Die Abkürzung IBD steht für Inflammatory Bowel Disease. Die Krankheit ist bei Hunden weit verbreitet.
Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die als chronische Darmentzündung durch eine stetig gereizte Darmschleimhaut auftritt.
Beim Hund kann IBD zahlreiche Symptome auslösen. Als Hundehalter solltest du dich darüber informieren, um im Erkrankungsfall richtig zu reagieren.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über die Symptome von IBD beim Hund wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSymptome von IBD beim Hund: Welche Anzeichen sind typisch?
Verdauungsprobleme, beeinträchtigtes Allgemeinbefinden und Mangelerscheinungen zählen zu den typischen Symptomen von IBD beim Hund.
Sie können in unterschiedlicher Intensität und einzeln oder in Kombination auftreten.
In der Regel beginnt der Krankheitsverlauf in abgeschwächter Form. Die Symptome nehmen zu, je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt.
Verdauungsprobleme
Durch die Darmreizungen und die daraus folgende Darmentzündung funktioniert das Darmsystem nicht mehr einwandfrei.
Dies beruht auf einer gestörten Darmflora, wodurch nützliche Bakterien durcheinanderkommen.
Das fördert die Entzündung der Darmschleimhaut. Im chronischen Zustand verändert sie sich und wird geschädigt.
Es entstehen Löcher, die es Gift- und Schadstoffen leicht machen, hindurch zu gelangen.
Das sorgt für eine Anregung von Abwehrzellen und einen daraus resultierenden Anstieg von entzündungsfördernden Botenstoffen im Darmtrakt.
Dadurch werden die Darmnerven einbezogen, und folgende Symptome können entstehen:
- Leichter bis schwer wässriger Durchfall
- Blut und/oder Schleim im Stuhlgang
- Größere Menge Kot
- Auffallend häufigere Stuhlgänge, auch in der Nacht
- Gewichtsabnahme
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit
- Blähungen
- Bauchschmerzen mit oder ohne Druckschmerz
- Vermehrte Darmgeräusche
Beeinträchtigtes Allgemeinbefinden
Ein beeinträchtigtes Allgemeinbefinden ist häufig das erste Anzeichen, das im Erkrankungsfall zu erkennen ist.
Dies beruht auf verschiedenen Faktoren, die IBD beim Hund auslöst.
Dazu zählt vor allem Stress, der durch Schmerzen und die starke körperliche Belastung entsteht.
Die Darmreizung und -entzündung kostet den Körper viel Energie, weil er kontinuierlich dagegen ankämpft und nicht zur Ruhe kommt.
Das Immunsystem läuft pausenlos auf Hochtouren.
Daraus resultieren psychische Symptome, die auf ein Inflammatory Bowel Disease beim Hund hindeuten können.
Dazu gehören:
- Zunehmende Teilnahmslosigkeit
- Gesteigerte Müdigkeit bis zu Erschöpfungszuständen
- Unruhe und Nervosität
- Erhöhte Schreckhaftigkeit
- Ängstlichkeit
- Auffallend häufiges Schmatzen
- Aggressives Verhalten, je nach Schmerzgrad
- Kontinuierlich abnehmender Spiel- und Bewegungstrieb
Mangelerscheinungen
Durch die Darmreizung und -entzündung sowie den Durchfall kann der Hundekörper kaum bis keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Daher zeigen sich bei IBD beim Hund relativ zügig Mangelerscheinungen. Sie können durch Appetitlosigkeit zusätzlich begünstigt werden.
Zu erkennen ist ein Nähr- und Mineralstoffmangel eindeutig nur über ein Blutbild.
Typische Anzeichen für IBD beim Hund sind zu niedrige Nieren- und Leberwerte.
Kennst du deinen Vierbeiner gut, dann kannst du beim genauen Hinsehen vielleicht einige Merkmale selbst erkennen.
Dies sind typische Symptome von Mangelerscheinungen:
- Hund frisst plötzlich viel Gras und/oder (seinen) Hundekot
- Vitamin B12-Mangel: Abgeschlagenheit, starker Gesichtsverlust, mitunter schwankendes Gangbild
- Eiweißmangel: stumpfes, sprödes Fell, Hautreizungen, Trägheit, Abnahme der Leistungsfähigkeit, bei Welpen Wachstumsstörungen
- Eisenmangel: anhaltende Müdigkeit mit verstärktem Schlafbedürfnis und geminderter Leistungsfähigkeit, helle Farbveränderung von Schleimhäuten und Zahnfleisch, vermehrter Haarausfall, brüchige Krallen
Wann du bei IBD zum Tierarzt gehen solltest
Der Tierarzt sollte in jedem Fall spätestens dann aufgesucht werden, wenn sich eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigen:
- Durchfall über einen Zeitraum von drei Tagen
- blutiger Durchfall
- Erbrechen, insbesondere in Kombination mit Durchfall, bereits am zweiten Tag
Bei sichtbaren Bauchschmerzen solltest du am zweiten Tag den Tierarzt aufsuchen, bei starken Schmerzen unmittelbar.
Weil einige Symptome von IBD beim Hund auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, agiert der Tierarzt nach dem Ausschlussverfahren.
Er untersucht somit auf mögliche Erkrankungen, kann aber definitiv erst IBD diagnostizieren, wenn eine Gewebeprobe den Verdacht bestätigt.
Therapie und Behandlung von IBD
Das Inflammatory Bowel Disease beim Hund ist unheilbar.
Der Tierarzt verordnet bei akuten Schüben vor allem entzündungshemmende Medikamente wie Cortison.
Antibiotika werden verabreicht, wenn Bakterien nachgewiesen wurden.
Eine vorbeugende Gabe erfolgt, wenn das Risiko von Bakterienansammlungen durch eine stark geschädigte Darmschleimhaut hoch ist.
Um starkem, länger anhaltendem Durchfall mit oder ohne Erbrechen entgegenzuwirken, wird meist eine Elektrolyt-Infusion gelegt.
Dies geschieht zur Vermeidung einer Dehydrierung.
Einen wichtigen Teil der Behandlung kannst du selbst vornehmen: eine dauerhafte Futterumstellung.
Mit prä- und probiotikahaltigem Futter stabilisiert sich die Darmflora, und Diät-Futter mindert die Darmbelastung.
Als Hausmittel wirken zudem Kamillen- und Ingwertee, Flohsamen, Heilerde, Kürbis- und Karottenbrei sowie gekochte Bananen unterstützend beim Heilungsprozess.
Sie können auch zur Schmerzlinderung beitragen.
Für ein gesteigertes Wohlbefinden und Stressabbau helfen zusätzlich viel Zuneigung und Verständnis für veränderte Verhaltensweisen.
Wichtig ist, dass du bei akutem IBD für den Hund einen stressfreien Tag schaffst und ihm viel Ruhe zur Genesung an einem gemütlichen Platz gönnst.
Hast du Erfahrungen mit IBD beim Hund gemacht? Dann teile sie gerne mit uns in den Kommentaren.