Ein Hund trinkt mehr als sonst bei veränderten äußeren Umständen oder unwohlem innerem Befinden.
Manchmal steckt hinter dem Verhalten aber auch etwas anderes.
Wir verraten dir hier mögliche Gegenmaßnahmen, mit denen du deinem Hund Erleichterung verschaffen kannst, und erklären, wann ein Tierarztbesuch wichtig ist.
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ToggleMein Hund trinkt mehr als sonst: 7 mögliche Ursachen
Wenn ein Hund mehr trinkt als sonst, kann die Wahrnehmung täuschen oder eine harmlose Ursache hinter dem plötzlichen Durst stecken.
Beobachte am besten die aktuellen äußeren Umstände und behalte diese möglichen Ursachen im Hinterkopf:
- Heißes Wetter: An heißen Tagen ist der Durst größer, weil der Hundekörper durch Hecheln und über die Pfoten mehr Flüssigkeit abgibt. Das Trinken hat gleichzeitig einen Kühleffekt.
- Körperliche Anstrengung: Starker Durst nach der Gassirunde, sportlichen Aktivitäten oder begeistertem Herumtoben lässt sich am besten durch eine kräftige Wasserportion stillen.
- Aufregung: Positive und negative Aufregung lösen beim Hund Stress aus. Ihm begegnen manche Vierbeiner durch Stresstrinken, also Flüssigkeitsaufnahme ohne tatsächlichen Durst.
- Futter: Eine Futterumstellung kann Durst beim Hund auslösen. Manche Gemüsesorten enthalten beim Barfen oder als Snack zu wenig Wasser. Dies kompensiert der Hund, indem er die fehlende Flüssigkeit durch verstärktes Trinken ersetzt.
- Alter: Hundesenioren leiden manchmal unter Nierenschwäche. Sie trinken dann mehr, um Giftstoffe besser auszuscheiden. Auch abnehmender Appetit im Alter kann das Verhalten auslösen.
- Vergiftung: Hunde spüren, wenn sie etwas Falsches gefressen haben. Trinken und Grasfressen sind Versuche, die vermeintlichen Fremdstoffe wieder aus dem Magen zu bekommen.
- Erkrankungen: Eine Diabeteserkrankung, Niereninsuffizienz oder entzündliche organische Erkrankungen verstärken den Durst.
Was tun, wenn mein Hund mehr trinkt als sonst?
Trinkt dein Hund mehr als sonst, dann gibt es verschiedene Gegenmaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise eine Reduzierung vom Hitzestress und eine Futterumstellung.
Für einen bis drei Tage ist übermäßiges Trinken für einen Hund unproblematisch.
Beobachte das Verhalten deines Hundes und protokolliere am besten durch Abmessen die tägliche Wasseraufnahme zur Information für den Tierarzt.
Hitzestress reduzieren
Hitze und Bewegung sind für deinen Hund ebenso erschöpfend wie für dich. Halte ihn an heißen Tagen im Schatten und dreh mit ihm gemütliche Gassirunden.
Gib ihm trotzdem mehr Wasser als sonst zur Abkühlung. Hilfreich kann bei Hitze auch ein Bad im Teich oder Bach sein.
Ebenfalls freuen sich überhitzte Vierbeiner über eine Dusche aus dem Gartenschlauch oder ein paar Minuten in der Duschkabine.
Achtung
Prüfe die Wassertemperatur unbekannter Gewässer vorher selbst. Ein Sprung ins noch sehr kühle Nass ist keine Erfrischung, sondern gesundheitsbedenklich für erhitzte Hunde.
Beruhigungstraining
Veränderungen in der Familie, beim Aufenthaltsort oder der Umgebung versetzen manche Hunde emotional in Stress.
Dagegen hilft aktives Beruhigungstraining, zum Beispiel konditionierte Entspannung.
Futteranpassung
Dein Hund trinkt mehr als sonst bei einer Futterumstellung? Füttere zunächst weiter die gewohnten Mahlzeiten.
Gib erst in Schritten über etwa zehn Tage immer mehr vom neuen Futter hinzu. Bleibt der Durst hoch, dann liegt vielleicht eine Unverträglichkeit gegen einen Inhaltsstoff vor.
Probiere in diesem Fall andere Sorten aus, für sensible Hunde zum Beispiel Lamm und Geflügel statt Wild und Rind.
Altersgerechte Beschäftigung
Ein alter Hund trinkt mehr als sonst bei altersbedingten organischen Erkrankungen.
Er reagiert bei Hitze als äußere Ursache auch empfindlicher und benötigt zwischendurch mehr Wasser zum Abkühlen.
Respektiere seinen verstärkten Ruhe- und Kühlbedarf.
Gib ihm eine ruhige Beschäftigung, gemächliche Gassirunden und bei verstärktem Wasserlassen einen kürzeren Abstand zwischen den Spaziergängen.
Aufnahme von Fressbarem
Dein Hund trinkt mehr als sonst, nachdem er beim letzten Spaziergang wie ein Staubsauger den Wegesrand erforscht hat?
Möglicherweise hat er Schafskot oder ein Stückchen Pferdeapfel genascht.
Beides ist sehr ungesund für den Hund. Gib ihm genügend Wasser zum Löschen.
Verhindere seine Aufnahme von unbekannten “Leckereien” als Vorbeugung gegen Verletzungen oder Vergiftungen.
Anzeichen für organische Beschwerden ernst nehmen
Dein Hund trinkt mehr als sonst, wenn seine Nieren erkrankt sind oder entzündliche Prozesse im Körper ablaufen.
Führe bei der bloßen Vermutung einer solchen Ursache ab sofort ein Wassertagebuch.
Dauert das Verhalten länger als drei Tage an, dann vereinbare rasch einen Tierarzttermin.
Früh erkannt, lassen sich viele Beschwerden gut behandeln, und einem chronischen Verlauf kann vorgebeugt werden.
Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen, wenn er mehr trinkt als üblich?
Gegen übermäßiges Trinken bei Hitze musst du nichts unternehmen, außer den Hund in Ruhe bringen und abkühlen. In anderen Fällen wartest du besser nicht lange bis zum Tierarztbesuch.
Vermehrtes Wasserlassen bei Hundesenioren ist bedenklich bei plötzlichem Gewichtsverlust, ansonsten gleichem Appetit und unverändertem Bewegungsverhalten.
Bring dem Tierarzt dein Wassertagebuch und Verhaltensnotizen für eine genaue Diagnose mit.
Trinkt dein Hund mehr als sonst? Was unternimmst du dagegen? Hinterlasse gerne einen Kommentar dazu.