Die Frage, ob Efeu giftig für Hunde ist, kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. In Deutschland gibt es praktisch keine Art von Efeu, die vollständig ungiftig für Hunde ist.
Die Folgen einer Efeu-Vergiftung hängen von der Konzentration des Gifts und der Menge des Efeus ab, die dein Hund gefressen hat.
Deshalb solltest du wissen, woran du eine Efeu-Vergiftung erkennst und was dann zu tun ist. Das alles erfährst du in diesem Beitrag.
Ist Efeu giftig für Hunde?
Alle bei uns bekannten Arten von Efeu sind giftig für Hunde.
Dabei handelt es sich um:
- Gemeinen Efeu mit dunkelgrünen Blättern, kriechender oder wuchernder Wuchsform
- Atlantischen Efeu mit größeren Blättern als Gemeiner Efeu
- Kanadischen Efeu, der eher in warmen Klimazonen zu finden ist
- Persischen Efeu mit sehr großen Blättern
Alle vier Arten enthalten Triterpenglykoside, eine Gruppe von chemischen Verbindungen, die für die Bitterkeit der Pflanze verantwortlich sind.
Wie viele andere Pflanzen enthält auch Efeu Saponine. Sie bilden in Verbindung mit Wasser Schaum, der bei Hunden zu Magen-Darm-Reizungen führen kann.
Die toxischen Hauptbestandteile des Efeus sind sowohl in den Blättern als auch in den Stängeln und Beeren enthalten.
Die höchste Konzentration der Giftstoffe ist in den Beeren enthalten, die sich nach der Blüte der Pflanze im Spätsommer und Herbst bilden.
Das häufigste Symptom einer Efeu-Vergiftung bei Hunden ist Erbrechen. Auch Durchfall, Bauchschmerzen und vermehrtes Speicheln können bei einer Efeu-Vergiftung auftreten.
Die Schwere, Dauer und Intensität der Symptome können variieren – je nachdem, welche Pflanzenteile und wie viel Efeu der Hund gefressen hat und wie empfindlich er ist.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Efeu-Vergiftung bei Hunden?
Wenn der Hund Efeu frisst, kann das zu einer Vielzahl von Symptomen führen.
Im Wesentlichen sind das:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- verstärkter Speichelfluss
- Schwierigkeiten beim Atmen
- eventuell Hautreizungen bei Kontakt
In schweren Fällen kann es auch zu Atembeschwerden, Krämpfen, Zittern, Verwirrtheit oder Desorientierung kommen.
💡 Wichtig zu wissen:
Je nachdem, welche Pflanzenteile der Hund gefressen hat, sowie abhängig von seiner Größe kann schon der Verzehr von drei Beeren tödlich enden.
Auch wenn die meisten Fälle von Efeu-Vergiftungen mild verlaufen, kann es in schweren Fällen immer auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Hund hat Efeu gefressen – was tun?
Wenn du vermutest, dass dein Hund Efeu gefressen hat, ist es wichtig, Erste Hilfe zu leisten und dann umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.
Erste Hilfe bei Anzeichen einer Efeu-Vergiftung
Um jeden weiteren Kontakt mit der Pflanze zu verhindern, solltest du deinen Hund unbedingt von der potenziellen Giftquelle wegbringen.
Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und den Hund zu beobachten. Wird er unruhig, zeigt er ein ungewöhnliches Verhalten oder bildet sich vermehrt Speichel, dann solltest du den Tierarzt anrufen.
In Absprache mit dem Tierarzt kannst du deinem Hund Kohletabletten verabreichen. Aktivkohle bindet das Gift im Magen oder Darm, sodass dein Hund das Gift einfach ausscheiden kann.
Auf keinen Fall solltest du versuchen, deinen Hund selbst zum Erbrechen zu bringen. Dann nämlich besteht die Gefahr, dass er an seinem Erbrochenen erstickt.
Wann sollte ich mit meinem Hund, der Efeu gefressen hat, zum Tierarzt gehen?
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, wenn du vermutest, dass dein Hund Efeu gefressen hat.
“Unabhängig von der aufgenommenen Giftmenge sollte immer der Hund einem Tierarzt vorgestellt werden”, rät die Tierärztin Dr. Simone Radicke. Dabei gilt: Je schneller, desto besser.
Eine schnelle tierärztliche Behandlung ist entscheidend, um mögliche Komplikationen zu verhindern.
Es gibt aber auch bestimmte Anzeichen und Symptome, die einen sofortigen Tierarztbesuch erforderlich machen.
Das ist der Fall, wenn
- schweres oder anhaltendes Erbrechen und/oder Durchfall auftreten,
- es Anzeichen für Dehydration gibt,
- schwere Bauchschmerzen, neurologische Symptome wie Krampfanfälle oder Zittern auftreten,
- sich Bewusstseinsveränderungen zeigen oder
- es zu Atembeschwerden kommt.
Wie kann man verhindern, dass Hunde Efeu fressen?
Wer einen Hund hat, der sollte prinzipiell auf Efeu im Garten und im Topf in der Wohnung verzichten und dadurch Efeu komplett aus der Reichweite des Hundes entfernen.
Es gibt genug Pflanzen, die im Gegensatz zu Efeu nicht giftig für Hunde sind und die du stattdessen in deinem Garten anpflanzen kannst.
Außerdem sollte dein Hund unbedingt lernen, dass er nur mit deiner Erlaubnis fressen darf. So kannst du auch verhindern, dass er auf Spaziergängen möglicherweise Giftköder frisst.
Hast du Erfahrungen mit einer Vergiftung beim Hund gemacht und kannst weitere wertvolle Tipps geben? Dann nutze gerne die Kommentare dafür.
