Tiere gehören in ihren natürlichen Lebensraum – und bei wilden Tieren ist das selbstverständlich die freie Wildbahn.
So weit, so gut und bekannt. Sie aus diesem Lebensraum zu holen, kann sie in unterschiedlichster Weise beeinflussen.
Es kann sich negativ auf ihr Wachstum auswirken – vor allem dann, wenn sie einen Großteil ihres Lebens in einem Käfig und ohne richtiges Futter gehalten wurden.
Der Stärkste überlebt
Auch ihr Verhalten und ihre mentale Einstellung verändern sich – sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber anderen Tieren.
Eine der größten Sorgen ist aber: Wissen sie überhaupt noch, wie sie in der freien Wildbahn überleben können?
Nehmen wir einmal Leoparden. Sie jagen ihre Beute, um zu überleben. Sie lernen, sich auf leisen Pfoten in der Wildnis zu bewegen, um nicht selber zur Beute zu werden.
Es kann aber sein, dass sie all das verlernt haben, weil sie ihr Leben lang in Gefangenschaft waren.
Dieses Schicksal hätte fast auch Bono ereilt – wären da nicht besorgte Behörden gewesen.
Geboren in einem Käfig
Bono erblickte das Licht der Welt in Litauen – und zwar als Haustier. Mehr als ein Jahr wurde er so gehalten und lernte nie, was es heißt, in der freien Natur unterwegs zu sein.
Alles, was er kannte, waren die vier Wände der Wohnung, wo ihn sein Besitzer einsperrte.
Er wurde übergewichtig, weil er nicht ausreichend Bewegung bekam. Außerdem hatte sein Halter ihm sämtliche Krallen gezogen, was so oder so Tierquälerei ist.
Bono wird gerettet
Die zuständigen Behörden beschlossen, Bono zu retten und dem Halter eine heftige Strafe aufzubrummen.
Bono wurde derweil im Zoo von Riga untergebracht, von wo aus er zu AAP Primadomus gehen sollte.
Das ist eine gemeinnützige Organisation für Primaten und wilde Tiere, die ihren Sitz in Spanien hat.
Durch Schnee und Eis
Die Reise nach Spanien dauerte fast zwei Tage und war von ständig wechselndem Wetter begleitet. Bono wurde mit jedem Kilometer ängstlicher und aufgeregter.
Sein Retter Robert schaffte es aber, ihn heil bei AAP abzuliefern, wo Bono sich langsam erholte.
Nach ein paar Tagen durfte Bono zum ersten Mal Freiheit schnuppern. Er ist regelrecht aufgeblüht – zur Freude aller.
Es wird noch dauern, bis er wirklich wild leben darf und kann – aber diesmal tut Eile keine Not.