Ist der Shar Pei ein Listenhund oder Kampfhund? (Ratgeber)

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Viele Menschen halten den Shar Pei für einen Listenhund oder Kampfhund. Doch was ist dran an dieser Meinung?

In diesem Artikel verraten wir dir, was die Begriffe Listenhund und Kampfhund bedeuten und ob dies auf den Shar Pei zutrifft.

Außerdem erfährst du alles Wichtige über den Charakter des Shar Pei und seine Ansprüche bei der Haltung und Erziehung.


Ist der Shar Pei ein Listenhund oder Kampfhund?

Ist der Shar Pei ein Listenhund oder Kampfhund?

Der Shar Pei ist kein Listenhund und somit auch kein Kampfhund, denn das Wort „Kampfhund“ ist einfach ein umgangssprachlicher Begriff für einen Listenhund.

Dass Listenhunde im Volksmund Kampfhunde genannt werden, kommt daher, dass einige Hunderassen in früheren Jahrhunderten extra muskulös und stark gezüchtet wurden.

Der Grund dafür war, dass diese Hunde für Hundekämpfe und Jagd auf große Tiere wie insbesondere Wildschweine, Bären oder Bullen eingesetzt wurden.

Im Hinblick darauf könnte man den Shar Pei für einen Listenhund bzw. Kampfhund halten, denn er musste in seinem Herkunftsland China bei Hundekämpfen antreten und besitzt eine sehr kräftige Statur. 

Doch nicht alle Hunderassen, die für derartige Kämpfe eingesetzt wurden, sind eingetragene Listenhunde. 

Damit ein Hund als Listenhund gilt, muss er eine genetische Veranlagung zu aggressivem Verhalten haben, sodass von ihm eine erhöhte Gefährlichkeit ausgeht.

Welche Hunderassen als aggressiv gelten und somit Listenhunde sind, ist gesetzlich geregelt.

In ganz Deutschland gilt das Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde. Die darin genannten Rassen dürfen bundesweit nur unter Einhaltung spezieller Anforderungen gehalten werden.

Die Bundesländer haben zudem eigene Rasselisten, in denen sie nach ihrer juristischen Einschätzung zusätzliche Hunderassen als gefährlich einstufen.

Der Shar Pei ist kein Listenhund im Sinne des Gesetzes zur Bekämpfung gefährlicher Hunde und wird auch in keiner Rasseliste der Bundesländer aufgeführt.

Somit ist der Shar Pei kein Listenhund und seine Haltung ist dementsprechend an keine speziellen Regelungen gebunden.


Hat der Shar Pei den Charakter eines Listenhundes oder Kampfhundes?

Hat der Shar Pei den Charakter eines Listenhundes oder Kampfhundes?

Der Shar Pei wird nicht als Listenhund bzw. Kampfhund eingestuft, da er nicht die entsprechende charakterliche Veranlagung besitzt.

Laut juristischer Ansicht besitzen Listenhunde ein erhöhtes Aggressionspotential, sind schwer erziehbar und lassen sich nicht ausreichend kontrollieren.

Der Shar Pei hat zwar einen starken Eigensinn, ihm fehlt aber die Aggressivität.

Der Einsatz in Hundekämpfen entspricht nicht seinem Charakter und auch nicht seiner eigentlichen Bestimmung. 

Ursprünglich wurde der Shar Pei als Jagd-, Arbeits- und Wachhund gehalten. Er verfügt über einen ausgeprägten Schutzinstinkt und ist sehr ausdauernd.

Bei seinen Aufgaben musste der Shar Pei selbstständige Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. So bildete er eine große Willensstärke und ein hohes Selbstbewusstsein aus.

Der Shar Pei ist mutig und nervenfest. Sein starker Wille führt dazu, dass er seinen Menschen aus Liebe und nicht einfach aus Gehorsam folgt.

Er ist sehr gern bereit, eine enge Bindung zu seinen Menschen einzugehen. Der Shar Pei liebt seine Menschen und zeigt ihnen das mit großer Anhänglichkeit und Treue.

Damit er folgsam wird, muss er jedoch überzeugt davon sein, dass seine Menschen ihn auch wirklich lieben und dass ihnen ebenso viel an einer starken Bindung liegt wie ihm.

Fremden gegenüber ist der Shar Pei misstrauisch und wachsam, bis sie sein Vertrauen gewonnen haben.

So freundlich er zu Menschen ist, so dominant zeigt er sich gegenüber Artgenossen. Bei guter Sozialisation lernt der Shar Pei aber, sich zu beherrschen und gelassen zu bleiben.

Der Shar Pei überzeugt als Familienhund, weil ihn nichts aus der Ruhe bringt und er sich auch Kindern gegenüber sehr freundlich und geduldig verhält.

Eine Sportskanone ist der schwer gebaute Shar Pei nicht, dennoch ist er ein aktiver Hund. Er liebt Spaziergänge, sodass er auch ein idealer Begleiter ist.

Dank seiner Intelligenz lernt er schnell und hat Freude an Aufgaben, die Kopfarbeit erfordern. 

Er gehört zwar zu den eher ernsthaften Hunden, aber bei seiner Familie zeigt er auch mal seine lustige Seite und lässt sich zu einem Spiel motivieren.

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Damit der Shar Pei für Hundekämpfe eingesetzt werden konnte, musste er von klein auf abgerichtet werden, denn Aggressivität liegt dem ruhigen Shar Pei normalerweise fern.


Welche Ansprüche hat der Shar Pei bei der Haltung und Erziehung?

Welche Ansprüche hat der Shar Pei bei der Haltung und Erziehung?

Der Shar Pei ist zwar kein Listenhund bzw. Kampfhund, stellt aber trotzdem einige Ansprüche an sein Zuhause und seine Menschen.

Diese Ansprüche beruhen jedoch nicht auf gesetzlichen Vorgaben, sondern auf seinen charakterlichen Eigenschaften, Wünschen und Vorlieben.

In den nächsten Abschnitten erfährst du, was ein Shar Pei benötigt, um sich wohlzufühlen.

Das ideale Zuhause für einen Shar Pei

Da der Shar Pei so ruhig ist und ihm die Nähe zu seinen Menschen das Wichtigste ist, benötigt er nicht unbedingt ein Haus mit Garten. 

Er kann also trotz seiner Größe und Wachsamkeit gut in einer Wohnung leben.

Wenn die Wohnung oder das Haus in einer ländlicheren Gegend ist, freut er sich, aber auch das macht er nicht zur Bedingung. 

Er möchte lediglich Spaziergänge in grüner Umgebung machen. Dafür reicht ihm aber auch ein großer Park.

Artgenossen oder andere Haustiere will der Shar Pei lieber nicht in seiner Familie haben. Über verantwortungsbewusste Kinder freut sich der menschenbezogene Hund jedoch sehr.

Bewegung und Beschäftigung

Der Shar Pei benötigt nicht so viel Bewegung und Auslauf wie viele andere Hunderassen. Gerade bei seiner Statur ist es dennoch wichtig, dass er regelmäßig spazieren geht.

Für Hundesport eignet er sich nicht, denn dazu hat er erstens keine Lust und zweitens entspricht das nicht seinem Körperbau.

Der Shar Pei braucht Aufgaben, bei denen er sich in erster Linie geistig beschäftigt. Suchspiele und spielerische Fährtensuche sowie kleine Aufgaben im Alltag sind gut geeignet.

Seiner Natur entspricht es außerdem, wenn er sein Zuhause bewachen darf. 

Viel gemeinsame Zeit

Da der Shar Pei sehr anhänglich ist und seine Menschen abgöttisch liebt, muss sich seine Familie viel Zeit für ihn nehmen.

Dabei geht es nicht nur um Spaziergänge, spielerische Aktivitäten, Fellpflege und Kuschelrunden, sondern auch einfach um das Zusammensein an sich.

Der Shar Pei will ein vollwertiges Familienmitglied sein und am liebsten immer am Leben seiner Menschen teilhaben.

Er sollte so wenig wie möglich allein gelassen werden und muss sehr behutsam ans Alleinbleiben gewöhnt werden.

Erziehung des Shar Pei

So gutmütig der Shar Pei auch ist, die Erziehung des eigensinnigen Hundes ist nicht einfach und muss schon von klein auf erfolgen.

Deshalb gehört er nur in die Hände von fortgeschrittenen Hundehaltern, die stets geduldig und gelassen bleiben und immer konsequent sind.

Neben Konsequenz ist aber auch ein hohes Maß an Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen gefragt, denn der Shar Pei hat unter seinem wuchtigen Äußeren eine zarte Seele.

Bei harten Erziehungsmethoden oder Druck schaltet der Shar Pei auf Durchzug und wendet sich schlimmstenfalls sogar von seinen Menschen ab.

Die Basis für die Erziehung des Shar Pei ist eine starke, liebevolle Bindung. Die Erziehung selbst darf ausschließlich mit positiver Verstärkung stattfinden.

Ebenso wichtig wie die Erziehung ist die Sozialisation mit Artgenossen und anderen Tieren. 

Auch diese muss bereits im Welpenalter erfolgen, damit das Dominanzverhalten nicht zum Tragen kommt.

Achtung

Du darfst einem Shar Pei niemals das Gefühl geben, dass du unsicher bist. Dann wird er übermäßig wachsam und verteidigt dich in allen – auch harmlosen – Situationen.

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1 Kommentar zu „Ist der Shar Pei ein Listenhund oder Kampfhund? (Ratgeber)“

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