bulgarische hunderassen
Lilly Reimann

Lilly Reimann

3 Außergewöhnliche Bulgarische Hunderassen (mit Bildern)

Wer an bulgarische Hunderassen denkt, hat vermutlich zuerst das Bild der bulgarischen Straßenhunderassen im Kopf. 

Tatsächlich sind auch die meisten bulgarischen Hunde Mischlingshunde, denn wichtiger als ein Rassestandard ist hier die hohe Eignung für den Arbeitseinsatz.

So auch die Nr. 3 – an dem Türsteher kommt wirklich niemand vorbei!


1. Balgarsko Gonche

Der Balgarsko Gonche ist ein Spürhund und vermutlich der bekannteste Jagdhund Bulgariens.

Auch er wird nach Eigenschaften gezüchtet, die ihn für die Jagd tauglicher machen, statt nach einem vorgefertigten Zuchtstandard.

Entsprechend wurde er auch das erste Mal offiziell als Rasse auf einer Jagdmesse in Plovdiv vorgestellt.

Daher variiert sein Aussehen von Hund zu Hund. Sein Fell ähnelt aber meist dem Rottweiler, wobei er den typischen Körperbau eines Jagdhundes besitzt.

Allen Hunden gemein ist aber der sanftmütige, freundliche Charakter und die Menschenfreundlichkeit.

Seine Bindung an seine Menschen und besonders seinen Rudelführer ist sehr stark. 

Er besitzt dennoch einen starken Jagdtrieb, der nicht unterschätzt werden sollte. 

Denn obwohl er durchaus gehorsam und lernwillig ist, jagt er sehr eigenständig und ist somit kein Kandidat für Waldspaziergänge ohne Leine.

Dank seiner Intelligenz eignet er sich neben der Jagd auch für viele andere Tätigkeiten wie den Einsatz als Rettungshund, Fährtenarbeit oder Mantrailing.

Seine genaue Herkunft ist unklar. Eine Theorie vermutet seinen Ursprung bei den Thrakern und Türken, da Abbildungen ähnlicher Hunde auf entsprechenden Vasenmalereien gefunden worden.

Grundsätzlich ist der hübsche Vierbeiner sehr gesund, kann aber vereinzelt durch die Einkreuzungen bestimmter anderer Rassen an Hüftgelenksdysplasie oder Nierenentzündungen erkranken.

FunFact:

Der Balgarsko Gonche kommt vorwiegend in der Region Ludogorie in Nordostbulgarien vor. Übersetzt heißt die Gegend „Verrückter Wald“.

Deswegen heißt im Englischen der bulgarische Gonche auch Mad Forest Scenthound.


2. Bulgarski Barak

Der Bulgarski Barak ist der einzige bulgarische Jagdhund mit längerem Fell.

Dieses drahtiges Fell gab ihm auch seinen Namen: Barak heißt übersetzt „zottelig“. Es ist rot-gold bis rot-schwarz mit schwarzen Zeichnungen an Rücken und Bauch.

Ein Verwandter und vermutlich Nachfahre ist der Stichelhaarige Bosnische Laufhund, der allerdings im Gegensatz zum Balgarski Barak als Rasse von der FCI anerkannt wird.

Den energiegeladenen Vierbeiner zeichnet seine Ausdauer aus, denn was andere Hunde für eine ausgedehnte Wanderung halten, ist für ihn nur das Warm-Up. 

Daher ist er auch kein Hund für Jedermann, sondern auf seine Sporteinheiten angewiesen.

Beeindruckend ist sein Orientierungssinn. Zielsicher findet er seine Menschen nach einem Jagdausflug wieder.

Das macht ihn auch geeignet für den Einsatz als Trümmerhund, allerdings liegt ihm das Jagen wesentlich mehr.

Er akzeptiert problemlos die Führung durch seine Menschen und neigt nicht zu Eigensinn

Trotzdem muss er auch geistig gefordert werden, um nicht aus Langeweile Unfug anzustellen.

Interessant:

Vor kurzem fand man bei Ausgrabungen in Italien Überreste eines Hundes aus der Bronze-Zeit. DNA-Abgleiche zeigen, dass dieser mit dem Balgarski Barak eng verwandt ist!


3. Karakatschan

Karakatschan

Der Karakatschan ist ein bulgarischer Herdenschutzhund in XXL. Benannt ist er nach den Karakatschanen, einem nomadisch lebendes Volk griechischer Schafhirten.

Sein plüschiges Fell lässt ihn niedlich aussehen, jedoch ist er kein Anfängerhund und darf nicht unterschätzt werden.

Als Hirtenhund bewacht und beschützt er seine Tiere furchtlos auch vor Wölfen und Bären. 

Seitdem auch in Bulgarien die Population dieser Tiere wieder steigt, wächst auch die Nachfrage nach dem bulgarischen Schäferhund.

Die Balkan Wildlife Society züchtet ihn daher selbst und gibt ihn kostenlos an Viehhirten ab. Sie hoffen, damit die Akzeptanz besonders für die zurückkehrenden Wölfe zu erhöhen.

Aufgrund seines starken Schutztriebes muss er für eine artgerechte Haltung eine Aufgabe zu erfüllen haben. 

Früher wurde er deswegen auch gerne als Grenzschutzhund eingesetzt.

Fremden und auch den meisten Artgenossen begegnet er mit Misstrauen. 

Bei mangelnder Erziehung beschließt er selber, wen er in die Nähe seines Rudels lässt und kann dann auch gefährlich werden.

Eine neue Zuchtlinie versucht, den bulgarischen Hirtenhund mit anderen Rassen so zu kreuzen, dass eine sozialverträgliche Linie bei gleichem Aussehen entsteht. 

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