Ist der Dobermann ein Listenhund oder Kampfhund? (Ratgeber)

Der Dobermann gehört zu den bekanntesten deutschen Hunderassen. Er gilt als friedlicher und ausgeglichener Hund.

Dennoch haftet ihm der Ruf an, ein Listenhund zu sein, also ein Hund, für dessen Haltung bestimmte Auflagen gelten.

Doch ist der Dobermann ein Listenhund und Kampfhund und wenn ja, wo gilt er als ein solcher? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Ratgeber.

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Ist der Dobermann ein Listenhund oder Kampfhund?

Der Dobermann ist ein Listenhund oder sogenannter “Kampfhund” – allerdings momentan nur im Bundesland Brandenburg.

Das heißt, dass der Dobermann in weiten Teilen der Bundesrepublik nicht als potenziell gefährlicher Hund gilt. 

In 15 Bundesländern lautet die Antwort auf die Frage “Ist der Dobermann ein Listenhund und Kampfhund?” also “Nein”.

Kampfhund und Listenhund ist übrigens das Gleiche. Kampfhund ist aber nach wie vor der umgangssprachliche Ausdruck, wenn die Rede von gefährlichen Hunderassen ist.

Gemäß der Rasseliste, die es auch in Österreich und der Schweiz gibt, werden Listenhunde in einigen Fällen in zwei Kategorien unterteilt:

• Kategorie 1: aggressive/gefährliche Hunderassen
• Kategorie 2: potenziell gefährliche Hunderassen

Fällt ein Hund in Kategorie 2, kann sein gefährliches Naturell widerlegt werden.

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In welchen Bundesländern gilt der Dobermann als Listenhund oder Kampfhund?

Aktuell gilt der Dobermann ausschließlich im Bundesland Brandenburg als Listenhund und Kampfhund. Hier wird er in der Kategorie 2 geführt als potenziell gefährlicher Hund.

Alle anderen 15 Bundesländer sehen im Dobermann keinen Listen- oder Kampfhund. Das heißt, dass dort keine strengen Auflagen gelten, die du als Halter beachten musst.

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Wie wirkt sich die Einstufung als Listenhund oder Kampfhund auf die Haltung eines Dobermanns aus?

Wer einen Listenhund hält, muss als Halter bestimmte Auflagen erfüllen, wie das Vorlegen eines Sachkundenachweises und eines polizeilichen Führungszeugnisses.

Fällt ein Hund in die Kategorie 2 der Rasseliste – in Brandenburg der Dobermann – muss auch der Hund ein Gutachten nachweisen können, den sogenannten Wesenstest.

Schauen wir uns einmal an, was es mit diesen Dokumenten und weiteren Vorschriften auf sich hat.

Sachkundenachweis

Hierbei handelt es sich um eine praktische und eine theoretische Prüfung. Du belegst, dass du in der Lage bist, einen Hund artgerecht zu erziehen und zu halten.

Du lebst in Brandenburg und möchtest einen Dobermann halten? Dann musst du einen Sachkundenachweis erbringen.

Polizeiliches Führungszeugnis

Ein polizeiliches Führungszeugnis gibt an, ob du ein Vorstrafenregister hast oder nicht.

Für Halter eines Listenhundes gilt natürlich, dass dieses Vorstrafenregister keine Vorstrafen enthält.

Beantragen kannst du ein polizeiliches Führungszeugnis entweder bei deiner zuständigen Gemeinde oder beim Bundesamt für Justiz – hier auch online.

Wesenstest

Nicht nur du musst einige Prüfungen bestehen und offizielle Dokumente vorlegen, auch dein Hund muss das.

Dafür muss er im Wesenstest zeigen, dass er die folgenden Dinge ohne Aggression und Gefährlichkeit meistert:

• Kontakt zu Menschen
• Kontakt zu seiner Umwelt
• Kontakt zu anderen Hunden

Der Wesenstests wird meist von den drei folgenden Einrichtungen/Personen durchgeführt:

• Ordnungsamt
• Veterinäramt
• Tierarzt

Gilt dein Hund als potenziell gefährlich, wird im Wesenstest idealerweise belegt, dass er das nicht ist.

Entscheidend ist hier zudem, dass der Hund gehorsam ist, die wichtigsten Grundkommandos kennt und beherrscht sowie sie in Sekundenschnelle befolgt.

Leinenpflicht

Brandenburg ist eines der Bundesländer, in denen eine ganzjährige Leinenpflicht gilt, also auch für den Dobermann.

In den folgenden Bundesländern gilt eine Leinenpflicht für alle Fellnasen:

Bundesland	Leinenpflicht	Voraussetzungen
Baden-Württemberg	nein	–
Bayern	nein	–
Berlin	ja	InnenstadtWälder
Brandenburg	ja	ganzjährig
Bremen	ja	15. März bis 15. Juli
Hamburg	ja	ganzjährig(teilweise Hundeverbot)
Hessen	ja	1. März bis 30. Juni
Mecklenburg-Vorpommern	ja	ganzjährig
Niedersachsen	ja	1. April bis 15. Juli
Nordrhein-Westfalen	nein	–
Rheinland-Pfalz	jein	regional abhängig
Saarland	ja	Brut- und Setzzeit
Sachsen	nein	–
Sachsen-Anhalt	ja	1. März bis 15. Juli
Schleswig-Holstein	ja	ganzjährig in WäldernStrandverbot vom 1. April bis 30. September
Thüringen	ja	ganzjährig in Wäldern

Maulkorb

Das Tragen eines Maulkorbs ist für Listenhunde Pflicht und gilt in Brandenburg also für einen Dobermann.

In Bundesländern, in denen der Dobermann nicht als Listenhund geführt wird, entfällt die Maulkorbpflicht.

Hundehaftpflichtversicherung

Wie das Führen an der Leine ist auch die Haftpflichtversicherung für Hunde nicht in jedem Bundesland vorgeschrieben.

Brandenburg ist eines der Bundesländer, in denen Hundehalter die Versicherung nicht abschließen müssen. Die Ausnahme gilt für den Listenhund wie der Dobermann.

Demnach musst du dort für deinen Dobermann eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Es kann sein, dass die Kosten hier höher ausfallen als bei einem Nichtlistenhund.

Umzäunter Garten

Ein umzäunter Garten ergibt bei vielen Hunderassen Sinn und ist bei einem Listenhund sogar Pflicht.

So soll verhindert werden, dass der vermeintlich gefährliche Hund sich im Alleingang auf den Weg in die Nachbarschaft macht.

Wo lebst du mit deinem Dobermann? Welche Erfahrungen habt ihr zum Thema Listenhund schon gemacht? Wir freuen uns, wenn du diese in den Kommentaren mit uns teilst.