Mit Hund nur einmal am Tag raus: Tierquälerei?

hund nur einmal am tag raus
Quelle: Depositphotos

Hunde brauchen viel Bewegung, um sich wohlzufühlen und gesund zu bleiben. Wie oft aber sollte man mit seinem vierbeinigen Freund nach draußen gehen? 

Genügt es, wenn der Hund nur einmal am Tag raus geht, oder ist das zu wenig? In diesem Beitrag klären wir diese Frage.


Ist es okay, wenn mein Hund nur einmal am Tag raus darf?

Im Fall eines erwachsenen und gesunden Tieres genügt es nicht, wenn der Hund nur einmal am Tag raus darf. 

Es gibt sogar eine gesetzliche Regelung, die vorschreibt, wie oft du mit deinem Hund raus musst. Die Mindestanforderung liegt bei zweimal am Tag für mindestens eine Stunde

Die Regelung gilt jedoch nicht für alte und kranke Hunde oder Welpen bis zu einem Alter von sechs Monaten. 

Bei Welpen ist allerdings zu beachten, dass sie ihre Blase noch nicht wie erwachsene Hunde kontrollieren können und es deshalb nicht so lange ohne Gassi aushalten. 

Ein kleines Malheur ist vorprogrammiert, wenn ein Welpe nur einmal täglich nach draußen kommt.

💡 Wichtig

Die sogenannte Anbindehaltung im Hof ist seit dem 1. Januar 2023 verboten. Den Hund einfach draußen anzubinden, ist also keinesfalls eine Alternative zum Gassigehen und zu Spaziergängen.

Gesetze zum Wohl des Hundes

Gesetzliche Vorschriften sollten nicht als Bevormundung oder sogar als Schikane für Hundehalter verstanden werden. 

Wenn ein Hund mehr als nur einmal am Tag raus muss, dient das dem Wohl des Hundes und damit auch dem Halter, der sich einen gesunden Hund wünscht.


Schadet es meinem Hund, wenn er nur einmal am Tag raus kann?

Schadet es meinem Hund, wenn er nur einmal am Tag raus kann?

Wenn dein Hund nur einmal am Tag raus an die frische Luft kommt, kann das schwerwiegende körperliche Probleme nach sich ziehen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Übergewicht
  • Muskelschwund
  • Gelenkprobleme
  • Verdauungsstörungen
  • Herz-Kreislauf Probleme

Psychische Folgen von Bewegungsmangel

Nicht zu unterschätzen ist auch die Gefahr von psychischen Problemen. 

Wenn ein Hund nur einmal am Tag raus darf, sind eine dauerhafte Unterforderung und sehr wahrscheinlich permanente Langeweile die Folge. 

Einige Hunde werden dadurch depressiv, andere können aggressives Verhalten zeigen oder damit beginnen, die Wohnungseinrichtung zu zerstören. 

Maria Randon vom London College of Animal Osteopathy nennt außerdem ein gesteigertes Aufmerksamkeitsbedürfnis als eine mögliche Folge von Bewegungsmangel.

Wenn man feststellt, dass der Wassernapf des Hundes voll und frisch ist, er bereits gefressen hat und Streicheleinheiten ihn nicht zu beruhigen scheinen, ist es möglicherweise Zeit für körperliche Auslastung“, schreibt die Expertin.

Bewegungsmangel plus Einsamkeit besonders schlimm

Besonders groß ist die Gefahr von Verhaltensauffälligkeiten, wenn sich der Hund nicht nur mehr oder weniger dauerhaft in der Wohnung aufhält, sondern dabei auch noch alleine ist. 

Viel Bewegung und Sozialkontakt mit Menschen oder anderen Hunden sind die besten Mittel, um der Gefahr von Verhaltensstörungen vorzubeugen.


Welche Alternativen braucht mein Hund, wenn er nur einmal am Tag raus kann?

Welche Alternativen braucht mein Hund, wenn er nur einmal am Tag raus kann?

Wenn du vorübergehend mit deinem Hund nur einmal am Tag rausgehen kannst, solltest du diesen Mangel möglichst effektiv kompensieren

Du kannst zum Beispiel den einzigen Spaziergang am Tag mit deinem Hund verlängern. 

Eine weitere Lösung ist Hundesport. Dafür hast du etwa folgende Auswahlmöglichkeiten:

  • Agility
  • Degility
  • Obedience
  • Dog Frisbee

Darüber hinaus kannst du mit Intelligenzspielzeug für eine geistige Auslastung sorgen, wenn du mit deinem Hund nur einmal am Tag nach draußen gehen kannst. 

Die meisten Intelligenzspiele erfordern nicht viel Platz und lassen sich auch in den eigenen vier Wänden betreiben.

Lese-Tipp: Du fragst dich, wie oft mit dem Hund raus? In unserem Artikel „Wie oft mit dem Hund raus? Antwort, wie lange & Tipps“ findest du hilfreiche Informationen und nützliche Tipps dazu. Schau vorbei und erfahre, wie du die gemeinsamen Spaziergänge mit deinem Vierbeiner optimal gestalten kannst!


Gibt es Rassen, die mit nur einem Spaziergang am Tag auskommen?

Gibt es Rassen, die mit nur einem Spaziergang am Tag auskommen?

Grundsätzlich solltest du dich an die Vorgabe halten, mit einem gesunden erwachsenen Hund mindestens zweimal am Tag für eine Stunde nach draußen zu gehen. 

Das gilt auch für Hunderassen, denen man nachsagt, dass sie wenig Bewegung brauchen. Dazu gehören:  

  • Französische Bulldogge
  • Englische Bulldogge
  • Mops
  • Chihuahua
  • Malteser

Bei diesen Rassen reicht das Minimum nicht aus

Dann gibt es wiederum Hunderassen, bei denen das Minimum von zweimal einer Stunde am Tag nicht ausreicht. 

Solche besonders bewegungsfreudigen Rassen sind zum Beispiel der Siberian Husky, der Australian Shepherd, der Border Collie und alle Retriever wie der Golden Retriever und der Labrador Retriever. 

Wenn du noch keinen Hund besitzt, solltest du deshalb einen gesteigerten Bewegungs- und Beschäftigungsdrang als Kriterium für die Anschaffung in Betracht ziehen.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Bewegungsdrang deines Hundes gemacht? Erzähl uns gerne in den Kommentaren davon!

Meine 3 Must-Haves Für Jeden Hundefreund​

Trixie Intelligenz Spielzeug
KONG Spielzeug für mentale Auslastung
Hunde Schnüffelteppich

Auch Interessant

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert