Es ist der Albtraum eines jeden Hundebesitzers: Der Hund hat Rattengift gefressen. Ist er nun dem Tod geweiht?
Unter bestimmten Voraussetzungen hat ein Hund, der Rattengift gefressen hat, eine reelle Überlebenschance.
Wir haben nachfolgend alle Voraussetzungen und Maßnahmen zusammengestellt, die das Leben deines Hundes retten können.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie hoch ist die Überlebenschance, wenn ein Hund Rattengift gefressen hat?
Hat dein Hund Rattengift gefressen, dann hat er durchaus eine Überlebenschance. Dabei spielen Zeit und Menge eine große Rolle.
Laut einer US-Studie aus dem Jahr 1999 überleben etwa 83 Prozent der Hunde, die Rattengift gefressen haben.
Die Überlebenschance, wenn ein Hund Rattengift gefressen hat, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab.
Überlebt dein Hund die ersten 48 Stunden, nachdem schon Blutungen aufgetreten sind, hat er eine gute Überlebenschance.
Menge des aufgenommenen Rattengifts
Nehmen Hunde 0,25 bis 100 mg Rattengift pro kg Körpergewicht auf, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Vergiftung nicht überleben, auf 50 Prozent.
Daher ist die aufgenommene Menge des Rattengifts der wichtigste Faktor. Aber auf sie allein kommt es nicht an.
Zeit bis zum Erkennen der Vergiftung
Hat ein Hund Rattengift gefressen, dann hängt seine Überlebenschance auch vom verzögerten Auftreten der Symptome ab.
Hat sich dein Vierbeiner vergiftet, dann treten die Symptome mit einer großen Zeitverzögerung auf.
Das ist bei der Beseitigung von Ratten sinnvoll, weil ihre „Späher“ erst so spät versterben, dass die anderen Ratten nicht vor dem Rattengift gewarnt werden.
Für deinen Hund ist das jedoch fatal. Die ersten Anzeichen treten bei deinem Vierbeiner erst 2 bis 3 Tage nach der Aufnahme des Rattengifts auf.
Manchmal dauert es sogar 3 bis 6 Wochen, bis sich die schweren Schädigungen durch das Rattengift bemerkbar machen.
Diese langen Zeiträume machen es kompliziert, die Überlebenschancen deines Hundes im ersten Moment richtig einzuschätzen.
Schnelles Handeln ist also unabdingbar, sobald du Symptome erkennst.
Schnelle Behandlung
Wenn du auch nur den kleinsten Verdacht hast, dass dein Hund Rattengift aufgenommen oder Teile einer toten Ratte oder Maus gefressen hat, dann geh sofort zum Tierarzt.
Es gibt zwar keinen Test auf Rattengift, aber bestimmte Werte im Blut deines Hundes deuten schon auf eine Vergiftung hin, bevor Symptome auftreten.
Dein Tierarzt kann nach einem Quick-Test sofort erste Maßnahmen ergreifen.
Achtung
Schnelles Handeln kann das Leben deines Hundes retten.
Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Hund Rattengift gefressen hat?
Bei einer Vergiftung mit Rattengift treten die Symptome oft erst verzögert auf. Das Gift zerstört die Blutgerinnung, es kommt zu inneren und äußeren Blutungen.
Daher solltest du die ersten Anzeichen kennen. Diese sind:
- Husten
- Nasenbluten
- Blutergüsse
- Blutungen der Maulschleimhaut
- Schwäche
- Abgeschlagenheit
Schreitet die Vergiftung voran, dann verschlimmern sich die Symptome. Die Auswirkungen sind:
- Blutiger Husten
- Atemnot
- Blutergüsse in Gelenken und unter der Haut
- Blutungen aus allen Körperöffnungen
- Blutiger Urin
Wie lange dauert es, bis die Symptome auftreten?
Deutliche Symptome einer Vergiftung mit Rattengift können sich Tage oder gar Wochen nach der Aufnahme zeigen.
Abhängig ist dies vom Wirkstoff im verwendeten Rattengift.
Bei der Verwendung älterer Generationen von Rattengift treten die Anzeichen spätestens nach 2 Wochen auf.
Die neuere Generation enthält Wirkstoffe, die oft erst 4 bis 6 Wochen nach der Aufnahme ihre ganze zerstörerische Wirkung zeigen.
Deshalb ist es so wichtig, dass du deinen Vierbeiner auch nur beim kleinsten Verdacht sofort zum Tierarzt bringst.
Was tun, wenn ein Hund Rattengift gefressen hat?
Erhöhe die Überlebenschancen deines Hundes, wenn er Rattengift gefressen hat, und bring ihn sofort zum Tierarzt. Nur er kann die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Sofortmaßnahmen
Der Tierarzt wird deinen Hund zunächst zum Erbrechen bringen. Denn es ist wichtig, dass so viel Gift wie möglich wieder aus dem Körper herauskommt.
Je geringer die Menge ist, mit der der Organismus zu kämpfen hat, desto größer sind die Überlebenschancen.
Behandlung der Vergiftung
Die meisten in Deutschland verwendeten Rattengifte enthalten Koumarinderivate. Sie reduzieren das Vitamin K1.
Vitamin K ist lebenswichtig für die Blutgerinnung.
Der Tierarzt wird deinem Vierbeiner daher Vitamin K intravenös verabreichen. Die Behandlung muss in der Regel 3 bis 6 Wochen lang wiederholt werden.
Bestehen bereits Blutungen im Körper deiner Fellnase, dann kann eine Bluttransfusion nötig sein.
Diese Maßnahme gleicht den Blutverlust aus und sichert die Vitalfunktionen deines Hundes.
Spätfolgen
Selbst wenn dein Vierbeiner die Vergiftung mit Rattengift überlebt hat, bleibt die Sorge, ob es zu Spätfolgen kommen kann.
Schließlich sind Blutungen am und im gesamten Körper keine Kleinigkeit.
Was die Spätfolgen angeht, können wir dich aber beruhigen. Hat dein Hund die Vergiftung überlebt und ist ganz genesen, dann kommt es in der Regel zu keinen Spätfolgen.
Nur bei trächtigen Hündinnen besteht die Gefahr, durch eine Vergiftung mit Rattengift eine Fehlgeburt zu erleiden.
Hat dein Hund schon mal Rattengift gefressen? Wie bist du damit umgegangen? Wir freuen uns, wenn du uns deine Erfahrungen in den Kommentaren mitteilst.