, die alle Organe im Bauchraum und die Bauchhöhle überzieht.
Eine Bauchfellentzündung wird medizinisch als Peritonitis bezeichnet und ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Deshalb ist es so wichtig, die Symptome zu erkennen und sofort zu handeln.
Wir haben für dich alle wichtigen Informationen zur Bauchfellentzündung beim Hund zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas ist eine Bauchfellentzündung beim Hund?
Das Bauchfell, medizinisch als Peritoneum bezeichnet, ist eine Membran, die die Bauchhöhle auskleidet.
Kommt es bei deiner Fellnase zu einer Entzündung des Bauchfells, dann sind meist Verletzungen oder Infektionen der Auslöser.
Eine Bauchfellentzündung beim Hund kann akut oder chronisch sein. Sie ist nicht ansteckend.
Aber die Bauchfellentzündung beim Hund ist gefährlich und muss unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden.
Was sind die Ursachen für eine Bauchfellentzündung?
Die häufigsten Bauchfellentzündungen sind sekundär, septisch und diffus. Das bedeutet, dass sie durch einen Auslöser wie eine Verletzung oder Ruptur entstanden sind.
Die Ursache für eine Peritonitis beim Hund kann eine Schädigung des Magens, des Darms, der Gebärmutter, der Gallenblase oder der Blase sein.
Auch eine Leberentzündung oder ein verdrehter Magen kann zu einer Bauchfellentzündung führen.
Die Bauchfellentzündung beim Hund kann in zwei Formen auftreten: die septische und die aseptische Peritonitis.
Die entzündliche Bauchfellentzündung beim Hund unterliegt verschiedenen Klassifikationen. Diese sind:
- Primär
- Sekundär
- Tertiär
- Aseptisch
- Septisch
- Akut
- Chronisch
- Lokal
- Generalisiert (diffus)
Septische Bauchfellentzündung
Die Verletzung des entsprechenden Hohlorgans wie Magen, Darm oder Blase entsteht meist durch eine Ruptur oder einen spitzen Fremdkörper.
Durch den Riss oder das Loch gelangt der Inhalt des Magens, des Darms oder der Urin in die Bauchhöhle des Vierbeiners. Es kommt zu einer Infektion der Bauchhöhle.
Auch eine äußere Verletzung, beispielsweise durch den Biss eines Artgenossen oder einen Ast, der beim Toben in die Bauchhöhle eindringt, kann eine Bauchfellentzündung verursachen.
Ebenso kann es durch einen Tritt zu inneren Blutungen kommen.
Ein weiterer Auslöser der Bauchfellentzündung beim Hund können virale oder bakterielle Infektionen sein.
Auch Würmer können eine Peritonitis auslösen. Sie durchdringen die Wand des Magens oder des Darms und hinterlassen Verletzungen.
Auch einige Tumorarten sind der Grund für eine Peritonitis.
Sind bestimmte Hunderassen besonders anfällig für eine Bauchfellentzündung?
Generell gibt es keine genetische Disposition bei Hunden für eine Peritonitis. Es sind eher andere Gründe, die deinen Vierbeiner anfällig machen können.
Der Labrador beispielsweise ist ein Allesfresser. Keine Socke ist vor ihm sicher. Es wurden schon 8 Quietscheentchen aus dem Magen eines Labradors herausoperiert.
Solche Aktionen können zu einer Bauchfellentzündung beim Hund führen.
Rassen wie der Zwergschnauzer sind anfällig für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Diese zieht oft ebenfalls eine Bauchfellentzündung nach sich.
Bauchfellentzündung richtig erkennen
Eine Bauchfellentzündung beim Hund ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Um das Leben deines Hundes zu retten, ist schnelles Handeln gefragt.
Dies erfordert die Kenntnis der Symptome. Das sind:
- Bauchschwellung
- Abgeschlagenheit
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Starke Schmerzen
- Verhärtung des Bauches
- Übelkeit
- Erbrechen
- Dehydrierung
Achtung
Zeigt dein Hund diese Symptome, musst du umgehend mit ihm zum Tierarzt. Es ist höchste Eile geboten!
Dein Tierarzt wird durch Abtasten des Bauches und durch Abhören der Darmgeräusche deines vierbeinigen Freundes eine erste Einschätzung vornehmen.
Anschließend wird die Diagnose durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eine Blutuntersuchung untermauert.
Um ganz sicher zu gehen, wird dein Tierarzt den Bauchraum auch noch röntgen.
Auch eine Punktion der Bauchdecke und die Entnahme von Flüssigkeit aus der Bauchhöhle unterstützen die Diagnostik.
Diagnose & Behandlung einer Bauchfellentzündung
Eine Bauchfellentzündung beim Hund ist immer ein medizinischer Notfall. Sie muss unbedingt stationär erfolgen.
Oft ist eine Peritonitis sehr langwierig. Ihr Verlauf kann sich über Wochen und Monate hinziehen.
Medikamentöse Behandlung
Wenn keine Verletzungen des Bauchfells diagnostiziert werden können, ist eine medikamentöse Behandlung möglich.
In diesem Fall werden starke Antibiotika, Cortisonpräparate und krampflösende Medikamente eingesetzt.
Außerdem muss deine Fellnase Schmerzmittel erhalten.
Eine medikamentöse Behandlung reicht aber manchmal nicht aus, und ein chirurgischer Eingriff ist nötig.
Chirurgischer Eingriff
Da eine Peritonitis oft durch Verletzungen des Magens, des Darms, der Gebärmutter oder der Blase ausgelöst wird, ist meistens eine Operation erforderlich.
Sie läuft folgendermaßen ab:
Begonnen wird mit der Eröffnung der Bauchhöhle deines Vierbeiners. Von der angesammelten Flüssigkeit im Bauchraum wird eine Probe entnommen.
Durch das Anlegen einer Bakterienkultur zur Ermittlung der Bakterienstämme werden die auslösenden Bakterien bestimmt.
Danach erfolgt die Behandlung der Ursachen durch das Verschließen der Rupturen des Darms, der Blase oder des Magens.
Oder es erfolgt die Entfernung eines Abszesses, wenn dieser der Verursacher ist.
Jetzt müssen die Verklebungen des entzündeten Gewebes gelöst werden. Und das abgestorbene oder verschmutzte Gewebe wird aus der Wunde entfernt.
Mit einer isotonischen Kochsalzlösung oder einer anderen Flüssigkeit, die den gleichen osmotischen Druck aufbaut, den auch das Blut hat, spült der Tierarzt den Bauchraum aus.
Zum Schluss wird eine offene oder geschlossene Drainage gelegt. So kann nach der Operation die Wundflüssigkeit ablaufen.
Manchmal muss die Spülung des Bauchraums über mehrere Tage wiederholt werden.
Parallel wird die gleiche Medikation wie bei der medikamentösen Behandlung eingesetzt.
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einer Bauchfellentzündung?
Bei einer septischen Bauchfellentzündung liegt die geschätzte Sterberate zwischen 20 und 48 Prozent.
Eine Prognose über die Lebenserwartung zu stellen, ist jedoch immer schwierig. Denn es werden keine lückenlosen Statistiken geführt.
Auch werden keine Obduktionen durchgeführt, um sicher zu sein, woran ein Hund gestorben ist.
Also sind solche Prognosen immer nur ein Schätzwert.
Wie kann man einer Bauchfellentzündung vorbeugen?
Da eine Bauchfellentzündung hauptsächlich durch Verletzungen bzw. Rupturen in der Bauchhöhle entsteht, sind besondere vorbeugende Maßnahmen schwierig.
Deshalb gilt nicht immer: Vorbeugen ist besser als Heilen.
Entscheidend ist daher, bei den kleinsten Anzeichen einer Bauchfellentzündung sofort mit dem Hund zum Tierarzt zu gehen.
Es geht dabei wirklich um jede Minute!
Hat dein Hund schon mal unter einer Bauchfellentzündung gelitten? Welche Erfahrungen hast du mit der Behandlung gemacht? Wir freuen uns, wenn du uns einen Kommentar dazu hinterlässt.