Allesfresser oder nicht – es gibt nur wenig Grünzeug, dem Hunde widerstehen können. Vor allem dann nicht, wenn der Magen einmal grundgereinigt werden soll.
Ist gerade kein (Katzen-)Gras zur Hand beziehungsweise Pfote, tut es vielleicht auch einmal der Lavendel. Bloß: Ist Lavendel giftig für Hunde?
Das und einiges mehr verrät dir der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleIst Lavendel giftig für Hunde?
Alle Bestand- beziehungsweise Pflanzenteile des ECHTEN Lavendels gelten für Hunde als unbedenklich.
Das heißt: Frisst deine Fellnase ab und zu einen kleinen Lavendelzweig, besteht absolut kein Grund zur Panik oder Sorge.
ABER:
Es spielt durchaus eine Rolle, welche Art von Lavendel dein Hund geknabbert hat. Und hier wird es nun ein wenig unübersichtlich und kompliziert.
Denn es gibt insgesamt 30 verschiedene Arten von Lavendel, die optisch kaum auseinanderzuhalten sind.
Und einige dieser Sorten enthalten eine höhere Konzentration toxischer Stoffe, die für unsere Fellnasen gefährlich werden können.
Hier spielt dann zusätzlich die Dosis/Menge des gefressenen Lavendels eine Rolle, wenn es um den Gefährlichkeitsfaktor der Pflanze geht.
Welche Dosis ist gefährlich für meinen Hund?
Auch wenn wir keine genauen Mengenangaben machen können, gilt: Eine etwas größere Menge des falschen Lavendels kann für einen kleinen oder jungen Hund bereits gefährlich werden.
Zwei weitere Faktoren, die hier eine entscheidende Rolle spielen: Die Größe und das Alter des Hundes.
Einige Lavendel-Sorten werden hier vor allem für kleine Hunde und Welpen problematisch.
Welche Lavendel-Sorten können für Hunde gefährlich werden?
Während der echte Lavendel nicht giftig für den Hund ist, sieht es bei Hybridformen der Blume anders aus. Diese enthalten für den Hund giftige Stoffe.
Wie erwähnt, gibt es mittlerweile rund 30 verschiedene Lavendel-Arten. Dabei gilt der echte Lavendel, der Lavendula angustifolia, als unbedenklich für Hunde.
Kritischer wird es bei unter anderem den folgenden Lavendel-Sorten, bei denen es sich teilweise um Hybride handelt, also die Kreuzung aus zwei ursprünglichen Lavendeln.
Hier können bereits die Lavendelblätter giftig werden:
- Woll-, Spei- und Schopflavendel
- Lavandin (Hybrid)
Diese vier Sorten sollten auf gar keinen Fall in der Nähe deines Hundes zu finden sein. Lavandin als Hybrid ist eine Kreuzung aus Speiklavendel und echtem Lavendel.
Warum wird es hier problematisch und der Lavendel plötzlich giftig für den Hund?
Bei den hier genannten Sorten ist der Anteil der ätherischen Öle besonders hoch. Zudem enthalten diese Lavendel die folgenden für Hunde giftigen Stoffe:
- Linalylacetat
- Gerbstoffe
- Flavinoide
- Kampfer
- Linalol
- Cineol
Ist Lavendel-Öl giftig für Hunde?
Lavendel-Öl in kleineren Mengen ist zur innerlichen und äußerlichen Anwendung beim Hund unbedenklich.
Es kann jedoch sein, dass dein Hund den intensiven Geruch des Lavendels nicht mag.
Möchtest du Lavendel-Öl bei deinem Hund als Mittel gegen Angstzustände und Stress anwenden?
Dann am besten stark verdünnt und in Form weniger Tropfen, zum Beispiel auf seine Lieblingsdecke.
Symptome einer Vergiftung durch Lavendel beim Hund
Folgende Symptome deuten auf eine Vergiftung durch Lavendel beim Hund hin: Dem Hund ist schwindelig, er hat Bewusstseinsstörungen, er erbricht sich.
Auch Bewusstlosigkeit kann ein Symptom einer Lavendel-Vergiftung sein.
Gut zu wissen
Kontrolliere beim Verdacht einer Vergiftung immer das Maul des Hundes. Sind die Schleimhäute bereits blau oder schwarz, zählt wirklich jede einzelne Sekunde!
Auch Hellrot oder Lila sind Farben, die auf eine Vergiftung hindeuten.
Hund hat Lavendel gefressen – Das solltest du jetzt tun
Wenn es sich um eine Lavendel-Vergiftung bei deinem Hund handelt, solltest du umgehend zum nächsten Tierarzt fahren.
Denn Erste Hilfe kann zwar helfen, aber generell zählt hier jede Sekunde.
Das gilt vor allem, wenn dein Hund durch den Lavendel-Verzehr das Bewusstsein verloren hat.
In anderen Fällen kann es vielleicht helfen, ihm Wasser zu geben. Allerdings kann das einen Brechreiz noch verstärken, auch wenn das Lavendel-Gift verdünnt wird.
Auch Kohletabletten sollen helfen, da sie die Giftstoffe im Körper binden und diese so schneller abtransportiert werden können.
Fazit
Hast du in deinem Garten oder auf deinem Balkon echten Lavendel gepflanzt, sollte dieser für deinen Hund keine Gefahr darstellen.
Anders kann es mit den hier genannten Lavendel-Arten aussehen, die dann nicht nur für kleine und junge Hunde zum ernsthaften Problem werden können.
Hat dein Hund sich an Lavendel „überfressen“ und zeigt Anzeichen für eine Vergiftung?
Dann fahre bitte sofort zum Tierarzt, damit dessen schnelle Hilfe zum Lebensretter wird.
Welche Erfahrungen hast du bereits mit deinem Hund und Lavendel gemacht? Wir freuen uns, wenn du diese und nützliche Tipps in den Kommentaren mit uns teilst.