Eine Gebärmutterentzündung beim Hund tritt recht häufig auf.
Jede 4. Hündin hat im Laufe ihres Hundelebens damit zu kämpfen.
Unbehandelt kann eine Gebärmutterentzündung beim Hund zum Tod führen. Da sind schnelles Erkennen und eine rechtzeitige Behandlung lebensnotwendig.
Wie du die Pyometra, so der Fachausdruck, erkennst und wie deiner Hündin geholfen werden kann, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWas ist Gebärmutterentzündung beim Hund?
Eine Pyometra ist eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung von Hündinnen. Sie muss schnellstens behandelt werden.
Das Wort Pyometra ist zusammengesetzt aus „Pyo“ – das bedeutet Eiter und – und „Metra“ für Gebärmutter.
So enthält das Wort alles, was eine Gebärmutterentzündung beim Hund bedeutet – eine Vereiterung der Gebärmutter.
Achtung
Die Gebärmutterentzündung beim Hund muss vom Tierarzt behandelt werden. Andernfalls führt sie zum Tod der Hündin.
Häufigkeit und Herkunft der Gebärmutterentzündung beim Hund
25 Prozent aller Hündinnen erkranken – statistisch gesehen – vor ihrem 10. Lebensjahr einmal an einer Pyometra. Die meisten Hündinnen sind allerdings älter als 6 Jahre.
Nach dem Eisprung produziert der Körper vermehrt Progesteron. Dieses Hormon regt die Drüsen in der Gebärmutter an, ein Sekret zu produzieren.
Dieses Sekret soll dem Embryo helfen, sich in der Gebärmutter einzunisten. Allerdings bietet es auch den perfekten Nährboden für Bakterien.
Progesteron hat noch eine weitere fatale Funktion. Es begünstigt die Produktion des Insulin-Like-Growth Factor 1.
Durch den Überschuss dieses Wachstumsfaktors wachsen die Drüsen in der Gebärmutterschleimhaut rasant. Es bilden sich Zysten.
Viele Wissenschaftler halten Zystenbildung (CEH) für eine Vorstufe der Gebärmutterentzündung.
Auch atypische Veränderungen des Hormonhaushaltes – wie beispielsweise die chemische Unterdrückung der Läufigkeit – gelten als Auslöser für eine Pyometra.
Schuld daran ist die Gabe von Hormonen zum Verhindern der Läufigkeit.
Ebenso können Tumore oder Zysten der Eierstöcke zu einer Hormon-Überproduktion führen. Diese begünstigen wiederum eine Gebärmutterentzündung.
Was sind die Ursachen von Gebärmutterentzündung?
Die Ursachen für die Entstehung einer Gebärmutterentzündung bei Hunden können unterschiedlich sein. Eine der häufigsten ist der Zyklus der Sexualhormone.
Es ist allerdings nicht geklärt, ob zuerst der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gebracht wird oder die bakterielle Infektion vorausgeht.
Läufigkeit
Während der Läufigkeit nimmt die Dicke der Gebärmutterschleimhaut ab. Das macht die Gebärmutter extrem anfällig für Erreger jeder Art.
Verschärfend kommt hinzu, dass sich der Gebärmuttermund minimal öffnet. Dieser Vorgang ermöglicht es, Spermien bei einer Paarung einfach in die Gebärmutter zu gelangen.
Allerdings macht die Öffnung auch Infektionskeimen den Weg frei. Die Gebärmutterschleimhaut bildet einen optimalen Nährboden für die eingedrungenen Keime.
Nach der Läufigkeit verschließt sich der Gebärmuttermund wieder. Die in der Gebärmutter vorhandenen Keime führen zu einer „Geschlossenen Pyometra“.
Sehr selten entsteht eine Gebärmutterentzündung schon im geöffneten Zustand des Gebärmuttermundes.
Die gute Nachricht ist, dass die Bakterien, die sich während einer Gebärmutterentzündung beim Hund im Körper deiner weiblichen Fellnase befinden, nicht auf andere Hündinnen übertragbar sind.
Die Pyometra ist demzufolge nicht ansteckend.
Weitere Ursachen
Seltener, aber auch Ursachen für eine Gebärmutterentzündung beim Hund können sein:
- Krebs
- Hormonelle Dysbalancen
- Trächtigkeit
Wichtig
Generell ist bei einer Pyometra schnelles Handeln angesagt. Du solltest unbedingt sofort einen Tierarzt mit deiner Hündin aufsuchen.
Gebärmutterentzündung richtig erkennen
Das Erkennen einer Gebärmutterentzündung ist meist nicht ganz leicht. Grund sind die oft unauffälligen Symptome.
Zu diesen gehören:
- Fieber
- Durchfall
- Erbrechen
- Abgeschlagenheit
- Starker Durst
- Häufiges Urinabsetzen
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
Leidet die Hündin unter einer offenen Pyometra, kann es auch zu einem übel riechenden Ausfluss aus der Scheide kommen.
Da die meisten Hündinnen aber sehr reinlich sind, lecken sie sich sauber.
Dadurch fällt der Ausfluss meistens nicht auf.
Aber auch die anderen Symptome sind Grund genug, den Tierarzt aufzusuchen und den Übeltäter Gebärmutterentzündung beim Hund zu entlarven.
Behandlung und Therapie von Gebärmutterentzündung
Es gibt zwei Arten einer Gebärmutterentzündung. Die offene und die geschlossene.
Bei der geschlossenen Gebärmutterentzündung ist der Gebärmuttermund geschlossen, der Eiter sammelt sich innerhalb der Gebärmutter.
Bei einer offenen Gebärmutterentzündung ist der Muttermund leicht geöffnet. Dies passiert während der Läufigkeit.
Dementsprechend gibt es auch für die jeweilige Form der Gebärmutterentzündung beim Hund unterschiedliche Behandlungsformen.
Konservative Behandlung
Diese Behandlungsmethode kann bei einer offenen Pyometra zum Einsatz kommen. Hierbei werden Antibiotika und Entzündungshemmer gegeben.
Sie sollen die Keime, die die Gebärmutterentzündung ausgelöst haben, vernichten. Durch den offenen Muttermund kann der Eiter ablaufen.
Zusätzlich wird die erkrankte Hündin mit Hormonen behandelt.
Der Nachteil der Therapie ist, dass die Pyometra in den meisten Fällen wiederkommt. Deshalb wird dieses Verfahren meist nur bei wertvollen Zuchthündinnen angewandt.
Operation
Bei einer geschlossenen Gebärmutterentzündung bleibt nur die Möglichkeit einer Operation als lebensrettende Sofortmaßnahme.
Die gängige Vorgehensweise bei der angewandten Operation ist die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke. Es kommt also zu einer Kastration.
Nach dem Eingriff erhält die Hündin noch einige Tage lang Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente.
Es muss sichergestellt werden, dass keine Keime mehr im Körper des Vierbeiners vorhanden sind.
Wie kann man Gebärmutterentzündung richtig vorbeugen?
Die sicherste Art der Vorbeugung bei einer Gebärmutterentzündung ist eine Kastration. Hierbei müssen die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt werden.
Allerdings bleibt bei einer Kastration immer noch das Risiko einer Stumpfpyometra. Hierbei entzündet sich der Stumpf, der nach der Entfernung der Gebärmutter stehen bleibt.
Neuen Erkenntnissen zufolge wird das Risiko einer Stumpfpyometra deutlich gesenkt, wenn nur die Eierstöcke entfernt werden. Die Gebärmutter dagegen bleibt erhalten.
Durch diese Vorgehensweise gibt es keine Hormone mehr, die die Gebärmutter beeinflussen können. Zusätzlich bleibt der Gebärmuttermund dauerhaft geschlossen.
Dadurch verringert sich das Risiko, dass Keime in die Gebärmutter eindringen können, so stark, dass das Risiko einer Pyometra gegen null geht.
Trotzdem solltest du Veränderungen deiner Hündin immer gut im Auge behalten.
Hast du selbst eine Hündin, die schon mal an einer Gebärmutterentzündung erkrankt ist? Wie wurde sie behandelt?
Hinterlasse uns einen Kommentar und lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben.