Wie wir schon an anderen Krankheitsbildern erklärt haben, macht Krebs auch vor unseren Hunden nicht halt.
Wir erklären hier nicht nur Symptome, Diagnose und Behandlung, sondern auch Vorbeugung und entstehende Kosten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHodenkrebs beim Hund: Symptome & Anzeichen
Eine der häufigsten Diagnosen ist der Hodenkrebs beim Hund.
Laut Tierärzten ist er ab dem 7., spätestens aber ab dem 10. Lebensjahr unter unseren Hunden weit verbreitet.
Anzeichen und einfach erkennbare Symptome sind:
- vergrößerte Hoden (das kann auch nur einer davon sein)
- Schwellungen an und um den Hoden
- vergrößerter Hodensack
- Haarausfall rund um die Hodenregion
- dünne, beinahe durchscheinende Haut
- verlangsamtes Wachstum der Haare und Brüchigkeit
Handelt es sich um eine Art des Hodenkrebses bei der weibliche Hormone (Östrogen) abgegeben werden, dann können auch folgende Zeichen auftauchen:
- dein Hund verfolgt läufige Hündinnen nicht mehr
- anstatt das Bein zu heben beim Wasserlassen, geht er in die Hocke
- seine Brustwarzen und -drüsen sind vergrößert
- sein Penis und der gesunde Hoden werden kleiner
- andere Rüden entwickeln plötzlich Interesse an deinem, eigentlich, männlichen Hund
Hat der Hodenkrebs bereits gestreut, können noch körperliche Beschwerden dazukommen:
- Schmerzen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Stuhlgang
- Erbrechen
- verminderter Appetit einhergehend mit Gewichtsverlust
Interessant:
Kastrierte Hunde erkranken nachweislich seltener an Hodenkrebs!
Allerdings heißt das nicht, dass du dich gleich mit deinem Welpen oder Junghund zum Tierarzt oder zur Tierärztin begeben solltest.
Denn dein Welpe sollte unbedingt mit dem Wachstum abgeschlossen haben, bevor er kastriert wird.
Diagnose & Behandlung beim Tierarzt
Umwelteinflüsse und genetische Bedingungen können das Entstehen des Hodenkrebses beeinflussen, die genaue Ursache dafür ist allerdings unbekannt.
Sitzt du mit deinem Vierbeiner beim Tierarzt, musst du ihm alle Veränderungen nennen, die dir an deinem Liebling aufgefallen sind.
Dann wird die Ärztin oder der Arzt die Hoden abtasten, um die Knoten zu erfühlen.
Mit Ultraschall werden auch kleinere Tumore sichtbar, welche noch kaum zu ertasten sind. Diese stehen nicht immer für eine Metastasierung, sondern können artbedingt sein.
Im Zweifelsfalle kann auch eine Gewebeprobe mittels Feinbiopsie vorgenommen werden, um die genaue Art des Hodenkrebses festzustellen.
Erster Behandlungspunkt ist immer das Kastrieren. Also die vollständige Entfernung des betroffenen Hodens.
Benötigst du deinen Rüden nicht für die Zucht, wird der Vorschlag lauten, beide Hoden und Hodensack zu entfernen.
Nachdem festgehalten wurde, ob und welche anderen Organe betroffen sind, kann nach dem chirurgischen Eingriff noch eine Strahlen- oder Chemotherapie erfolgen.
Die OP-Kosten können sich schon auf 1.000 Euro und mehr belaufen. Eine weiterführende Behandlung (etwa eine Stärkung der Selbstheilungskräfte) kann die Kosten erhöhen.
Gut zu wissen
Eine Hundeversicherung kann hier helfen und deckt zudem die Kosten von nützlichen Vorsorgeuntersuchungen ab.
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Hodenkrebs beim Hund?
Die Prognosen für die weitere Lebenserwartung deines Hundes sind bei Hodenkrebs gut.
Sie verbessern sich, je früher dieser erkannt wurde und je vollständiger er entfernt werden konnte.
Um eine abschließende Zahl für die Lebenserwartung nennen zu können, muss man auch wissen, inwieweit der Tumor gestreut hat.
Die Lebenserwartung kann sich drastisch verkürzen, wenn bereits innere Organe mit Metastasen durchzogen sind.
Eine Verbreitung der weiblichen Hormone hingegen kann die Heilungschancen erschweren.
Wie kann ich meinen Hund unterstützen?
Am besten mit deiner Nähe und Zuversicht. Du unterstützt deinen Hund. Vor allem, wenn es um die Operation geht.
Versuche ihn deine Sorgen nicht allzu viel spüren zu lassen, verbreite aber nicht erzwungene gute Laune, denn dein Liebling wird dich durchschauen.
Für eine Stärkung des Immunsystems gibt es verschiedene Möglichkeiten aus der Homöopathie auch für Hunde.
Zudem solltest du an seine artgerechte, also gesunde Ernährung denken.
Auf Futter mit Getreide und anderen Füllstoffen solltest du bei Hunden, die möglicherweise ohnehin schon mit Östrogenüberschuss zu kämpfen haben, verzichten.
In dieser Zeit solltest du Wert auf eine hohe Proteinaufnahme legen und die Belastung von giftigen Umwelteinflüssen weitestgehend reduzieren.
Giftige Umwelteinflüsse können eingeschränkt werden, wenn Spaziergänge in den Stadtpark verlegt werden, anstatt eine Runde um den Block auf viel befahrener Straße zu drehen.
Fazit
Die Diagnose Hodenkrebs ist kein Grund völlig zu verzweifeln, es bedeutet nicht automatisch Endstadium.
Denn durch eine vollständige Entfernung und anschließenden weiterführenden Therapien stehen die Prognosen für ein weiteres langes und gutes Leben deines Hundes gut!
Achte darauf, dass du ihn und seine Abwehrkräfte stärkst. Damit er die Behandlungen, welche Kraft brauchen, gut überstehen kann und sei für ihn da!
Unser Kommentarbereich steht dir gerne offen, wenn du Erfahrungen mit Hodenkrebs bei deinem Hund gemacht hast!