Deine Hündin macht sexuelle Bewegungen, und du fragst dich, ob das normal ist oder ob du ihr dieses Verhalten abgewöhnen solltest?
In diesem Ratgeber erklären wir dir, was du beim Sexualtrieb deiner Hündin tun und wie du deine Hündin unterstützen kannst.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWarum macht meine Hündin sexuelle Bewegungen?
Wenn deine Hündin sexuelle Bewegungen macht, dann ist der wahrscheinlichste Grund, dass sich ihr Sexualtrieb regt. Das geschieht typischerweise während der Läufigkeit.
Die Bewegungen haben meist ein bestimmtes Objekt zum Ziel. Das kann ein Hund, ein anderes Tier, ein Mensch oder auch ein Stofftier sowie ein Hundespielzeug sein.
Nicht selten zeigen Hündinnen in der Phase der Läufigkeit auch körperlich das Deckverhalten von Rüden. Wenn das Verhalten nicht exzessiv ist, stellt es keinen Grund zur Besorgnis dar.
Nicht-sexuelle Gründe für sexuelle Bewegungen einer Hündin
Nicht jede Bewegung, die aus menschlicher Sicht sexuell erscheint, muss von der Hündin auch so gemeint sein. Zu den anderen möglichen Ursachen gehören:
- Juckreiz im Genitalbereich aufgrund von Allergien, Infektionen oder Wurmbefall
- Stressabbau
- Langeweile
Liegt dem Verhalten ein Juckreiz zugrunde, dann wird er häufig vom Lecken des Genitalbereichs begleitet.
Um medizinische Ursachen auszuschließen, solltest du bei sehr häufigen sexuellen Bewegungen einen Tierarzt aufsuchen.
Bei stressbedingten Verhalten musst du die Ursache für den Stress herausfinden und beseitigen.
Bei Langeweile helfen natürlich verstärkte Aktivitäten, die du gemeinsam mit deiner Hündin unternimmst.
Welche Auswirkungen kann der Sexualtrieb meiner Hündin haben?
Neben sexuellen Bewegungen kann sich der Sexualtrieb auch auf andere Weise äußern, zum Beispiel durch unruhiges Verhalten oder Dominanzverhalten.
Eine gewisse Unruhe solltest du tolerieren. Ausgeprägtes Dominanzverhalten dir oder anderen Familienmitgliedern gegenüber musst du hingegen nicht dulden.
Ein verstärktes Interesse an Rüden ist natürlich während der Läufigkeit ebenfalls normal, erfordert aber Vorsichtsmaßnahmen.
💡Wichtig
Unterbinde während der Läufigkeit ungewolltes Decken und lass deine Hündin nicht frei herumlaufen, wenn Rüden in der Nähe sind. Informiere auch Besitzer von Rüden in deiner unmittelbaren Umgebung, damit sie verstärkt auf ihre Hunde achten.
Kann ich meiner Hündin sexuelle Bewegungen abgewöhnen?
Der Sexualtrieb der Hündin ist ein normaler, natürlicher und starker Trieb, den du ihr nicht wie eine Unart abgewöhnen kannst.
Stell dir vor, all die Vorfahren deiner Hündin – bis in die Zeit, als sie noch Wölfe waren – hätten keinen Sexualtrieb gehabt. Dann gäbe es deine Hündin gar nicht.
Hormonelle Behandlung und Kastration sinnvoll?
Was du gegen den Sexualtrieb Hündin tun kannst, ist medizinischer Natur. Es gibt die Möglichkeit der hormonellen Behandlung und der Kastration.
Beides sind drastische Maßnahmen. Über die hormonelle Behandlung urteilt zum Beispiel die Tierärztin Heidi Kloss eindeutig: „Mit jeder Hormonanwendung besteht die Gefahr einer hormonell bedingten Erkrankung der Gebärmutter und auch eine erhöhte Gefahr der Bildung von Gesäugetumoren.“
Die Kastration ist ein schwerwiegender medizinischer Eingriff, bei dem entweder die Eierstöcke (Ovarektomie) oder die Eierstöcke und die Gebärmutter (Ovariohysterektomie) entfernt werden.
Manchmal kann eine Kastration notwendig sein, wenn wichtige medizinische Gründe dafür sprechen, zum Beispiel:
- bösartige Tumore
- schwere Gebärmutterentzündung
- gravierende Hormonstörungen
Wenn deine Hündin sexuelle Bewegungen macht oder dich der Sexualtrieb aus anderen Gründen stört, ist eine Kastration ein viel zu drastischer Eingriff.
Es kann sogar vorkommen, dass sich andere unerwünschte Verhaltensweisen wie ein gesteigertes Territorialverhalten als Folge einer Kastration einstellen.
Wie kann ich meine Hündin unterstützen?
Auch wenn sich der Sexualtrieb durch Erziehungsmaßnahmen nicht abgewöhnen lässt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Hündin unterstützen und Einfluss auf ihr Verhalten nehmen kannst.
Setz verstärkt auf Aktivitäten, von denen du weißt, dass sie deiner Hündin besonders gut gefallen, zum Beispiel:
- Spaziergänge in einer spannenden Umgebung
- Hundesport
- Spiele, die ihre Intelligenz fordern
- Treffen mit Menschen, die deine Hündin mag
Wenn deine Hündin dich als sexuelles Objekt nutzen will, kannst du auch auf Stopp-Kommandos wie „Nein!“, „Aus!“, oder „Stopp!“ setzen.
Je besser du solche Kommandos trainierst, desto erfolgreicher sind sie.
Wie lange dauert der Sexualtrieb meiner Hündin an?
Die Läufigkeit, die den Sexualtrieb deiner Hündin hervorruft, dauert im Durchschnitt knapp drei Wochen und tritt ein- bis zweimal im Jahr auf.
Die genauen Intervalle sind rassebedingt und können auch innerhalb einer Rasse variieren. Während der drei Wochen durchläuft deine Hündin zwei etwa gleich lange Phasen:
- Proöstrus (Vorbrunft)
- Östrus (Brunft, Stehhitze)
Rüden nehmen Hündinnen schon während der Vorbrunft als attraktiv wahr. Der Sexualtrieb der Hündin ist vor allem während der Stehhitze am Verhalten erkennbar.
Hört der Sexualtrieb meiner Hündin irgendwann ganz auf?
Die erste Läufigkeit einer Hündin setzt im Alter von sechs bis zwölf Monaten ein, doch es gibt keine klar definierte Altersgrenze nach oben.
Typischerweise wird der Sexualtrieb mit zunehmendem Alter in der zweiten Lebenshälfte allerdings schwächer.
Das geschieht bei Hunderassen, die besonders alt werden können, später als bei Hündinnen einer Rasse mit einer kürzeren Lebensspanne.
Macht deine Hündin sexuelle Bewegungen? Wie gehst du damit um? Erzähl uns gerne in einem Kommentar davon.