Das Heranwachsen vom Welpen zum erwachsenen Hund beinhaltet den Eintritt der Geschlechtsreife, die zur Fortpflanzung und somit zur Zeugung neuer Welpen führt. Die Prozesse bei Rüden sind dabei anders als bei Hündinnen.
In unserem Artikel haben wir alle Informationen für dich zusammengetragen, ab wann ein Rüde zeugungsfähig ist und was du sonst noch darüber wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAb wann ist ein Rüde zeugungsfähig?
Ab wann ein Rüde zeugungsfähig ist, hängt davon ab, wann er seine Geschlechtsreife erhält. Dies ist normalerweise zwischen fünf und acht Lebensmonaten der Fall.
Dann gehen Rüden in die Pubertät über und entwickeln ihre Geschlechtsreife mit Zeugungsfähigkeit.
Geschlechts- und Zuchtreife
Nicht zu verwechseln ist die Geschlechtsreife mit der Zuchtreife. Letztere tritt erst ein, wenn ein Rüde die maximale Geschlechtsreife erreicht.
Diese ist gegeben, wenn eine vollständige Entwicklung der Geschlechtsorgane vorliegt, um für die Zucht eine entsprechende Deckleistung bringen zu können.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) schreibt in seiner Zuchtverordnung genau vor, ab wann ein Rüde zeugungsfähig für die Zucht ist: frühestens mit 12 Lebensmonaten.
Unterschiede bei den Hunderassen
Einen großen Einfluss auf den Eintritt in die Geschlechtsreife und Zeugungsfähigkeit nimmt die Hunderasse.
Ab wann ein Rüde zeugungsfähig ist, hängt unter anderem auch von seiner Größe ab. Junghunde kleinerer Hunderassen kommen in der Regel früher in die Pubertät als die Junghunde größerer Hunderassen.
Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Rüde zeugungsfähig ist?
Ab wann ein Rüde zeugungsfähig beziehungsweise geschlechtsreif ist, kann anhand typischer körperlicher und verhaltensbezogener Anzeichen angenommen werden.
Beachte aber, dass nicht alle Rüden die gleichen Anzeichen zeigen und es individuelle Unterschiede geben kann.
Hier einige Beispiele für typische Anzeichen, dass ein Hund die Geschlechtsreife erreicht hat:
- Reges Interesse an weiblichen Hunden
- Paarungsversuche
- Rüde markiert sein Revier
- Wirkt oftmals „aufmüpfiger“ als vorher
- Zeigt imposantes Gehabe, wenn ihm eine Hündin begegnet
- Kann an dominantem Verhalten zulegen
- Hoden und Penis sind erkennbar gewachsen
- Hört schlechter oder gar nicht auf Kommandos, wenn er eine läufige Hündin wahrnimmt
Wie kann man die Fruchtbarkeit eines Rüden testen?
Es gibt verschiedene Methoden, um die Fruchtbarkeit eines Rüden zu testen, wie beispielsweise durch eine labortechnische Spermauntersuchung oder Hormonanalyse.
Diese Tests sollten am besten von einem Tierarzt durchgeführt werden, weil dieser die erforderlichen Bedingungen einzuhalten weiß, um eine unverfälschte Sperma- und Blutprobe für ein wahrheitsgemäßes Testergebnis zu erhalten.
Spermauntersuchung
Hierfür ist eine Spermaprobe deines Hundes erforderlich. Diese wird unter einem Mikroskop nach Spermienqualität und Spermienanzahl untersucht.
Bei der Spermienqualität geht es um die Schnelligkeit beziehungsweise Motilität (Bewegung) sowie Überlebensdauer.
Hormonanalyse
Hierbei werden relevante Hormone untersucht, die für die Hodenfunktionssteuerung verantwortlich sind. Dadurch ist zu bestimmen, wie es um die Spermienproduktion steht.
Dieser Test ist weniger aussagekräftig als ein Spermatest.
Zu den zu untersuchenden Hormonen zählen:
- Luteinisierendes Hormon, kurz LH, ist für die Testosteronproduktion im Hoden zuständig
- Follikelstimulierendes Hormon, kurz FSH, ist für die Neubildung von Spermien zuständig
- Testosteron ist für die Erektion des Hundes wichtig und an der Spermabildung im Hoden beteiligt
Wie lange bleibt ein Rüde zeugungsfähig?
Die Zeugungsfähigkeit eines Rüden bleibt im Allgemeinen über einen längeren Zeitraum erhalten, kann aber mit zunehmendem Alter und durch verschiedene Einflüsse wie Medikamenteneinnahme, Umwelteinflüsse oder Erkrankungen abnehmen.
Zeugungsunfähigkeit durch Kastration
Du kannst der Zeugungsfähigkeit deines Rüden allerdings auch durch eine Kastration ein Ende setzen.
Dazu entscheiden sich einige Hundehalter häufig auch in der Hoffnung, eine Änderung negativer Verhaltensweisen bei ihrem Rüden zu erreichen, die er seit Eintritt der Geschlechtsreife entwickelt hat.
Der Tierarzt Zilleral aus Österreich empfiehlt den Hundehaltern seiner Patienten, eine Kastration frühestens nach Beendigung des Wachstums vornehmen zu lassen.
Dies begründet er mit erhöhtem Risiko von Wachstums- und Gelenkproblemen durch eine zu frühe Kastration.
Je nach Hund und Rasse ist das Wachstum in der Regel in einem Alter zwischen sechs und zwölf Monaten beendet. Große Hunderassen können aber mitunter erst mit zwei Jahren ausgewachsen sein.
Hast du Fragen oder Erfahrungen zum Thema „Ab wann ist ein Rüde zeugungsfähig?“ Dann würden wir uns freuen, wenn du einen Kommentar hinterlässt.