Die Massentierhaltung ist schlecht für die Umwelt und noch schlechter für die Tiere. Auch auf die Gesundheit der Menschen hat der billige Fleischkonsum negative Auswirkungen.
Ob aus diesem Grund oder um Umwelt und Tiere zu schützen: Immer mehr Konsument:innen verlangen ein Ende der Massentierhaltung.
Jetzt nehmen auch Billigdiscounter wie ALDI und LIDL Stellung!
Frischer Wind dank Konsument:innen
Fleisch aus Massentierhaltung ist nicht erst seit gestern in Misskredit geraten. Viele Verbraucher:innen sind schon für das Tierwohl sensibilisiert.
Nun wollen auch die Discounter auf den Zug aufspringen – und zwar mit der Umstellung ihres Sortiments bezüglich der Haltungsstufen.
Doch was bedeuten diese überhaupt genau? Laut DeineTierweltMagazin wird hauptsächlich das Fleisch von Schweinen, Rindern, Hühnern und Puten mit diesem System gekennzeichnet.
Haltungsstufen 1 bis 4
Die erste Stufe ist die “Stallhaltung” nach gesetzlichem Mindeststandard. Hier gibt es keine speziellen Haltungsvorschriften.
Stufe 2 ist die “Stallhaltung Plus”. In dieser haben die Tiere etwas mehr Platz – 10 Prozent mehr Bewegungsfreiheit für Schweine.
Für Hühner und Enten ist hier Tageslicht vorgeschrieben. Kühe dürfen nicht angebunden sein.
Stufe 3 ist das “Außenklima”. So haben die Tiere Zugang nach draußen. Entweder durch eine nach außen offene Stallseite oder einen überdachten Außenbereich.
Schweine haben hier bis zu 40 Prozent mehr Platz. Das Futter muss zudem ohne Gentechnik hergestellt sein
Stufe 4 ist die “Premiumsstufe”, bei der die Tiere tatsächlich Auslauf im Freien haben. Schweine haben bis zu 100 Prozent mehr Platz im Stall.
Auch hier wird ohne Gentechnik gefüttert. Nur diese Haltungsform darf als Biofleisch gekennzeichnet werden.
Viele Schritte in die richtige Richtung
Die Aldi-Schwestern Nord und Süd rühmten sich nun mit ihrem Vorhaben, bis 2030 sämtliche gekühlten Fleisch- und Wurstwaren auf die Haltungsstufen 3 und 4 umzustellen.
Auch Trinkmilch soll bis dahin aus den beiden höchsten Haltungsformen kommen, heißt es auf der Website.
Katrin Beyer, Verantwortliche des Themas bei Aldi Nord, äußerte sich dazu:
„Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, den Wechsel der Haltungsformen voranzutreiben.“
Auch andere Discounter wie Lidl, Netto, Penny und REWE wollen mitgehen. Letzterer hat ebenfalls vor, bis 2030 komplett aus den Haltungsstufen 1 und 2 bei Frischfleisch auszusteigen.
Lidl will bis 2025 nur noch Fleisch aus den Haltungsstufen 2 bis 4 verkaufen sowie vermehrt auf pflanzliche Produkte setzen.
Bei Penny soll der Anteil des Geflügelfrischfleisches aus den Haltungsstufen 3 und 4 verdoppelt werden.
Bis Ende 2030 soll auch das komplette Frischfleischsortiment der Eigenmarken aus den Haltungsstufen 3 und 4 kommen.
Auch Netto kündigte an, das Eigenmarkensortiment an Frischfleischprodukten auf die höheren Haltungsstufen 3 und 4 umzustellen.