Hunde bleiben im Schnitt 62 Tage im Tierheim, ehe sie in ein neues Zuhause vermittelt werden.
Das heißt aber nicht, dass du den ausgewählten Hund sofort aus dem Tierheim mitnehmen kannst.
Das Tierheim muss sicherstellen, dass du den Bedürfnissen des Hundes gerecht werden kannst.
Dazu hat es einen Adoptionsprozess entwickelt, der eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Worauf es dabei ankommt, erläutern wir dir in diesem Beitrag näher.
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ToggleKann ich einen Hund aus dem Tierheim sofort mitnehmen?
Die Antwort auf diese Frage ist in der Regel ein klares Nein. Und dafür gibt es gute Gründe.
Tierheime handhaben die Adoption von Hunden sehr sorgfältig und verantwortungsbewusst.
Schließlich sollen die Tiere in die bestmöglichen Hände gegeben werden.
Abhängig vom Tierheim müssen folgende Punkte erfüllt werden, bevor du einen Hund aus dem Tierheim adoptieren kannst:
- Bewerbung mit Angabe der Lebensumstände, Erfahrungen und weiterer Haustiere
- Überprüfung der Angaben und des Zuhauses durch die Tierheim-Mitarbeiter
- Beratung und Information über das ausgewählte Tier
- Erhebung der Adoptionsgebühr
- Ausstellen des Adoptionsvertrags
- Vereinbarung einer eventuellen Probezeit
- Nachkontrolle
Das bedeutet zwangsläufig, dass der Abgabeprozess zumindest einige Tage in Anspruch nimmt.
Damit sich der Hund und seine neuen Besitzer aneinander gewöhnen können, ist ohnehin mehr als ein Besuch im Tierheim erforderlich.
Lese-Tipp: Du möchtest wissen, warum diese 5 Hunderassen besonders häufig im Tierheim landen? „Diese 5 Hunderassen landen besonders häufig im Tierheim (Mit Bildern)
Welche Vorschriften muss ich beachten, wenn ich einen Hund aus dem Tierheim adoptieren möchte?
Um das Wohl des Hundes zu wahren, unterliegt der Adoptionsprozess spezifischen Vorschriften und Richtlinien.
Die Vorschriften legen die Pflichten und Verantwortlichkeiten des künftigen Hundehalters fest – einschließlich tierärztlicher Versorgung, Pflege und artgerechter Haltung.
Adoptionsvertrag
Im sogenannten Schutz- oder Übernahmevertrag werden die Bedingungen und Klauseln festgelegt, die zwischen dem Tierheim und den neuen Tiereltern gelten.
Er enthält folgende Punkte:
- Identifikation des Hundes und des Adoptanten
- Verpflichtungen der Tiereltern
- Rechte des Tierheims
- Regelungen der Rückgabe
- Haftungs- und Verantwortungsfragen
- Sonstige Vereinbarungen wie Tierarztkosten
Außerdem werden die Höhe der Schutzgebühr und die Zahlungsbedingungen im Adoptionsvertrag geregelt.
Wichtig zu wissen
Der Adoptionsvertrag ist ein rechtsgültiges Dokument. Mit deiner Unterschrift gehst du Verpflichtungen ein, die du genau kennen und verstehen solltest.
Schutzgebühr
Über die Schutzgebühr für Tierheimtiere wird häufig gestritten. Fakt ist aber, dass ein Hund jeden Tag, den er im Tierheim verbringt, Kosten verursacht.
In der Regel wird er dem Tierarzt vorgestellt, ernährt und gepflegt. Die Schutzgebühr fängt nur einen geringen Teil dieser Kosten auf.
Es geht aber nicht nur um die anfallenden Kosten, sondern auch darum, ernsthafte Interessenten für den Hund zu finden.
Und nicht zuletzt beugt die Schutzgebühr Missbrauch vor. So werden keine Hunde aus dem Tierheim übernommen, um sie weiterzuverkaufen.
Vor- und Nachkontrollen
Das Tierheim wird all deine Angaben sorgfältig überprüfen und sich bei dir zu Hause ein Bild von deinen Lebensumständen machen.
Dabei wird überprüft, ob du genügend Platz für den ausgesuchten Hund hast, wie und wo er untergebracht wird.
In der Regel findet nach einer gewissen Zeit eine Nachkontrolle statt, um festzustellen, ob der Hund genügend Auslauf hat, ordentlich gepflegt und tierärztlich versorgt wird.
Muss ich bestimmte Dokumente vorlegen, um einen Hund sofort aus dem Tierheim mitnehmen zu können?
In jedem Tierheim ist es Vorschrift, dass potenzielle Bewerber ihre Identität mit einem Ausweis oder Reisepass nachweisen können.
Die Vorlage eines Ausweises dient auch der Überprüfung des Mindestalters. Dabei geht es um die erforderliche Reife, die zur Haltung eines Hundes notwendig ist.
Falls du in einer Mietwohnung wohnst, verlangen die meisten Tierheime die Vorlage einer Genehmigung des Vermieters oder der Hausverwaltung zur Haltung des Hundes.
Wie lange dauert es normalerweise, einen Hund aus dem Tierheim sofort mitnehmen zu können?
Wie lange der Adoptionsprozess dauert, ist von Tierheim zu Tierheim verschieden. In der Regel musst du mit einigen Tagen rechnen, bis alle Formalitäten erledigt sind.
Du kannst den Prozess abkürzen, indem du alle erforderlichen Papiere zum Beratungstermin mitbringst.
Dann kommt es noch darauf an, wie schnell du mit den Tierheim-Mitarbeitern einen Termin für die Vorkontrolle vereinbaren kannst.
Kann ich einen Hund aus dem Tierheim adoptieren, wenn ich bereits andere Haustiere habe?
Andere Haustiere sprechen nicht grundsätzlich gegen die Adoption eines Hundes. Es kommt nur darauf an, dass sich der Neuzugang mit den vorhandenen Haustieren versteht.
Allerdings wird das Tierheim genau hinschauen, ob der Platz und deine Ressourcen für all deine Tiere ausreichen.
Entsprechend sorgfältig wird schon die Vorkontrolle ausfallen. Denn das Tierheim muss sicherstellen, dass der Hund zu den bereits vorhandenen Haustieren passt.
Hast du einen Hund aus dem Tierheim? Wie lange hat es gedauert, bis du ihn nach Hause mitnehmen konntest? Schreib uns gerne einen Kommentar dazu!