Medical Training für Hunde dient der Gewöhnung deines Vierbeiners an Berührungen und Untersuchungen, die nötig sein könnten.
Dazu gehören nicht nur Handlungen, die der Tierarzt an deiner Fellnase ausführen muss.
Wir erklären dir, was alles zum Medical Training gehört und wie du es am besten durchführst.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas ist Medical Training für Hunde und wie funktioniert es?
Medical Training für Hunde hilft deinem Vierbeiner, Berührungen, Handlungen oder Untersuchungen stressfrei auszuhalten.
Dazu gehören beispielsweise:
- Reinigung der Ohren
- Zahnkontrolle
- Krallenschneiden
- Baden
- Tierarztbesuch
- Fellpflege
- Medikamentengabe
Durch Medical Training soll dein Vierbeiner lernen, dass diese Situationen nicht schlimm oder unangenehm sind, sondern immer mit etwas Positivem verbunden sind.
Viele Berührungen empfindet dein Hund sogar als angenehm oder liebt sie sogar. Gerne lässt er sich beispielsweise hinter den Ohren kraulen oder den Bauch streicheln.
Das Medical Training baut dabei auf Konditionierung und Gegenkonditionierung.
Warum ist Medical Training für Hunde wichtig?
Medical Training für Hunde hat den Sinn, deinem Hund in vielen Situationen ein stressfreies Leben zu ermöglichen.
Das erklärt, warum Medical Training für Hunde wichtig ist.
Je stressfreier dein Vierbeiner mit den unterschiedlichsten Situationen umgehen kann, desto gesünder kann er leben. Stress ist nie gut und der Auslöser für viele Krankheiten.
Welche Übungen gibt es beim Medical Training für Hunde?
Beim Medical Training für Hunde werden Übungen trainiert, die Stress verhindern sollen. Im Besonderen geht es um Berührungen an sämtlichen Körperteilen.
Das solltest du beim Medical Training trainieren
Damit es bei der Körperpflege und beim Tierarzt funktioniert, solltest du Folgendes üben:
- Berührungen am ganzen Körper inklusive der Ohren (innen und außen), Pfoten, Augen und Geschlechtsteile
- Öffnen des Mauls
- Kontrolle der Zähne
- Ruhiges Liegen in Seitenlage
- Hochheben
So trainierst du richtig
Dein Hund lernt zuerst Kommandos, die den Grundgehorsam betreffen, wie:
- Sitz & Platz
- Gib Pfote
- Kinn ablegen
- Hinlegen
Trainiere immer am selben Platz, beispielsweise auf einer Decke, die du nur für das Training an eine bestimmte Stelle im Raum legst.
Also muss dein vierbeiniger Freund lernen, sich an diesen Platz zu begeben.
Sitz & Platz
Fürs Medical Training für Hunde sind diese Übungen der Anfang. Normalerweise sind das auch die ersten Kommandos, die jeder Vierbeiner in jungen Jahren lernt.
Du brauchst sie im normalen Leben ständig – allein dafür, um ihm vor dem Spaziergang, an der Bordsteinkante oder fürs Autofahren das Halsband und die Leine anzulegen.
Gib Pfote
Für die Kontrolle der Vorderpfoten ist dies ein notwendiges Kommando.
Du lässt deinen Hund erst sitzen und dann die Pfote geben. So kannst du die Vorderpfoten kontrollieren und später unter anderem Krallen schneiden.
Kinn ablegen
Das ist ein gutes und unerlässliches Kommando für die Ohrenuntersuchung.
Auch Blut lässt sich dadurch leicht abnehmen. Dein Vierbeiner legt dabei sein Kinn auf deiner Hand ab oder flach auf den Boden.
Hinlegen
Sich bei fremden Menschen in die Seitenlage zu begeben, ist für Hunde eine echte Herausforderung. Den schutzlosen Bauch zu zeigen, verlangt viel Vertrauen.
Übe deshalb immer wieder, aber ohne Druck, das Kommando „Hinlegen“. Welches Wort du nutzt, ist, wie bei allen Kommandos, dir selbst überlassen.
Aber bleib einem Wort treu – natürlich pro Kommando immer einem anderen.
Achte immer darauf, dass du dem Tempo deines Vierbeiners entsprechend trainierst. Er bestimmt die Zeit, die er zum Lernen benötigt.
Konditionierung auf Reize und Gegenkonditionierung
Beim Medical Training stehen dir verschiedene Möglichkeiten der Konditionierung zur Verfügung. Daher geben wir dir hier einen kleinen Exkurs dazu.
Vielleicht hast du schon mal vom Pawlowschen Hund gehört. Immer wenn er gefüttert wurde, wurde eine Glocke geläutet.
Irgendwann wurde nur noch die Glocke geläutet, ohne dass er Futter bekam. Trotzdem lief ihm in Erwartung von Futter Speichel aus dem Maul.
Bewiesen wurde so, dass der Hund auf einen neutralen Reiz reagiert.
Es wird die gewünschte Reaktion erreicht. Aus einem neutralen Reiz wird ein bedingter Reiz, der immer wieder eingesetzt werden kann.
Wichtig
Beim Training ist das richtige Timing unerlässlich. Passt das Timing nicht, dann kannst du deinem Hund unerwünschtes Fehlverhalten antrainieren.
Bei der Gegenkonditionierung erhält dein Vierbeiner für das Aushalten einer unangenehmen Situation eine positive Verstärkung.
Das kann ein Leckerli sein oder auch ganz viel Lob und Streicheleinheiten.
Hast du mit deinem Hund Medical Training gemacht? Hast du Tipps, die ihm beim Lernen geholfen haben? Wir freuen uns, wenn du uns deine Erfahrungen in den Kommentaren schreibst.