Was halten Tierärzte vom Barfen? Die spannende Antwort!

was halten tierärzte vom barfen
Quelle: Canva

Immer mehr Hundehalter barfen ihre Hunde. Dennoch wird es kontrovers aufgrund bestehender Risiken diskutiert. 

Doch wie hoch sind die Risiken und um welche handelt es sich überhaupt?

Wir haben investigiert, was Tierärzte vom Barfen halten. Als Mediziner und aufgrund ihrer Erfahrungen sollten sie wissen, ob das Barfen empfehlenswert oder davon abzuraten ist. 

Wir haben die Antwort für dich.


Was ist die Meinung der Tierärzte zum Barfen?

Was ist die Meinung der Tierärzte zum Barfen?

Auf die Frage, was Tierärzte vom Barfen halten, lautet die Antwort fast aller Tierärzte, das Barfen gut für Hunde sein kann, wenn entsprechende Fachkenntnis über Nährstoffe und den Bedarf eines Hundes gegeben ist.

Hier ein Auszug über Dokumentationen von Studien, die aus den USA stammen und Einfluss darauf nehmen, was Tierärzte vom Barfen halten:

Vorteile, die zu tierärztlicher Empfehlung führen

  • Rohfütterung vermindert Allergie-Risiko
  • Gesund, weil frei von chemischen Zusatz- und Konservierungsstoffen
  • Kann individuell an geänderte Bedürfnisse eines Hundes angepasst werden

Nachteile aus tiermedizinischer Sicht

  • Hohes Risiko von Mangelerscheinungen, wenn Hundehalter keine umfangreichen Kenntnisse über Ernährung besitzen
  • Hohes Risiko von Krankheitserregern in rohem Fleisch
  • Hohes Gesundheitsrisiko für schwangere Hundehalterinnen und Kinder, wenn Krankheitserreger durch Rohfleisch in Haushalt gelangen

Lese-Tipp: Du möchtest wissen, welche Kosten beim Barfen für deinen Hund anfallen? In unserem Artikel „Barfen beim Hund: Alle Kosten & Preise erklärt (Ratgeber)“ erfährst du alle wichtigen Informationen dazu.


Wie kann ich sicherstellen, dass mein Hund alle notwendigen Nährstoffe beim Barfen erhält?

Wenn Tierärzte vom Barfen positiv sprechen, ist die Grundvoraussetzung, dass eine richtige Auswahl an Zutaten, Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln und regelmäßige Überprüfungen der Gesundheit des Hundes gewährleistet sind.

Auswahl an richtigen Zutaten

Hier empfehlen Tierärzte meist folgende Zutaten:

  • Etwa 70 Prozent Fleisch (50 Prozent Muskelfleisch, 20 Prozent Pansen, 15 Prozent Innereien, 15 Prozent rohe Knochen)
  • Vorsicht bei Knochen: mehr als 10 Gramm Knochen pro Kilogramm Körpergewicht können zu Verstopfungen führen
  • Rund 20 Prozent Gemüse sowie Obst, wovon 75 Prozent nährstoffreiches Gemüse sein sollte
  • 10 Prozent ungesättigte Fettsäuren wie beispielsweise Omega-3 und Omega-6
  • Weiterer Kalziumlieferanten sind Milchprodukte wie Jogurt und Quark

Nahrungsergänzungsmittel

Damit dein Hund gesund mit Barf gefüttert wird, sollten Nahrungsergänzungsmittel hinzugefügt werden. Sie haben den Vorteil, dass sie genau zu dosieren sind.

Dazu zählen:

  • Jod
  • Essenzielle Fettsäuren (Linolsäure sowie die Linolensäure) vor allem für gesunden Magen-Darm-Trakt
  • Verschiedene Vitamine je nach Bedarf des einzelnen Hundes

Regelmäßige Tierarztuntersuchungen

Der Bedarf eines Hundes an Nährstoffen, Spurenelementen, Mineralien und Fetten kann sich abrupt ändern.

Zudem können Berechnungsfehler von Nährstoffmengen zu fatalen Gesundheitsrisiken eines Hundes führen. Hinzu kommt das erhöhte Infektionsrisiko durch Krankheitserreger.

Zu Beginn der Ernährungsumstellung auf Barfen und vor allem für Anfänger, sollte eine Kontrolluntersuchung nach wenigen Wochen erfolgen, um die Richtigkeit der Zutaten zu kontrollieren.

Im weiteren Verlauf empfiehlt jeder Tierarzt, einen gebarften Hund mindestens alle sechs Monate in der Praxis vorzustellen. Sollten Auffälligkeiten wie beispielsweise Durchfall oder Erbrechen auftreten, ist der zügige Tierarztbesuch angeraten.


Gibt es Alternativen zum Barfen, die von Tierärzten empfohlen werden?

Gibt es Alternativen zum Barfen, die von Tierärzten empfohlen werden?

Wenn Tierärzte vom Barfen aufgrund der erhöhten Risiken oder beim Vorliegen einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung beim Hund abrät, empfehlen sie hochwertiges Trockenfutter, kommerzielles Hundefutter oder spezielles Diätfutter.

Trockenfutter

Trockenfutter ist in den unterschiedlichsten Variationen und Zusammensetzungen und sogar als Barf-Trockenfutter erhältlich.

Entsprechend tierärztlicher Erfahrungen ergeben sich folgende Vorteile aus dem 

Trockenfutter als Barf-Alternative gegenüber dem frischen Barfen:

  • Meist deutlich günstiger als Barf-Kosten
  • Schnell, ohne Aufwand zu füttern, auch unterwegs
  • Geringeres Risiko an Krankheitserregern
  • Deutlich länger haltbar
  • Als Barf-Trockenfutter ähnliche Zutaten beinhaltet, wie im frischen Barf

Tierärztliche Erfahrungen zeigen aber auch Nachteile von Trockenfutter gegenüber dem Barfen:

  • Qualität ist nicht prüfbar, beim Barf lässt sich Frische meist erkennen, wenn nicht Gefrierware
  • Enthält kein Wasser und für Hunde, die schlecht trinken, weniger geeignet als Barfen
  • Kann durch „offene“ Lagerung Schädlinge in Haus anziehen; Barf im luftdichten Kühlschrank nicht und wird auch zügig verbraucht

Kommerzielles Nassfutter

Nassfutter wird sehr häufig gefüttert und mittlerweile sogar als Vegan-Variante angeboten.

Hierin sehen Tierärzte diese Vorteile gegenüber dem frischen Barf:

  • Hohe Flüssigkeitsanteil von bis zu 80 Prozent und damit meist mehr als in Barf
  • Hält länger als Barf, sollte aber im Gegensatz zu Trockenfutter kühl aufbewahrt werden
  • Hochwertiges Nassfutter beinhaltet gut verdauliche Inhaltsstoffe und geringen Anteil an Knochen und Knorpeln
  • Verschiedene Zusammensetzungen für unterschiedlichen Hundebedarf erhältlich
  • Zubereitungszeit von wenigen Sekunden, während Barf deutlich länger benötigt
  • Sehr geringes Risiko von Krankheitserregern
  • Mundgerechte Zubereitung und weiche Konsistenz besser für Hunde mit Zahn- und Zahnfleischproblemen

Auch Nachteile sind den Erfahrungen von Tierärzten vorzufinden:

  • Erfahrungen nach sorgt es häufiger zu unangenehmem Mundgeruch bei Hunden
  • Nicht überall ist das drin, was draufsteht, somit Qualität nicht nachprüfbar
  • Häufig mit gesundheitsschädlichen Konservierungsstoffen und anderen Zusätzen versehen

Spezielles Diätfutter

Bei Hunden mit besonderem Anspruch, wie beispielsweise kalorienreduzierte Ernährung oder Fütterung bei sensiblem Magen-Darm-Trakt, empfehlen Tierärzte häufig spezielles Diätfutter.

Diese Vorteile sehen Tierärzte von speziellem Diätfutter im Vergleich zum Barfen:

  • Zutaten können bis ins kleinste Detail selbst bestimmt werden, wie beim Barfen
  • Keine gesundheitsschädlichen Zusätze
  • Exakte Anpassung auf den Anspruch des Hundes möglich

Diese Nachteile benennen Tierärzten aufgrund ihrer Erfahrungen:

  • In der Regel nicht dauerhaft ohne Nahrungsergänzungsmittel zu füttern (mögliche Mangelerscheinungen wie beim Barfen möglich)
  • Häufig frische Zubereitung mit Kochen erforderlich, weil frisch nur kurz haltbar
  • Beim Kochen und Einfrieren gehen zahlreiche Nährstoffe verloren

Weißt du, was dein Tierarzt oder andere Tierärzte vom Barfen halten oder hast du eine eigene Meinung darüber? Dann hinterlasse uns doch einen Kommentar.

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