Dein Hund juckt es ständig? Seine Ohren sind entzündet und er hat Probleme mit seiner Haut?
Das können deutliche Anzeichen für einen Hefepilz sein.
Die Behandlung ist aufwändig und der Hefepilz ist in der Regel hartnäckig. Aber ohne Behandlung wird es nicht gehen.
Hier findest du alles Wichtige über den Hefepilz beim Hund. Wie er entsteht und wie du ihn erkennst. Und auch wie der Hefepilz beim Hund erfolgreich behandelt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Was ist ein Hefepilz beim Hund?
Hefepilze sind einzellige Organismen. Sie ernähren sich durch Zucker in Form von Glucose, Fructose oder Sucrose.
Die zwei Hefepilze, die Hunde am meisten befallen, sind Malassezia furfur und Candida.
Der Malassezia furfur ist immer auf dem Hund zu finden, ohne eine Erkrankung auszulösen. Vermehrt er sich übermäßig, kommt es zu Infektionen.
Auch Candida findest du auf der Haut und den Schleimhäuten von Hunden. Ist die Anzahl der Hefepilze zu groß oder zu klein, kommt es zu Erkrankungen von Magen und Darm.
Der Hefepilz beim Hund ist der am häufigsten auftretende Auslöser für Juckreiz, entzündete Ohren und Probleme mit der Haut. Häufig wird er erst zu spät richtig behandelt.
Symptome: Wie erkenne ich, ob mein Hund einen Hefepilz hat?
Oft wird eine Pilzinfektion mit der allergischen Reaktion deines Hundes verwechselt. Deshalb ist es wichtig, die Symptome wie Geruch und Schuppen eindeutig zu erkennen.
Der Malassezia furfur ist auf der ganzen Haut deines Vierbeiners zu finden. Bei einer Infektion treten folgende Symptome auf.
Geruch
Ist dein Hund von einer Pilzinfektion betroffen, verändert sich sein Geruch. Er riecht nicht mehr nach Hund, sondern entwickelt einen süßlich, stechenden Geruch.
Sehr unangenehm. Nach altem Käse.
Der Geruch ist besonders penetrant an den Pfoten und den Ohren.
Juckende Pfoten
Der Hefepilz setzt bei einer Infektion Toxine frei. Diese reizen die Haut.
Es kommt zu einem unerträglichen Juckreiz. Dein Vierbeiner leckt und knabbert ständig an seinen Pfoten, bis diese bluten.
Hautirritationen und Haarausfall
Bei Beginn einer Pilzinfektion entsteht ein dunkel-rosafarbener oder roter Ausschlag.
Da dein Vierbeiner sich an den betroffenen Stellen kratzen wird, verfärben sich diese grau und schwarz.
Gleichzeitig kommt es zu Haarausfall und die Haut schwillt an.
Schuppen und Krusten
Bei manchen Hunde reagiert die Haut bei einer Pilzinfektion mit Krusten– und Schuppenbildung.
Dies führt zu vermehrtem Juckreiz und dein Hund wird sich viel kratzen.
Ohrinfektionen
Die Ohren sind die Stellen am Körper deines Hundes, die am anfälligsten für Hefepilzeinfektionen sind. Liegt eine Entzündung vor, ist ständiges Kopfschütteln oder Kopf schiefhalten ein deutliches Zeichen.
Die Ohren schwellen an, werden rot und entzünden sich. Schmerzen kommen dazu.
Außerdem produzieren die infizierten Ohren einen wachsartigen dunklen Ausfluss.
Welche Ursachen gibt es für einen Hefepilzbefall beim Hund?
Die häufigste Ursache für eine Hefepilzbefall ist eine Behandlung mit Antibiotika.
Die Darmflora mit den vorhandenen nützlichen Bakterien wird geschwächt. Die „guten“ Keime werden reduziert – die „bösen“ Keime vermehren sich.
So haben die Hefepilze freie Bahn und können sich ausbreiten.
Auch eine Schwächung des Immunsystems bei deinem Vierbeiner durch die Gabe von Cortison oder anderen immunmodulierenden Medikamente unterstützen das Wachstum des Hefepilzes.
Leidet deine Fellnase an Morbus Cushing oder neigt zu Allergien, „freut“ das auch den Hefepilz.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Hefepilzbefall beim Hund?
In der Regel wird Hefepilz-Infektionen mit Hilfe von pilzabtötenden Waschungen der Kampf angesagt. Dafür gibt es medizinische Shampoos oder Lösungen.
Dabei macht es Sinn, bei einem langhaarigen Vierbeiner das Fell kurz zu schneiden.
Auch von innen wird dem Pilz zu Leibe gerückt. Der Tierarzt wird deinem vierbeinigen Freund Antimykotika verabreichen.
Zudem muss das Umfeld deines Wauzis gereinigt und desinfiziert werden. Tust du das nicht, wird die Infektion immer wieder aufflackern.
Besonders wichtig ist die Desinfektion auch für dich als Halter eines Hundes, der an einem Hefepilz erkrankt ist.
Du selbst kannst dich nämlich auch mit den Pilzsporen infizieren.
Das kannst du unterstützend bei einer Hefepilz-Infektion deines Hundes tun
Es gibt auch Möglichkeiten bei der Ernährung den Hefepilz beim Hund natürlich zu behandeln, die du selbst ergreifen und mit denen du die Behandlung des Hefepilzes unterstützen kannst.
Die Anti-Hefepilz-Diät
Hefepilze lieben Zucker und Stärke. Also streichst du alle Lebensmittel, die Zucker und Stärke enthalten.
Dazu gehören Kartoffeln, Reis, Hirse, Mais und Getreide. Auch Obst und Honig ist tabu.
Auf diese Weise wird der Hefepilz geradezu ausgehungert.
Alternativ gibst du deinem Vierbeiner Fleisch, grünes Gemüse, Sprossen und Saaten.
Hefepilz beim Hund natürlich behandeln
Es gibt auch einige Hausmittel, mit denen du den Hefepilz beim Hund natürlich behandeln kannst. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung der angewendeten Mittel, wenn du deinen Hund natürlich behandelst, allerdings nicht.
- Naturjoghurt: Kühlt die gereizte Haut
- Apfelessig: Lindert Juckreiz und soll Sporen töten
- Kokosöl: Soll Juckreiz lindern und die Haut beruhigen
- Backpulver: Soll das Wachstum des Pilzes verlangsamen
- Wasserstoffperoxid: Soll das Wachstum verlangsamen
- Kurkuma: Hat tatsächlich eine nachgewiesene Wirkung gegen Pilze
- Zimt: Der enthaltene Wirkstoff Methoxyzimtaldehyd hemmt das Wachstum der Hefepilze
- Knoblauch: Ätherische Öle sollen das Pilzwachstum hemmen
Achtung
Es ist definitiv wichtig mit den Antimykotika, die dir der Tierarzt gibt, deinen Hund zu behandeln. Hausmittel allein helfen nicht.
Kann ein Hefepilz beim Hund auf den Menschen übertragen werden?
Ja, das kann er! Besonders, wenn dein eigenes Immunsystem gerade etwas angeschlagen ist.
Deshalb ist es ganz wichtig, nach der Behandlung die Hände gründlich zu waschen.
Ohne eine gewisse Hygiene deinerseits besteht die Gefahr, die anhaftenden Pilzsporen weiterzuverteilen.
Zudem kann auch deine Haut auf den Hefepilz reagieren und unangenehme Infektionen auslösen!
Was kann ich tun, um einem Hefepilzbefall beim Hund vorzubeugen?
Ein wichtiger Aspekt zur Vorbeugung ist eine gute Ernährung. Wenig Kohlenhydrate, kein Zucker – dafür frisches Fleisch und Gemüse.
Wenn du Fertigfutter für deine Fellnase nimmst, achte auf die Bestandteile.
Kontrolliere das Fell, die Ohren und die Haut deines vierbeinigen Freundes regelmäßig. Und nimm es ernst, wenn er sich viel kratzt.
Je schneller der Hefepilzbefall auffällt und behandelt wird, desto weniger schlimm sind die Folgen.
Kann ein Hefepilz beim Hund chronisch werden?
Wird ein Hefepilz beim Hund nicht rechtzeitig therapiert, kann er chronisch werden. Er greift dann auf weitere Bereiche deines Hundes über.
Dabei können die Speiseröhre, der Rachen und der Magen betroffen sein. Gerade der Hefepilz Candida sorgt hier für massive Probleme.
Chronische Hefepilzerkrankungen sind für deinen Hund eine echte Qual.
Du kannst selbst dafür am besten sorgen, dass dein Liebling keinen Ärger damit hat.
Wichtig
Regelmäßige Kontrolle und sofortige Behandlung ist der sicherste Schutz!
Wie lange dauert es, bis ein Hefepilzbefall beim Hund abgeheilt ist?
Eine Hefepilzinfektion ist langwierig und hartnäckig. Sie kann sich über Wochen und Monate hinziehen.
Geduld und die richtige Behandlung sind hier gefragt.
Je eher sie erkannt und je schneller die Infektion behandelt wird, desto schneller ist eine Heilung möglich.
Unterstützend mit der richtigen Ernährung verbessern sich die Heilungschancen.
Fazit
Ein Hefepilz beim Hund ist eine weit verbreitete Erkrankung. Ihr Verlauf ist oft langwierig und lästig.
Gut behandelbar ist die Infektion mit Hefepilzen, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Vertrau lieber nicht nur auf Hausmittel. Bei Hefepilzen wird es ganz ohne Chemie nicht gehen!
Hatte dein Hund schon mal eine Pilzinfektion? Wie sind deine Erfahrungen? Hinterlasse uns einen Kommentar und lass uns an deinen Erlebnissen teilhaben.