Kastration bei Hündin: Wesensveränderung & Vor- und Nachteile

Kastration Hündin - Wesensveränderung

Wenn das Thema Hündin und Kastration im Raum steht, kommt unweigerlich die Frage auf: 

Gibt es bei meiner Hündin nach der Kastration eine Wesensveränderung

Und: Sollte ich die Kastration dann auch wirklich durchführen lassen? Wie sich diese auf das Wesen deiner Fellnase auswirken kann und weitere wichtige Infos erhältst du im folgenden Ratgeber.


Schon gewusst?

Ob und wann eine Hündin kastriert werden darf, ist ganz klar im Tierschutzgesetz festgehalten. Eine Kastration einer Hündin ist nach einer medizinischen Indikation erlaubt und benötigt immer deine Abklärung durch den behandelnden Tierarzt. 

Eine Kastration der Hündin darf rein aus Bequemlichkeit eines Hundehalters nicht durchgeführt werden. Ob du deine Hunde kastrieren darfst oder nicht, hängt also von dem Tierarzt ab.

Wesensänderung: Wie können sich Hündinnen nach der Kastration verändern?

Diese Hunderassen neigen am wenigsten zu Aggression

Bei einer Kastration der Hündin werden entweder nur die Eierstöcke oder aber die Gebärmutter UND die Eierstöcke chirurgisch entfernt.

Wird eine Hündin kastriert, erfolgt eine sofortige Veränderung im gesamten Hormonhaushalt. Folgende Wesensveränderungen können bei einer Hündin nach einer Kastration erfolgen:

Gesteigerte Aggression

Jedes Verhalten, welches durch Cortisol gesteuert wird, kann sich nach einer Kastration verändern. 

Oftmals ist eine deutlich höhere Aggression gegenüber Gruppenfremden spürbar, da die Geschlechtshormone als Gegenspieler zum passiven Stresshormon Cortisol fungieren. Da diese durch eine Kastration entfallen, hat einen aggressiveren oder ängstlicheren Hund zu Folge. 

Dies kann sich gegen andere Hunde, aber auch gegen „fremde“ Menschen richten. 

In diesen Bereich fallen auch die Futteraggression sowie die Angstaggression.

Jagdverhalten

Da sich Sexualhormone eher dämpfend auf die Jagdleidenschaft auswirken können, kann es sein, dass eine kastrierte Hündin vermehrt ein Jagdverhalten aufweist. 

Manch eine Hündin entdeckt nach der Kastration ihre Leidenschaft fürs Suchen und Hetzen. 

Rüpelhaftigkeit

Der Begriff “Rüdinnen” kommt davon, dass manche kastrierte Hündinnen dazu tendieren, männliches Verhalten zu zeigen. 

Sie werden rüpelhafter und zeigen ein eher männliches Verhalten.

Ruhe

In den meisten Fällen werden Hündinnen nach einer Kastration ruhiger und ausgeglichener. 

Ist die Hündin bereits vor der Kastration ein Hund der eher ängstlichen Sorte, kann sich die Ängstlichkeit jedoch nach einer Kastration zusätzlich noch verstärken.

Jedoch lässt es sich nie genau voraussagen, welchen Einfluss die Kastration auf die hormonelle Veränderung beziehungsweise die Veränderung des Wesens haben wird


Wie lange dauert die Hormonumstellung nach der Kastration?

Die Hormonumstellung nach der Kastration beginnt bei der Hündin sofort und ist nach circa 8 bis 12 Wochen beendet. Wie lange du deinen Hund nach der Kastration schonen solltest, ist bei jedem unterschiedlich.


Wann ist die beste Zeit für eine Kastration?

Die beste Zeit für eine Kastration der Hündin ist nach Abschluss ihrer Pubertät, zwischen der zweiten und dritten Läufigkeit.

In der gesamten Pubertät verändert sich nicht nur der Körper der Hündin, auch die geistige Reife macht ein Wachstum durch. 

Ist die Pubertät abgeschlossen, zeigt der Hund sein reifes, erwachsenes Verhalten und der Körper ist vollends entwickelt.

Kleinere Hunde haben die Pubertät schneller abgeschlossen als größere Hunde. Bei Herdenschutzhunden zum Beispiel dauert dieser Vorgang bis zu 3 Jahre. 

Wird der Hund vor Abschluss der Pubertät kastriert, kann es sein, dass er „in der Pubertät stecken bleibt“. 

Lese-Tipp: informiere dich auch über Kastration Hündin: Gebärmutter raus oder nicht?


Hündin kastrieren: Vor- und Nachteile

Hündin kastrieren: Vor- und Nachteile

Eine Kastration kann Verhaltensprobleme lösen, welche mit den Sexualhormonen zusammenhängen, muss es aber nicht.

Vorteil einer Kastration

Durch das Entfernen der Eierstöcke und der Gebärmutter entfällt das Risiko einer Tumorerkrankung der Gebärmutter. Ebenfalls besteht keine Möglichkeit einer Gebärmuttervereiterung

Das Risiko von Mammatumoren wird reduziert.

Nachteil einer Kastration

Eine Kastration ist eine Amputation von einem (meist) gesunden Körperteil der Hündin. 

Wie jeder operative Eingriff bringt eine Kastration ebenfalls ein Narkose- und Operationsrisiko, selbst bei vollkommen gesunden Hunden. 

Weitere Nachteile bei einer Kastration von Hündinnen sind:

  • Fellveränderung
  • Abnormale Knochenentwicklung
  • Anfälligkeit für Kreuzbandrisse
  • Harninkontinenz
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Fellveränderung
  • Übergewicht

Hündin sterilisieren oder kastrieren? Wo ist der Unterschied?

Zusätzlich zu der „normalen“ Kastration gibt es noch die endoskopische Kastration, die sogenannte Sterilisation.

Dabei werden der Hündin weder die Gebärmutter noch die Eierstöcke entfernt, sondern mithilfe eines Endoskops lediglich die Eileiter durchtrennt.

Durch diese Durchtrennung bekommt die Hündin weiterhin ihre Blutung, ist aber nicht mehr zeugungsfähig.

Eine Sterilisation schützt die Hündin nicht von Erkrankungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke.



Fazit

Eine Kastration bei einer Hündin ist ein chirurgischer Eingriff, bei der der Hündin ein Körperteil entfernt wird. 

Besteht kein akuter medizinischer Grund für die Kastration, ist es eine Handlung gegen das Deutsche Tierschutzgesetz.

Da jedoch bis zu 25 % der Hündinnen bis zur Erreichung ihres 6. Lebensjahres eine Gebärmuttervereiterung erleiden, sind Kastrationen bei Hündinnen aus medizinischer Notwendigkeit keine Seltenheit.

Die meisten Hündinnen zeigen nach der Kastration keine auffälligen Wesensveränderungen.

Jedoch können einige Verhaltensweisen durch den Wegfall der Sexualhormone stark verstärkt oder umgelenkt werden. 

Hast du eine kastrierte Hündin? Wie hat sich die Kastration auf das Verhalten deiner Hündin ausgewirkt? 

Lass uns gerne an deiner Erfahrung teilhaben und hinterlasse uns einen Kommentar!

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2 Kommentare zu „Kastration bei Hündin: Wesensveränderung & Vor- und Nachteile“

  1. Avatar

    Hallo ich habe meine Hündin 5,5 Jahren im Juni stilisieren lassen weil sie 3 bis 4 mal im Jahr läufig wurde,
    beim spazieren gehen ist Sie nur hintern Rüden her gewesen , egal wo die hingepinkelt haben oder lang gelaufen sind, es war immer Stress weil sie das gepinkelte auf geleckt hat was ich sehr ekelhaft fand, Spazierengehen war nicht möglich, jetzt nach dem stilisieren hat sich ihr Verhalten zu Rüden nicht viel verbessert, sie ist weiterhin hinter den Rüden her, ich wollte deshalb meine Hündin kastrieren lassen, aber die Ärzte haben gesagt dass machen Sie nicht, ihr Verhalten hat sich nicht viel verbessert, was kann ich machen, dass ich endlich richtig Spazierengehen kann wie ich es von anderen Hunden sehe.
    Meine Hündin ist von Anfang an sehr ängstlich gewesen, was bis heute teilweise noch ist, kann ich irgendwie was machen damit sich was ändert?????
    Gruß Ursula MÜNCH

  2. Avatar

    Wir haben unsere Tibet-Terrier-Dame bereits vor der 1. Läufigkeit kastrieren lassen (auf Anraten des Tierarztes). Der Hund hat die Op. mit Hilfe der Homöopathie gut überstanden. Auch konnten wir keine Wesensveränderung oder Gewichtszunahme feststellen. Allerdings war unsere Hündin immer schon sehr wählerisch mit Ihrem Futter und hat nie sehr viel gefressen. Eine zeitweise Inkontinenz im hohen Alter (knapp 15 Jahre) haben wir mit Zinkum metallicum gut in den Griff bekommen.

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