Ein epileptischer Anfall beim Hund beruht auf einer elektrischen Gehirnaktivität, die Muskelzuckungen, Schütteln und mitunter eine Bewusstlosigkeit verursacht.
Weder für den Hund noch für das Herrchen ist diese Erkrankung leicht zu ertragen.
Fragst du dich, ob dein Hund nach einem epileptischen Anfall tot sein kann oder wie du ihn bei einem Anfall unterstützen kannst?
Wir haben für dich die Antworten und weitere Informationen im Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie hoch ist das Risiko, dass ein Hund nach einem epileptischen Anfall tot ist?
Das Risiko, dass ein epileptischer Anfall beim Hund zum Tod führt, ist normalerweise gering. Aber es kann in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen.
Das Risiko ist von verschiedenen Faktoren abhängig, weshalb ein Tierarzt konsultiert werden sollte, um das individuelle Sterberisiko für den Hund zu bewerten.
Wann ist ein epileptischer Anfall beim Hund lebensgefährlich?
Gefährlich kann ein epileptischer Anfall beim Hund sein, wenn es zu Komplikationen wie Verletzungen, Atemproblemen oder länger anhaltenden sowie häufiger auftretenden Anfällen kommt.
Mediziner sprechen dann von einem Status epilepticus. Der Hund ist unverzüglich intensivmedizinisch zu behandeln.
Ob dein Hund zu diesen Komplikationen neigt, kann nur der Tierarzt beurteilen.
Deshalb sei nochmals erwähnt, dass Hunde mit Epilepsie immer dem Tierarzt vorgestellt sollten, um das Risiko einer möglichen lebensbedrohlichen Situation zu kennen.
Verletzungen
Hauptsächlich können zwei verschiedene Verletzungstypen bei Hunden mit Epilepsie auftreten: durch Sturz indirekt verursachte und durch den Anfall direkt verursachte Verletzungen.
Epileptische Anfälle entstehen von einem Moment auf den anderen.
Durch die Verkrampfungen verlieren Hunde die vollständige Kontrolle über ihren Körper und ihre Handlungen.
Fallen sie um oder stützen beispielsweise von einer Treppe oder mit dem Kopf auf einen spitzen Stein, dann kann das lebensgefährliche Verletzungen nach sich ziehen.
Die direkte Verletzung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem epileptischen Anfall.
Hunde können sich dabei sogar die Zunge abbeißen, die anschließend die Atemwege blockieren kann, wodurch ein Ersticken droht.
Oder der Hund stirbt durch Erstickung aufgrund der Blutung durch den Zungenbiss.
Atemnot
Die epileptischen Muskelkrämpfe können sich auch auf die Atemmuskulatur auswirken.
Damit funktioniert die Sauerstoffversorgung nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr, und in der Folge stirbt der Hund.
Zu erkennen ist dies an einer Blaufärbung der Lippenschleimhäute, der Zunge oder des Zahnfleischs.
Normalerweise hält dieser Zustand maximal 30 Sekunden an und führt nicht zum Tod. Dauert der Zustand aber länger an, besteht Erstickungsgefahr.
Längere oder häufig aufeinander folgende epileptische Anfälle beim Hund
Muskelkrämpfe – insbesondere solche, die den ganzen Körper betreffen – sorgen für Organfunktionsstörungen.
Ob Atmung, Magen und Darm, Herz, Blase oder Nieren: Es kann nahezu jedes Organ betroffen sein.
Länger anhaltende Anfälle von über zehn Minuten oder zwei bis drei Anfälle innerhalb von 24 Stunden stören die Organfunktionen massiv.
Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Organversagen, und der Hund ist als Folge des epileptischen Anfalls tot.
Wie kann ich meinen Hund mit Epilepsie unterstützen?
Damit dein Hund nach einem epileptischen Anfall nicht tot ist, solltest du wichtige Details und richtiges Verhalten kennen. So solltest du etwa Ruhe bewahren und Verletzungen vorbeugen.
Ruhe bewahren
Das ist enorm wichtig, denn jede Berührung – sei sie noch so tröstlich und liebevoll gemeint – kann den akuten Stress deines Hundes erhöhen und seinen Zustand verschlimmern.
Auch überträgt sich deine Unruhe auf ihn. Versuch deshalb, Panik zu vermeiden und ruhig zu bleiben.
Verletzungen vorbeugen
Eliminiere alle potenziellen Verletzungsgefahren für den Hund, wie etwa die folgenden:
- Entferne spitze Steine.
- Decke Kanten ab, beispielsweise an Stufen.
- Leg Decken um ihn herum, ohne ihn zu berühren.
- Halte andere Hunde von ihm fern. Sie reagieren auf epileptische Anfälle eines Artgenossen oftmals mit Aggressivität.
- Ist das Maul geöffnet, dann versuch, einen Stock oder Ähnliches quer hineinzustecken. Das beugt einem Zungenbiss vor. Aber fass niemals ins Maul, denn deine Sicherheit geht immer vor.
Situation, Hund und Anfallsverlauf beobachten
Nutze jeden epileptischen Anfall, um Situationen zu erfassen. Gab es bestimmte Trigger-Momente, wie sieht die Umgebung aus, oder was machte dein Hund kurz zuvor?
Anhand dieser Informationen kannst du im besten Fall erkennen, was als Auslöser infrage kommen könnte.
Du kannst ihn zukünftig vermeiden oder zumindest einen Anfall vorhersehen.
Wichtig ist zudem die Zeiterfassung. Wann begann der Anfall beim Hund, und wie lange dauerte er?
Nur so kannst du erkennen, ob ein epileptischer Anfall beim Hund die kritische Zehn-Minuten-Phase überschreitet, damit du unverzüglich tiermedizinische Hilfe suchen kannst.
Dokumentation
Führ ein Epilepsie-Tagebuch und trag dort alle gesammelten Informationen über jeden Anfall ein, die du durch deine Beobachtung ermittelt hast.
Das Tagebuch ist sehr bedeutsam für den Tierarzt, damit er die bestmögliche Behandlung planen kann.
Zudem hilft die Dokumentation bei der Einschätzung, wie hoch das Risiko ist, dass dein Hund eines Tages nach einem epileptischen Anfall tot ist.
Wenngleich dich ein epileptischer Anfall bei deinem Hund sehr mitnimmt, solltest du dennoch in Betracht ziehen, ihn zu filmen.
Gerade weil dir nun ganz andere Dinge durch den Kopf gehen, sind deine Beobachtungen nicht immer vollständig und beruhen ausschließlich auf deiner Wahrnehmung in einer massiven Stresssituation.
Durch das Filmen erhält der Tierarzt klare und faktische Details der Anfälle.
Hast du Erfahrungen mit epileptischen Anfällen bei Hunden? Lass uns in einem Kommentar daran teilhaben!