Hund schmatzt nachts: 11 Ursachen & Wann zum Tierarzt

Mein Hund schmatzt nachts

Wenn dein Hund nachts schmatzt, kann das sehr viele unterschiedliche Gründe haben.

Welche Ursachen dazu beitragen, dass dein Hund nachts schmatzt und wie du diese erkennst und behebst, erfährst du in diesem Beitrag. 


Warum schmatzen Hunde nachts und ist das bedenklich?

Hunde schmatzen oft nachts aus den verschiedensten Gründen. Das Schmatzen an sich dabei zunächst unbedenklich.

Das Schmatzen ist oft eine Folge von harmlosen Ereignissen oder Tätigkeiten.

Schmatzt dein Hund ständig und extrem, er ist zusätzlich unruhig oder du beobachtest weitere Symptome bei deinem Hund, kann das Schmatzen auch eine Folge einer ernsten Erkrankung sein.


Welche Ursachen hat es, wenn mein Hund nachts schmatzt?

Ursachen Hund schmatzt nachts

Nächtliches Schmatzen eines Hundes allein ist kein Krankheitsbild. Vielmehr ist es ein Symptom, das zusammen mit anderen Anzeichen auf eine Erkrankung bei deinem Hund hindeuten kann.

Gesundheitliche Ursachen

Magenprobleme 

Das Verdauungssystem bei Hunden ist deutlich empfindlicher als das des Menschen. Bereits Kleinigkeiten können deshalb zu Übelkeit oder Bauchschmerzen führen.

Übelkeit und Bauchschmerzen äußern sich dabei unter anderem in nächtlichem Schmatzen. 

Magenprobleme äußern sich auch dadurch, dass sich der Hund oft die Lippen leckt, einen antriebslosen Eindruck macht und Essen verweigert.

Erbrechen oder Durchfall ist ebenfalls möglich.

Magen-Darm-Parasiten, wie beispielsweise Giardien, führen ebenfalls zu Magenproblemen, die ein nächtliches Schmatzen hervorrufen können. Das Schmatzen ist auch hier mehr eine Schmerzäußerung deines Hundes.   

Lese-Tipp: erfahre hier mehr zum Thema Hund Nachts zudecken? Ein Hunde-Experte klärt auf!

Zahnprobleme

Eine relativ häufige Ursache für nächtliches Schmatzen sind Probleme mit den Zähnen aller Art. Entzündungen des Zahnfleisches oder eine Infektion des Zahnbettes sind zwei mögliche Auslöser.

Paradontose, starker Zahnstein und eine Zahnfleischentzündung führen ebenfalls zu nächtlichem Schmatzen.

Abgesplitterte oder abgebrochene Zähne, aber auch Zahnfehlstellungen können ein weiterer Auslöser sein.

Gut zu Wissen:

Wenn ein Welpe nachts und im Schlaf schmatzt, befindet er sich oft in der Zeit des Zahnwechsels. Dieser kann bis zu drei Monaten dauern und sollte mit dem neunten Lebensmonat vollendet sein.

Bei Zahnproblemen produziert der Hund automatisch mehr Speichel. Das Schmatzen in der Nacht und im Schlaf dient dazu, den Speichel im Mund zu behalten.

Oft kannst du Zahnprobleme an Verfärbungen, Schwellungen oder Blutungen erkennen. 

Vermehrtes Kopfschütteln, einseitiges Kauen bis hin zur Futterverweigerung können ebenfalls auf Zahnschmerzen hindeuten.

Mundtrockenheit

Wird nicht genügend Speichel produziert und der Mundraum wird zu trocken, soll das nächtliche Schmatzen die Speichelproduktion anregen.

Ursache für eine Mundtrockenheit, auch “Xerostomie” genannt, kann ein Flüssigkeitsmangel, bzw. eine Dehydrierung sein.

Aber auch Folgeerscheinung einer medikamentösen Behandlung, bei Immunerkrankungen und auch Nervenschäden.

Sialocele

Unter einer Sialocele versteht man einen Hohlraum im Mund, in dem sich zumeist der Speichel sammelt.

Auslöser für einen solchen Hohlraum können durch Unfälle und Bisse in den Hals entstehen, aber auch durch Entzündungen.

Das nächtliche Schmatzen dient dem Verteilen des angesammelten Speichels aus dem Hohlraum in den gesamten Mund.

Entzündung der Mundschleimhaut

Sammeln sich Bakterien, Viren oder Pilze an der Mundschleimhaut an, kann diese sich entzünden.

Anfangs ist diese kaum erkennbar, im Krankheitsverlauf rötet sich das Zahnfleisch. Auch eine Eiterbildung ist hierbei möglich.

Das nächtliche Schmatzen ist hierbei eine Schmerzäußerung. Betroffene Hunde verweigern auch das Futter und ziehen sich oft von ihren Menschen zurück.

Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen werden bei Hunden oft erst erkannt, wenn ⅔ der Nieren nicht mehr funktionsfähig sind. Vorher kommt es meist kaum zu Symptomen.

Im Anfangsstadium wird der Urin oft dunkler und riecht unangenehm. Der Hund muss öfter urinieren als sonst und hat ständig Durst.

Betroffene Hunde schmatzen dabei nicht nur nachts, sondern auch tagsüber, weil die Nieren durch Gifte überlastet werden.


Verhaltens- oder erziehungsbedingte Ursachen

Hund schmatzt in der Nacht

Angst

Hunde können insbesondere in der Nacht Ängste haben. Das äußert sich unter anderem durch nächtliches Schmatzen.

Weitere Symptome für Ängste sind ein leichtes Zittern, angelegte Ohren und eine eingezogene Rute.

Häufiges Gähnen und das Vermeiden von Augenkontakt können ebenfalls ein Anzeichen für Angst sein.

Hier solltest du den Ursachen für die Angst auf den Grund gehen und diese entfernen oder den Hund langsam daran gewöhnen.

Mangelnde Aufmerksamkeit

Wenn dein Hund abends oder in der Nacht zu schmatzen beginnt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er sich alleine fühlt oder gerne mehr Aufmerksamkeit hätte.

Hunde versuchen alles, um deine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Haben sie mit einer Aktion Erfolg, werden sie es wiederholen.

Hast du deinem Hund also erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, wenn er geschmatzt hat, kann das gerade nachts, wenn alles ruhig ist, seine “Masche” sein, dass du dich um ihn kümmerst.

Zufriedenheit und Wohlbefinden

Ein wohliges Schmatzen deines Hundes wirst du meist nach einem leckeren Essen oder ausgiebigen Kraulen beobachten können, aber auch kurz vorm Einschlafen.

Hunde verarbeiten ihre Erlebnisse auch während sie schlafen im Traum. Dabei können sich schöne Träume auch durch Schmatzen im Schlaf äußern.

Essensreste im Mund

Haben sich Essensreste oder Splitter von Knochen oder Holzstöckchen zwischen den Zähnen verfangen, versuchen Hunde die Reste mit der Zunge zu entfernen.

Dabei kommt es auch zu Schmatzlauten. Gelingt es deinem Hund nicht, Essensreste oder Splitter direkt nach der Aufnahme loszuwerden, schmatzt er natürlich auch nachts weiter, bis seine Zähne wieder sauber sind. 

Nächtliches Schmatzen durch falsche Ernährung

Wenn du deinem Hund unwissentlich Essen oder Essensreste fütterst oder in seiner Reichweite unbeaufsichtigt lässt, kann das für ihn eine Vergiftung nach sich ziehen.

Schokolade und Kakao sind dabei die bekanntesten Beispiele für Produkte, die deinem Hund schaden. Aber auch viele andere Lebensmittel wirken auf deinen Hund toxisch.


Was kann ich tun, wenn mein Hund nachts schmatzt?

Nächtliches Schmatzen hat oft einen wohligen Hintergrund und gibt keinen Anlass zur Sorge.

Doch schmatzt dein Hund nachts plötzlich viel und ungewohnt, solltest du auf weitere Symptome achten.

Oft hilft bereits eine gründliche Zahnreinigung. Bei Ängsten hilft oft schon etwas Licht an seinem Schlafplatz oder das Körbchen mehr in die Nähe seiner Bezugsperson zu bringen.

Deutet das Schmatzen auf Schmerzen bei deinem Hund hin, helfen schmerzlindernde Hausmittel oder Medikamente aus der Hausapotheke, deren Dosierung jedoch in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen sollte.

Wichtig ist es dabei, deinen Hund zu kennen und einschätzen zu können.


Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?

Tierarzt untersucht Hund

Die Ursachen für das Schmatzen können positiv oder harmlos und leicht selbst behebbar sein. 

Zeigt dein Hund jedoch weitere Symptome, die auf eine ernsthafte Erkrankung oder eine Vergiftung hinweisen, solltest du auf jeden Fall zu einem Tierarzt.


Fazit

Wenn dein Hund nachts schmatzt, gibt es viele mögliche Ursachen. Wohlbefinden, Angst und Schmerz sind drei völlig verschiedene Auslöser. Schmatzen kann aber auch ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung bei deinem Hund sein.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wir freuen uns auf deinen Kommentar zu diesem Beitrag.

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