Auch einem Hund kann etwas an die Nieren gehen – und das leider im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn es kann durchaus zu einer Niereninsuffizienz beim Hund kommen.
Im folgenden Ratgeber gehen wir darauf ein, wie bei einer Niereninsuffizienz beim Hund die Symptome aussehen. Zudem erklären wir dir, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleNiereninsuffizienz beim Hund: Welche Symptome sind typisch?
Für eine Niereninsuffizienz beim Hund sind Symptome von verringertem Appetit bis hin zu Futterverweigerung und einem daraus folgenden Gewichtsverlust typisch.
Ein weiteres Niereninsuffizienz-Anzeichen beim Hund ist Polyurie (vermehrtes Absetzen von Harn), die von Blut im Urin begleitet sein kann.
Auch auf Haut und Fell hat diese Krankheit beim Hund Auswirkungen. Du kannst eine Niereninsuffizienz erkennen, wenn sein Fell matt und stumpf ist.
Schauen wir uns nun an, wie diese Niereninsuffizienz-Symptome beim Hund zustande kommen.
Appetitverlust & Gewichtsverlust
Die Nieren haben eine Hauptaufgabe im Körper jedes Lebewesens. Sie sollen wichtige Nährstoffe und Giftstoffe in der Nahrungsflüssigkeit aussortieren.
Gute Stoffe gehen dabei zurück in den Organismus, schlechte Stoffe werden über den Harn ausgeschieden.
Funktionieren die Nieren aufgrund einer Insuffizienz nicht mehr richtig, verbleiben die Giftstoffe im Körper.
Dem Hund wird schlecht, das schlägt ihm auf den Magen und in der Folge auch auf den Appetit.
Das kann so weit gehen, dass der erkrankte Hund sich komplett weigert, etwas zu fressen. Dass das zu einem teils drastischen Gewichtsverlust führt, ist dann die traurige Folge.
Vermehrtes Absetzen von Harn
Polyurie, also das Ausscheiden einer erhöhten Urinmenge, ist ein weiteres Anzeichen, um beim Hund eine Niereninsuffizienz zu erkennen.
Meist ist dieses Niereninsuffizienz-Anzeichen die Folge einer Polydipsie, also der Tatsache, dass der Hund deutlich mehr trinkt.
Flüssigkeit entgiftet, und durch mehr Wasseraufnahme versucht er, die Nieren in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Mattes & stumpfes Fell
Fehlen dem Hundekörper wichtige Mineralstoffe und Elektrolyte, trocknet die Haut aus. Das ist auch eine Folge des vermehrten Urinierens.
Ist die Haut trocken, bleibt auch das Fell nicht verschont.
Es wird dann matt und stumpf. Auch diese Dinge sind weitere Symptome für eine Niereninsuffizienz beim Hund.
Blasse Schleimhäute
Häufig ist eine Folge einer Niereninsuffizienz beim Hund eine sogenannte Anämie, also Blutarmut.
Denn durch die Niereninsuffizienz können die Nieren nicht mehr ausreichend Erythropoetin produzieren.
Erythropoetin ist aber maßgeblich an der Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) beteiligt.
Daher kannst du eine Niereninsuffizienz beim Hund auch an blassen Schleimhäuten erkennen. Sie werden teils von Entzündungen des Zahnfleischs begleitet.
Fieber
Viele Erkrankungen werden von Fieber beziehungsweise Fieberschüben begleitet. Das ist auch bei einer Niereninsuffizienz oft der Fall.
Der Körper versucht, gegen die nicht ausgeschiedenen Giftstoffe anzukämpfen. Denn Fieber ist letztlich nichts anderes als ein Teil der körpereigenen Abwehr.
Allerdings kann Fieber auch ein Auslöser für eine akute Niereninsuffizienz beim Hund sein – und zwar dann, wenn die Nieren durch den Flüssigkeitsverlust stark angegriffen worden sind.
WICHTIG
Geh mit deinem Hund sofort zum Tierarzt, wenn er aufgrund der Symptome unter Schmerzen leidet oder die Symptome nicht abklingen oder schlimmer werden.
Lese-Tipp: Du interessierst dich für die richtige Ernährung deines Hundes bei Niereninsuffizienz? Erfahre alles Wichtige in unserem Artikel „Käse bei Niereninsuffizienz Hund: Wie viel & welche Sorten“.
Wann sollte ich zum Tierarzt, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Niereninsuffizienz bei Hunden?
Erkennst du eines der Niereninsuffizienz-Symptome beim Hund, dann geh so bald wie möglich zum Tierarzt, um die richtige Behandlung mit Medikamenten einleiten zu können.
Gut zu wissen
Es gibt zwei Arten von Niereninsuffizienz: die akute Niereninsuffizienz und die chronische Niereninsuffizienz/CNI. Letztere kann auch die Folge einer akuten Niereninsuffizienz sein.
Diagnose
Anhand von Urin- und Blutproben kann eine Niereninsuffizienz festgestellt werden. Oftmals ist sie eine Folgeerscheinung einer anderen organischen Erkrankung.
Auch darauf wird der Hund in der ersten Untersuchung überprüft. Wichtig ist zudem, die Art der Niereninsuffizienz festzustellen. Denn danach richtet sich die Behandlung.
Behandlung
Eine akute Niereninsuffizienz kann unter anderem durch Giftstoffe ausgelöst werden sowie eine Folge einer medikamentösen Behandlung sein.
Bei dieser Form der Niereninsuffizienz bestehen teils sehr gute Heilungschancen, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.
Anders sieht es bei einer chronischen Niereninsuffizienz aus. Sie kann zwar mit Medikamenten behandelt werden, heilbar ist sie aber nicht.
Apropos Medikamente: Es werden häufig sogenannte Diuretika verabreicht – gerade dann, wenn die Nierenfunktion angekurbelt werden soll.
Durch diese künstlich angeregte Entwässerung werden Giftstoffe wieder vermehrt aus dem Körper ausgeschieden und die Nieren unterstützt.
Auch die folgenden Behandlungsmethoden können bei einer vorliegenden Niereninsuffizienz sinnvoll sein:
- Phosphatarme Diät & Futterumstellung
- Symptomatische Behandlung durch Medikamente
- Infusionen, um den Elektrolytverlust auszugleichen
- SUC-Therapie (Kombinationstherapie aus 3 unterschiedlichen Medikamenten)
Noch ein Tipp bezüglich der Futterumstellung: Sie sollte niemals auf Verdacht erfolgen. Entsprechendes Hundefutter gibt es in fast jedem Zoofachhandel.
Nur der Tierarzt kann entscheiden, wann und ob dein Hund Spezialfutter bekommen darf, da die Zusammensetzung einem gesunden Hund schaden würde.
Beachte zudem, dass eine Futterumstellung auch in diesem Fall nicht von heute auf morgen erfolgt, sondern einige Wochen Zeit in Anspruch nehmen kann.
Leidet dein Hund unter einer Niereninsuffizienz? Dann wünschen wir ihm alles Gute – und bedanken uns, wenn du eure Geschichte in den Kommentaren mit uns teilst.