Hund mit Cauda-Equina-Syndrom: 5 Übungen für zu Hause

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Bei Cauda Equina beim Hund, auch als degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS) bezeichnet, handelt es sich um eine neurologische Erkrankung.

Dabei kommt es durch eine Kompression zu einer Einengung des hinteren Teils vom Rückenmark.

Das hat vor allem Nervenschädigungen mit Bewegungseinschränkungen zur Folge.

Für mehr Lebensqualität und Lebensfreude helfen bestimmte Übungen und Maßnahmen. 

Wir sagen dir, was du tun kannst und unterlassen solltest, wenn dein Hund am Cauda-Equina-Kompressionssyndrom leidet. 


Was sind effektive Übungen für Hunde mit Cauda Equina?

Was sind effektive Übungen für Hunde mit Cauda Equina?

Optimal kannst du mit isometrischen und Cavaletti-Übungen gegen Beschwerden durch Cauda Equina beim Hund vorgehen, die speziell dafür entwickelt wurden.

Du solltest sie zu Beginn einmal täglich ausführen und langsam auf zwei- bis dreimal täglich steigern.

Damit erzielst du im Idealfall ein Laufen ohne Beschwerden durch:

  • Schonenden Muskelaufbau
  • Muskelstärkung
  • Verbesserung von Koordination und Körperbalance
  • Wiederherstellung des Körpergefühls

1. Übung

  • Dein Hund steht auf einem rutschfesten Untergrund, und du kniest dich hinter ihn.
  • Leg deine Hände auf die Oberschenkel deines Hundes.
  • Drück an einer Seite leicht gegen seinen Oberschenkel, als wolltest du ihn zur Seite schieben.
  • Mit der anderen Hand drückst du so dagegen, dass er nicht aus seiner Standposition herausgeht.
  • Halte die leicht geneigte Hinterhandstellung für rund fünf Sekunden ohne Druckveränderung oder Nachfederung.
  • Danach machst du das Gleiche mit der anderen Seite.
  • Wiederhole die Übung drei bis vier Mal pro Seite.

2. Übung

  • Dein Hund steht auf einer rutschfesten Unterlage, und du kniest hinter ihm.
  • Leg deine Hände auf die vordere Oberschenkelmuskulatur über der Kniescheibe.
  • Mit leichtem Druck drückst du nun beide Beine nach hinten (in deine Richtung), ohne dass der Hund aus der Standposition hinaustritt.
  • Halte die gespannte Haltung fünf Sekunden.
  • Wiederhole die Übung zwei bis drei Mal.

3. Übung

  • Dein Hund steht auf einer rutschfesten Unterlage.
  • Hocke dich so hinter ihn, dass du ihn leicht mit deinen Oberschenkeln fixieren kannst.
  • Drück leicht und langsam seinen Rücken nach unten. Weicht dein Hund aus, dann verringerst du den Druck.
  • Halte den gedrückten Rücken fünf Sekunden und reduziere danach den Druck ebenso langsam wieder.
  • Wiederhole die Übung zwei bis drei Mal.
  • Führ diese Übung nicht durch, wenn dein Hund Schmerzen hat oder am Rücken operiert wurde.

4. Übung

  • Bereite einen unebenen Untergrund vor oder such ihn in der Natur.
  • Korken, Kies, Noppenfolien, Matschboden, Rindenmulch, Laubhügel, Schaumstoff oder Ähnliches eignet sich.
  • Leine deinen Hund an und führ ihn im Schritttempo für maximal zwei Minuten über den Untergrund.
  • Klappt das gut, und zieht dein Hund seine Beine hoch, dann kannst du ihn kurzzeitig auch darüber traben lassen.
  • Verlängere nicht die Übungsdauer, sondern maximal die Häufigkeit pro Tag.

5. Übung

  • Leg vier bis sechs Stangen, dickere Äste oder Latten so auf einen rutschfesten Boden, dass sie eine bis zwei Schrittlängen Distanz zueinander aufweisen.
  • Führ deinen Hund im Schritttempo darüber.
  • Klappt das gut, dann erhöhe das Tempo auf Trab.
  • Zudem kannst du die Stangen leicht erhöhen, wieder mit Schritttempo beginnen und dann mit Trab weitermachen.
  • Die maximale Stangenhöhe ist diejenige, die dein Hund noch bequem im Schritttempo bewältigen kann, um eine Überbelastung zu vermeiden.
  • Dein Hund darf nicht springen.
  • Beginne mit maximal zwei Wiederholungen pro Tempo und Tag. Steigere langsam auf zwei bis vier Übungen pro Tag – in Anpassung an die individuelle Gangverbesserung.

Welche Übungen sollten vermieden werden, wenn ein Hund an Cauda-Equina-Syndrom leidet?

Liegt Cauda Equina beim Hund vor, dann ist unbedingt auf Übungen zu verzichten, die mit Springen, instabiler Haltung, Krafttraining und ruckartigen Bewegungen zu tun haben.

Sprungübungen

Jegliche Übungsarten, die mit Springen einhergehen, sind bei Cauda Equina beim Hund zu vermeiden.

Es führt zu einer hohen Belastung der Gelenke, wodurch sich der Druck auf die Nervenstränge am Rückenmark steigert und der Zustand verschlimmern kann.

Das umfasst auch alle Übungen, bei denen der Hund sein Körpergewicht auf seine Vorder- oder Hinterbeine verlagert, denn auch das belastet die Gelenke.

Zu diesen Übungen gehören:

  • Parcours, dessen Höhe über das Kniegelenk hinausgehen; Alternative: Stangen-Bodentraining im Schritttempo oder Trab
  • Übungen auf Untergründen, die der Hund scheut oder nicht kennt; Alternative: bekannte Untergründe in der Natur nutzen
  • Laufübungen mit unkontrollierbarem Tempo; Alternative: langsame Gehübungen an der Leine
  • Agility; Alternative: kleines Cavaletti-Training

Instabile Haltungsübungen

Cauda Equina beim Hund geht mit Balance- und Koordinierungsschwierigkeiten einher.

Deshalb sind Übungen tabu, die dies zusätzlich fördern, wie:

  • Einbeinstandübungen
  • Ausfallschrittübungen
  • Starke Biegungsübungen
  • Alternative: Übungen mit normalem Schrittfolge oder im Stand mit geschlossenen Beinen, wie oben beschrieben

Krafttraining

Das reine Krafttraining basiert auf dem abwechselnden Zusammenziehen und Entspannen der Muskulatur.

Durch Ersteres entsteht ein Druck, der die Kompression auf die Nervenstränge erhöhen kann.

Statt die Bewegung zu fördern, kommt es dadurch zu einer Verschlimmerung, weshalb diese Kraftübungen bei Cauda Equina beim Hund nicht anzuwenden sind:

  • Langes Lauftraining (Joggen oder am Rad)
  • Bergauf- oder Bergab-Training
  • Reine Hinter- oder Vorderbeinübungen mit starker Gewichtsverlagerung
  • Alternative: Übungseinheiten mit gleichmäßiger Gewichtsverteilung und leichter Muskelanspannung

Ruckartige Bewegungsübungen

  • Schnelle Übungen aus Ruheposition in Bewegungsabläufe, wie Stand-Lauf-Training
  • Übungsabläufe mit ruckartigem Rückgang von Dehnungen und Biegungen
  • Aktion-Stopp-Übungen wie Steh-Sitz-Platz-Steh-Training
  • Slalom
  • Alternative: Dehnübungen mit der Hand (wie oben beschrieben), bei denen die Entspannung durch langsame Druckreduzierung erfolgt

Wie viel Bewegung sollte ein Hund mit Cauda-Equina-Syndrom bekommen?

Wie viel Bewegung sollte ein Hund mit Cauda-Equina-Syndrom bekommen?

Tägliche Bewegung ist bei Hunden mit Cauda Equina enorm wichtig, sollte aber mehrere kurze Bewegungseinheiten am Tag umfassen.

Dies ist besser als eine tägliche lange Bewegungszeit.

Nur so ist ein schonendes Training bei Cauda Equina beim Hund zu ermöglichen, damit die Muskulatur stark genug bleibt, um Schonhaltungen und dauerhaften Fehlhaltungen sowie dem Druck auf die Nervenstränge entgegenzuwirken.


Wie kann ich meinen Hund unterstützen, der an Cauda-Equina-Syndrom leidet?

Du kannst deinen Hund mit Ernährung, Ruhezeiten, physikalischer Therapie, einigen Hilfsmitteln und anderen Maßnahmen unterstützen.

Ernährung

  • Vermeide Übergewicht bei deinem Hund und setz ihn gegebenenfalls auf Diät.
  • Gib ihm Futter mit reichlich Proteinen, Kohlenhydraten und essenziellen Vitaminen.
  • Versorg ihn mit leicht verdaulichem Futter wie Geflügel, Reis, Haferflocken und  geriebene Möhren.
  • Füttere häufiger kleine Portionen statt zweimal täglich größere Portionen.
  • Stell seine Fress- und Trinknäpfe erhöht auf, um seinen Rücken zu schonen.

Ruhezeiten

Ruhe ist bei Cauda Equina beim Hund sehr wichtig, denn dabei regeneriert der Körper.

Vor allem nach den Übungen und einem Spaziergang solltest du dafür sorgen, dass dein Hund Ruhe erhält und einhält.

Physikalische Therapie

  • Magnet-Therapie mit Niederfrequenzströmen zur Aktivierung von biochemischem Zell- und Muskelgewebe
  • Massagetherapie zur Verbesserung von Muskelfunktion und Durchblutung
  • Thermal-/Wärmetherapie für erhöhte Sauerstoffversorgung und verbesserten Gewebestoffwechsel zur Förderung von Muskelfunktion und Muskelaufbau
  • Hydrotherapie (Wassertherapie) wirkt stabilisierend, rehabilitierend und regenerierend

Hilfsmittel

  • Rollwagen, um den Hund beim Gehen zu entlasten
  • Hebehilfe, um ihn beim Aufstehen, Stufensteigen oder Einstieg ins Auto zu unterstützen
  • Hundetreppe, um gewohnten Zugang auf die Couch oder das Bett zu erleichtern

Sonstige Maßnahmen

  • Hund von stürmischen und/oder animierenden Hundefreunden fernhalten
  • Rücken bei Kälte warm, bei Nässe trocken halten
  • Kein Leistungssport, keine Spielaktionen, sondern gemütliche kurze Spaziergänge und viel Beschäftigung im Sitzen/Liegen
  • Klopfen auf den Rücken vermeiden
  • Viel Liebe, Aufmerksamkeit und Verständnis

Hast du Erfahrungen mit Cauda Equina beim Hund gemacht? Dann lass uns gerne in einem Kommentar daran teilhaben.

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