Der Berger De Picardie (Berger Picard) im Rasseporträt

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Eine der ältesten französischen Hunderassen ist der strubbelig aussehende Schäferhund Berger de Picardie, auch einfach nur Berger Picard genannt.

Wie ein Berger Picard aussieht, welche Geschichte hinter diesen seltenen Hütehunden steckt und ob ein Berger Picard überhaupt in dein Leben passt und weitere hilfreiche Informationen findest du in diesem Artikel. 


Berger Picard Steckbrief

Berger de Picardie
Größe Männlich: 60 bis 65 cm, weiblich: 55 bis 60 cm
GewichtMännlich: 23 bis 32 kg, weiblich: 23 bis 32 kg
Farbengrau – schwarz, grau, grau – blau und grau rot. Mischungen all dieser Graustufen, in  hell oder dunkel
Lebenserwartung12 bis 13 Jahre
HerkunftFrankreich
Charakter/TemperamentSelbständig, eigenwillig, sensibel, menschenbezogen, ausgeprägter Schutzinstinkt
FCI-GruppeHüte- und Treibhunde

Aussehen 

Auf den ersten Blick sieht der Berger Picard zerzaust und sogar ungepflegt aus. 

Sein hartes, raues Haar, welches in verschiedenen Grautönen erscheint und die ausgeprägte dichte Unterwolle lassen auf den ersten Blick nicht einen Rassehund vermuten.

Die dunklen Augen, die hoch angesetzten Stehohren, struppige Augenbrauen und Schnautzhaare sowie die gute Bemuskelung lassen den Berger Picard kräftig, aber auch elegant erscheinen.


Geschichte & Herkunft des Berger Picard

Die tatsächliche Herkunft des Berger Picard ist umstritten und lässt sich nicht genau nachvollziehen. Jedoch wird vermutet, dass diese Hunderasse mehrere tausend Jahre alt ist und im Gebiet Picardie, Frankreich, entstanden ist. 

Ursprünglich waren diese Hunde im ganz Nordwesten Europas als Hüte- und Treibhunde vertreten. Ab dem Jahre 1925 gilt die Rasse des Berger Picards als offiziell anerkannt und ist mittlerweile eine von der FCI anerkannte Hunderasse der Sektion 1. 

Im 2. Weltkrieg war diese Rasse beinahe ausgestorben. Einem engagierten Berger Picard Züchter, der sich für den Erhalt und die Weiterzucht dieser Rasse einsetzte, ist es zu verdanken, dass die Rasse heute überhaupt noch existiert. 

Da die Rasse relativ selten war, wurden Hunde zusammen gesucht, die dem Typ des ursprünglichen Berger Picard entsprachen. 

Dies war der Grundstein für die weitere Zucht, welche nicht nur die Rasse rettete, sondern auch zu einer wachsenden Bekanntheit als engagierte Arbeitshunde führte.

Der Berger Picard ist auch heute noch ein beliebter Hütehund und wird in ländlichen Gebieten oft zur Arbeit an den Schafherden eingesetzt. 


Wesen & Charakter des Berger Picard

Der Picard ist ursprünglich ein Arbeitshund und verfügt auch heute noch über viele dieser Eigenschaften. Obwohl er relativ hart und struppig aussieht, hat der Berger Picard einen liebevollen und sensiblen Charakter. 

Wie alle Hütehunde ist auch der Berger Picard Fremden gegenüber zuerst misstrauisch und bleibt lieber auf Abstand, genießt und schätzt aber das Zusammenleben mit seinen Menschen.

Der Berger Picard ist noch relativ ursprünglich, und mag seinen Veranlagungen entsprechend die Arbeit im Team

Der Berger Picard ist sehr sozial und verträgt sich gut mit Artgenossen, sowie mit anderen Lebewesen.

Er ist kein Einzelgänger und fühlt sich somit auch in Zwingerhaltung nicht wohl. 

Jedoch verfügt diese Hunderasse genetisch bedingt über einen ausgeprägten Schutztrieb, welchen er in entscheidenden Momenten einzusetzen weiß. Er ist einer von den beeindruckenden Schutzhunderassen.

Der Berger Picard gilt nicht als aggressiv und eignet sich als Familienhund.

Wie die meisten Herdenschutzhunde gilt der Berger Picard ebenfalls als dickköpfig und unselbständig

Wird er einer immer sich wiederholenden Arbeit ausgesetzt, beginnt er selbständig zu hinterfragen. Wenn es sich aus seiner Sicht nicht lohnt, lässt er es sein. 

Berger Picards sind nicht für ihren Lernwillen bekannt. Obwohl sie prinzipiell als sehr lernfähig und intelligent gelten.  


Haltung & Erziehung

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Wie die meisten Arbeitshunde denken und agieren Berger Picard oft selbständig und nach ihrem eigenen Gutdünken. 

Deshalb sind sie für vollkommen unerfahrene Hundehalter nicht der ideale Hund. 

Die Anschaffung sollte gut überlegt sein, da diese Hunderasse oftmals alles hinterfragt und ihre Erziehung einiges an Fachwissen, Ausdauer und Erfahrung benötigt..

Seine Züchtung als Arbeitshund spiegelt sich nicht nur in seiner teilweise starken Dickköpfigkeit wider, sondern auch in seinem ausgeprägten Bewegungsdrang und Bewegungswille.

Ist eine ausgeglichene körperliche und geistige Auslastung geboten, kann der Berger Picard ein harmonisches Familienmitglied werden. 

Zur mentalen Auslastung eignen sich neben dem professionellen Hüten und Schützen von Herden Hundesport, Intelligenz- oder Aportierspiele

Am wohlsten fühlt sich der Berger Picard mit Menschen, welche sich aktiv täglich draußen bewegen, ihn geistig fördern und über ein gewisses Maß an Geduld, Erfahrung und Konsequenz verfügen.

Ein gut mental und körperlicher ausgelasteter Schäferhund kann auch problemlos einige Stunden alleine zu Hause bleiben. Er kann nach guter Sozialisation problemlos in einem Haushalt mit Kindern leben. 


Gesundheit & Pflege

Der Berger Picard ist eine relativ ursprüngliche Hunderasse und gilt als pflegeleicht. Da der Berger Picard zu den mittelgroßen Hunden gehört, liegt die Lebenserwartung bei durchschnittlich 13 Jahren

Auch bei der Ernährung sowie bei der Fellpflege stellt der Berger Picard keine allzu großen Bedürfnisse an seinen Halter. 

Durch seinen Körperbau wird der Berger Picard meist vor den gängigen Gelenkerkrankungen verschont

Seine agile Art schützt ihn vor Übergewicht und auch rassespezifische Erberkrankungen sind nicht bekannt.

Generell gilt der Berger Picard als gesunde, pflegeleichte und robuste Hunderasse, welche auch schlechten Witterungsverhältnissen standhalten kann und trotz des auffälligen Felles beinahe keine Fellpflege benötigt.

Jedoch neigt der Berger Picard zu brüchigen Krallen. Deshalb sollten diese regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden. 


Passt der Berger Picard zu mir?

Ursprünglich musste ein Berger Picard bei seiner Arbeit täglich 100 Kilometer zurücklegen. Dies zeigt, wie außerordentlich groß der Bewegungsdrang dieser Hunderasse ist.

Der Berger Picard passt zu Hundehaltern, welche sportlich aktiv sind, sich auch bei Wind und Wetter draußen aufhalten und mit dem Hund als Team etwas unternehmen und erreichen möchten. 

Der Berger Picard ist ebenfalls für Hundehalter geeignet, welche aktiv Hundesport betreiben möchten. Das wichtigste für den Berger Picard ist jedoch: Abwechslung.

Da Berger Picard ihren Ursprung in der Arbeit in den Herden haben, kann es vorkommen, dass sie “Eindringlinge” lauthals und auch langfristig durch Bellen anzeigen. 

Reinrassige Berger Picard sind relativ rar. Deshalb benötigt das Finden des geeigneten zukünftigen Partners einiges an Zeit sowie Recherche.

Ein Berger Picard kostet als Welpe aktuell durchschnittlich ca. 1000 Euro, ohne FCI Papiere.

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