Du bemerkst es in der Regel, wenn du deinen Vierbeiner streichelst: Dein Hund hat verkrustete Stellen im Fell.
Natürlich machst du dir Gedanken, woher diese Hautirritationen kommen. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.
Hier findest du Ursachen, Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten, die aber nicht den Besuch beim Tierarzt ersetzen.
Warum hat mein Hund verkrustete Stellen im Fell?
Dein Hund hat verkrustete Stellen im Fell. Sie sind ein Zeichen dafür, dass seine Haut ihre verschiedenen Funktionen nicht mehr richtig erfüllen kann.
Deshalb sind verkrustete Stellen immer ernst zu nehmen.
Hat dein Hund verkrustete Stellen im Fell, dann bedarf dies einer eingehenden Untersuchung. Die Auslöser sind vielfältig, möglich sind Infektionen, Parasiten und Krebs.
Daher muss ein Tierarzt diagnostizieren, warum dein Hund verkrustete Stellen im Fell hat.
Im Folgenden schauen wir uns die verschiedenen Auslöser genau an.
Bakterielle Infektionen der Haut (Pyodermie)
Hautinfektionen werden unter dem Begriff Pyodermie zusammengefasst.
Eine Pyodermie kann sowohl oberflächlich sein, als auch tiefere Hautschichten betreffen. Bakterielle Infektionen der Haut sind sehr ernst zu nehmen.
Hautkrebs
Bösartige Tumore der Haut sind bei Hunden keine Seltenheit.
Krustenbildung kann beim schwarzen Hautkrebs, einem Plattenepithelkarzinom und bei einem Mastzelltumor auftreten.
Ektoparasiten und Sarcoptes-Räude
Krusten auf der Haut können beispielsweise durch die Larven der Grasmilben verursacht werden.
Sie sitzen im Spätsommer und Herbst an den Spitzen von Grashalmen und warten darauf, dass ein passender Wirt vorbeikommt.
Sie verursachen zusätzlich fiesen Juckreiz.
Ein weiterer möglicher Grund ist die Sarcoptes-Räude, die von Milben verursacht wird. Sie bohren sich in die obere Hautschicht und richten dort große Schäden an.
Sie sind ansteckend – auch von Hund zu Mensch.
Da der Mensch aber ein sogenannter Fehlwirt ist, sind die Symptome wie Juckreiz, Krustenbildung und Haarausfall beim Menschen nicht so stark wie bei Hunden.
Pilzbefall
Besonders bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem kann es zu Hautpilz kommen.
Betroffen sind besonders junge Hunde, Welpen und ältere Hunde. Auch Vierbeiner mit chronischen Erkrankungen sind gefährdet.
Allergische Hauterkrankung (Atopische Dermatitis)
Durch bestimmte Allergene, die in der Umwelt vorkommen, wird diese Dermatitis verursacht.
Sie ist erblich bedingt und kommt bei einigen Hunderassen häufiger vor als bei anderen.
Entzündung der Haarfollikel (Follikulitis)
Follikulitis kommt recht häufig bei Hunden vor.
Die Ursache sind die oben genannten Erkrankungen wie Pilzbefall, Parasiten oder Allergien. Follikulitis ist somit eine Folgeerkrankung.
Funktionen der Haut
Die Haut ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Vierbeiner ein lebenswichtiges Organ. Sie bietet Schutz vor:
- Bakterien
- UV-Licht
- Stößen
- Druck
- Kälte
Weitere wichtige Funktionen der Haut von Hunden sind:
- Regulierung des Wasserhaushalts
- Mittel der Kommunikation durch apokrine Drüsen, die ein Sekret ausscheiden
- Ekkrine Drüsen an den Pfoten, die dem Hund das Schwitzen ermöglichen
- Erkennen und Weiterleiten von Umweltreizen durch Sinneszellen auf der Lederhaut
Daher ist es wichtig, dass die Haut deines Vierbeiners gesund ist oder schnellstmöglich wieder geheilt wird.
Welche Behandlungsmöglichkeiten der verkrusteten Stellen gibt es?
Hat dein Hund verkrustete Stellen im Fell, dann sollte deine erste Maßnahme der Weg zum Tierarzt sein.
Nur er kann diagnostizieren, was der Auslöser für die Verkrustungen ist, und die entsprechende Behandlung veranlassen.
Wichtig
Die regelmäßige Pflege deines Vierbeiners sollte selbstverständlich sein. Bürsten und die Kontrolle des Fells sind wichtige Maßnahmen, um verkrustete Stellen früh zu erkennen.
Je nachdem, was deinem Hund fehlt, gibt es eine Reihe möglicher Maßnahmen, die wir im Folgenden erläutern.
Medizinische Shampoos
Bei manchen Erkrankungen ist es wichtig, nicht nur die einzelne Stelle zu behandeln, sondern die gesamte Haut. Dafür gibt es medizinische Shampoos.
Sie enthalten insbesondere antibakterielle Wirkstoffe oder haben Hautpilz bekämpfende Eigenschaften.
Andere Produkte enthalten Wirkstoffe, die auf der Haut in Milchsäurebakterien und Ethanol umgewandelt werden.
Sie senken den pH-Wert und erhalten die normale Bakterienflora. So können Keime sich nur schwer vermehren.
Mittel gegen Parasiten
Parasiten kannst du mit den entsprechenden Sprays oder Pulver behandeln.
Wichtig ist dabei, dass immer auch das Umfeld und die Liegeflächen behandelt werden. Alles, was waschbar ist, sollte bei 90 Grad in die Waschmaschine.
Hauttumore entfernen
Hauttumore sollten so schnell wie möglich durch eine Operation entfernt werden. Wartest du zu lange, dann kann der Tumor Metastasen bilden.
Eine regelmäßige Kontrolle danach muss sein, da manche Tumore neu wachsen können.
Salben
Salben beruhigen die Haut und machen den Juckreiz erträglicher.
Wenn sie keine Wirkstoffe gegen den Erreger enthalten, können sie eine Behandlung aber nur unterstützen.
Wann sollte ich wegen der verkrusteten Stellen zum Tierarzt?
Hat dein Hund verkrustete Stellen im Fell, dann ist das ein Fall für den Tierarzt – insbesondere dann, wenn sie nicht innerhalb von einem bis 2 Tagen verschwinden.
Der Tierarzt untersucht intensiv das Fell und die Haut deines Vierbeiners.
Eventuell wird er eine Kultur anlegen, um den Verursacher der Verkrustung zu bestimmen.
Geh kein Risiko ein und lass Verkrustungen im Fell deines Hundes zeitnah von einem Tierarzt untersuchen.
Hatte dein Hund schon mal mit verkrusteten Stellen im Fell zu kämpfen? Was war der Auslöser? Wir freuen uns, wenn du uns deine Erfahrungen als Kommentar hinterlässt.
