Tiger (Altdeutscher Tiger) im Porträt: Alle wichtigen Infos

tiger (altdeutscher tiger)
Quelle: YouTube-Screenshot; Kanal: @paulitolindo9604

Bist du über das erste Wort in der Überschrift gestolpert? Kein Wunder, denn ein Tiger ist für ein Hunde-Rasseporträt eher ungewöhnlich.

Tatsächlich versteckt sich hinter dem Tiger bzw. dem Altdeutschen Tiger eine vom Aussterben bedrohte Hütehunderasse aus Deutschland.

Was sie so besonders macht und worauf du achten musst, erfährst du in unserem ausführlichen Rasseporträt.


Tiger/Altdeutscher Tiger: Steckbrief

Größe Männlich & weiblich: 50 bis 65 cm
GewichtMännlich & weiblich: 24 bis 28 kg
FarbenGrau/Schwarz, Rot/Schwarz, Weiß/Schwarz, Schwarz-Grau/Braun
Lebenserwartung13 bis 15 Jahre
HerkunftDeutschland
Charakter/Temperamentmutig, selbstbewusst, beschützend, energiegeladen, aktiv
FCI-Gruppenicht anerkannt

Aussehen 

Optisch erinnert der Tiger bzw. Altdeutsche Tiger an einen Border Collie. Mit ihm hat er auch den schlanken und muskulösen Körperbau mit der tiefen Brust gemein.

Getragen wird der Tiger von mittellangen Beinen, die lange Rute des Hundes ist fedrig. 

Der schmale Kopf wird entweder von Steh- oder Kippohren abgeschlossen. Der wachsame Blick des Altdeutschen Tigers erfolgt aus großen, bernsteinfarbenen Augen.

Größe & Gewicht

Der Altdeutsche Tiger erreicht eine Widerristhöhe von 50 bis 65 Zentimetern, wobei Hündinnen naturgemäß kleiner sind.

Das Gewicht liegt in der Regel zwischen 24 und 28 Kilogramm. Weibchen bringen weniger auf die Waage als Männchen.

💡 Gut zu wissen

Passt das Gewicht zur Körpergröße, dann darf ein Tiger auch bis zu 40 Kilogramm wiegen.

Fell, Fellfarben & Fellbeschaffenheit

Der Altdeutsche Tiger kann unterschiedliche Fellbeschaffenheiten haben. Neben langem Haar sind ebenso diese Fellarten möglich:

  • Stockhaar
  • Wellhaar
  • Rollhaar
  • Zotthaar
  • Rauhaar

Es treten in der Regel vier verschiedene Farben beziehungsweise Kombinationen bei der Rasse auf:

  • Schwarzgrau/Braun (Dreifarbig)
  • Weiß/Schwarz (Weißtiger)
  • Grau/Schwarz (Grautiger)
  • Rot/Schwarz (Rottiger)

Ebenfalls sind weiße Abzeichen erlaubt. Die Fellfärbung erinnert an Merle, unter dieser Bezeichnung sind die Farben des Tigers auch geläufig.


Geschichte & Herkunft des Tigers/Altdeutschen Tigers

Der Tiger oder Altdeutsche Tiger ist eine alte deutsche Hunderasse aus dem süddeutschen Raum. Er wird der Gruppe der Altdeutschen Hütehunde zugeteilt.

Der Hütehund ist bis heute vor allem in Begleitung von Wanderschäfern zu finden.

Von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) wird der Tiger in Kategorie III (gefährdet) eingestuft. Er gilt somit als vom Aussterben bedroht.

Die FCI hat die Rasse ebenso wenig anerkannt wie der VDH.


Wesen & Charakter des Tigers/Altdeutschen Tigers

Als Hüte- oder Schäferhund hat der Altdeutsche Tiger einen sehr starken Charakter und ein sehr lebendiges Temperament.

Er gilt als äußerst eigenständig und selbstbewusst. Auch ein großer Mut wird dem Tiger attestiert. Dieser erlaubt es ihm, seine Herde in Zaum zu halten und zu schützen.

Des Weiteren ist der Tiger ein lernwilliger und arbeitsfreudiger Hund. Hundeerfahrene Menschen werden mit der Erziehung viel Freude haben.

Trotz des lebhaften und aktiven Wesens kann der Altdeutsche Tiger auch ausgeglichen und ruhig sein.

Möchtest du ihn als Familienhund haben? Dann behalte im Hinterkopf, dass der Tiger als sehr nervenstark gilt. Das ist eine wichtige Eigenschaft im Umgang mit Kindern.

Obwohl der Hund enge Bindungen zu seinen Menschen aufbauen kann, ist er kein besonders anhänglicher Hund.

Tatsächlich braucht er Zeit für sich, da er sehr eigenständig ist. Ihn alleine zu lassen, sollte also weniger Probleme machen als beispielsweise bei einem Malteser.

Dennoch schadet es nicht, schon mit dem Welpen zu trainieren, ihn alleine zu lassen. So lernt er, dass er bei akuter Langeweile nicht selbstständig nach interessanten Aufgaben sucht.


Haltung & Erziehung

Schauen wir uns an, wie sich Temperament und Charakter auf die Haltung und Erziehung des Tigers auswirken.

Erziehung

Der Altdeutsche Tiger ist ein willensstarker Hund mit einem herausfordernden Charakter. Als Anfängerhund empfehlen wir dir diese Rasse nicht.

Die Erziehung sollte nur durch Menschen mit Hundeerfahrung erfolgen, die die Erziehung mit der nötigen Konsequenz durchführen.

Der Tiger benötigt nicht nur Konsequenz. Positive Verstärkung darf ebenso wenig fehlen wie ein hohes Maß an körperlicher und geistiger Auslastung.

Als Hütehund freut sich der Altdeutsche Tiger, wenn er wichtige Kommandos durch spannende Aufgaben erlernt.

💡 Unser Tipp

Der Tiger eignet sich hervorragend für Hundesport. Wie wäre es mit Flyball, Agility oder Dog Dancing?

An dieser Stelle noch ein spannender Rat zum Thema geistige/körperliche Auslastung und Gesundheit des Hundes: Wusstest du, dass das richtige Maß möglicherweise Demenz (Canine Cognitive Dysfunktion/CCD) beim Hund vorbeugen kann?

Das zumindest vermuten die Tierärzte des badischen Kleintierzentrums Arndt: “Es gibt zwar keine garantierte Methode […], aber es gibt einige Strategien, […] das Risiko zu verringern. […] Regelmäßige Bewegung und geistige Herausforderungen sind wichtig, um das Gehirn deines Hundes aktiv und gesund zu halten.”

Haltung

Wir empfehlen dir nicht, den Tiger als (Stadt-)Wohnungshund zu halten. Er benötigt Freilauf und natürlich auch Auslauf.

Viel wohler fühlt er sich, wenn er in einem großen Haus mit hundesicherem Garten leben darf. 

Soll sich dein Tiger mit einem echten Stubentiger vertragen? Dann sollte er seine Bekanntschaft im Welpenalter machen.

Später kann sonst der Hüte- und Schutztrieb für die Katze unangenehm werden. Das gilt übrigens auch für andere Haustiere.


Gesundheit & Pflege

In den folgenden Zeilen findest du heraus, was du zu Gesundheit und Pflege des Altdeutschen Tigers wissen und beachten musst.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung eines gesunden Tigers liegt zwischen 13 und 15 Jahren.

Gesundheit

Der Tiger erfreut sich allgemein einer robusten Gesundheit. Kommt eine seriöse Zucht hinzu, dann liegt ein sehr geringes Krankheitsrisiko vor.

Als aktiver und großer Hund kann der Altdeutsche Tiger eine Veranlagung für Hüftdysplasien (HD) haben.

Darüber hinaus liegen uns keine Informationen über weitere Krankheiten oder gesundheitliche Probleme vor.

Damit dein Tiger immer putzmunter ist, solltest du in puncto Gesundheit noch auf Folgendes achten:

  • Artgerechte Ernährung und Auslastung
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrolluntersuchungen
  • Impfschutz, Auffrischimpfungen und sinnvoller Parasitenschutz

Sie wirken sich auch positiv auf die Lebenserwartung des Altdeutschen Tigers aus. 

Allgemeine Pflege

Eine weitere Unterstützung der Gesundheit leistest du, indem du diese Körperstellen regelmäßig kontrollierst:

  • After
  • Ohren
  • Augen
  • Zähne/Maul
  • Pfoten/Krallen

Gerade bei Schlappohren solltest du täglich nachschauen, ob sie trocken und frei von Entzündungen sind.

Fellpflege

Wie viel Fellpflege dein Tiger benötigt, hängt von seinem Fell ab. Hat er langes Haar, dann darfst du ruhig täglich zur Bürste greifen.

Kürzeres und raues Fell brauchst du dagegen nur einmal in der Woche zu bürsten, um Schmutz und Härchen zu entfernen.

In den warmen Jahreszeiten solltest du das Fell nach Spaziergängen auf Zecken und andere Parasiten untersuchen. 

So verhinderst du mögliche Krankheiten, die von ihnen übertragen werden können.


Passt der Tiger/Altdeutsche Tiger zu mir?

Bevor ein Tiger oder Altdeutscher Tiger bei dir einzieht, solltest du noch diese Frage mit einem “Ja” beantworten: Passt der Tiger zu mir?

Mit unseren folgenden Aussagen kommst du deiner Antwort garantiert einen Schritt näher:

  • Du suchst einen willensstarken Hund mit einem ausgeprägten Hütetrieb. 
  • Du suchst einen Hund, der auch mal Zeit alleine verbringen kann.
  • Du suchst einen sportlichen Hund, mit dem du Outdoor-Aktivitäten teilen kannst.

Fun-Facts zum Tiger/Altdeutschen Tiger

Wir schließen unser Rasseporträt zum Altdeutschen Tiger mit spannenden Fun-Facts ab.

Welpen vom Altdeutschen Tiger aus seriöser Zucht können bis zu 1.800 Euro kosten.

Der Altdeutsche Tiger wird als Altdeutscher Hütehund in die Kategorie der Schafhunde eingeteilt. Er war und ist also für das Hüten von Schafen zuständig.

Wird der Tiger nicht richtig erzogen und ausgelastet, dann kann er zu Aggression und übermäßigem Bellen neigen. 

Kennst du noch mehr wichtige Infos zum Altdeutschen Tiger? Dann teile sie gerne in den Kommentaren mit uns.

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