Hund hat Blut im Urin: 5 Ursachen & wann zum Tierarzt (2024)

hund blut im urin

Wenn Dein Hund Blut im Urin hat, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen. So viel steht schon mal fest. Doch was könnten die Ursachen für blutigen Urin sein?

Was hinter blutrotem Pipi stecken könnte und wie du deinem Hund bei oder vor akuten Erkrankungen helfen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber.


Die 5 häufigsten Ursachen für blutigen Urin beim Hund

Blut im Hundeurin kann auf eine Blasenentzündung hindeuten, aber auch auf Nieren-/Blasen-/Harnsteine, einen Tumor oder aber die Läufigkeit bei einer Hündin. Normal ist Blut im Urin an sich nur bei der Läufigkeit.

Fahre auf jeden Fall mit deinem Hund zum Tierarzt – vor allem, wenn es sich nicht um eine läufige Hündin handelt. Die Ursache muss schnellstmöglich abgeklärt werden, damit die richtige Behandlung erfolgen kann.

Blut im Urin kann harmlose bis lebensgefährliche Gründe haben. Wir klären auf:

1. Blasenentzündung

Der häufigste Grund für Blut im Urin bei Hunden ist ein bakterieller Infekt in der Blase. Eine Blasenentzündung bei Hunden verläuft ähnlich wie bei uns Menschen und kann für deinen Hund sehr schmerzhaft sein. 

Das tröpfchenweise Absetzen von Urin (teilweise mit Blut) und ein ständiger Harndrang deuten auf eine entzündete Blase hin. 

Eine Blasenentzündung muss mit Antibiotika behandelt werden. Wie du deinen Hund in dieser Zeit zu Hause unterstützen kannst, erfährst du weiter unten im Text.

2. Läufigkeit

Wer noch nie eine Hündin hatte oder diese zum ersten Mal läufig wird, erschrickt vielleicht über “Blut im Urin”. Stellt sich dann heraus, dass die Hündin läufig ist, ist alles in Butter. 

Ein blutiger Ausfluss aus der Vulva ist in diesem Fall ganz normal. 

Geschieht das außerhalb der normalen Läufigkeit oder deine kastrierte Hündin pinkelt Blut, ist das allerdings nicht normal. Dann solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen. 

Ob deine Hündin läufig ist, erkennst du außerdem daran, dass ihr Geschlechtsteil geschwollen ist und sie sich ggf. merkwürdig verhält.

Wenn du mehr über die Läufigkeit bei Hündinnen erfahren möchtest, lies gerne unseren Artikel zum Thema Erste Läufigkeit bei Hündinnen.

3. Nieren-, Harn- oder Blasensteine

Wo sie sitzen, ist fast egal. Nieren-, Harn- oder Blasensteine verursachen, dass dein Hund Schmerzen hat und Blut pinkelt. 

Sie können sich überall im Harnsystem bilden und auf genetische oder ernährungsbedingte Ursachen sowie chronische Infekte zurückzuführen sein.

Die Steine sitzen häufig in der Blase (seltener kommen bei Hunden Nierensteine vor) und führen zu ähnlichen Symptomen wie eine Blasenentzündung.

Von hier aus können sie auch in die Harnröhre abwandern und dort zu einem lebensgefährlichen Harnröhrenverschluss führen.

Ob dein Hund von den unerwünschten Kristallen geplagt wird, kann dir nur ein Tierarzt zuverlässig sagen. Dazu untersucht er den Urin deines Hundes, bereits unter dem Mikroskop können Steine bzw. Kristalle festgestellt werden.

Hier noch ein Expertentipp/-hinweis des Kleintierzentrums Greven. Die Tierärzte weisen darauf hin, dass Harnsteine auch Blasensteine genannt werden, das sie in der Harnblase vorkommen. Des Weiteren erklären sie Folgendes:

„In der medizinischen Fachsprache werden sie Urolithen genannt. Sie sind eine Ansammlung mineralhaltiger Kristalle, die in den Nieren gebildet werden und sich dann im Bereich der Harnwege (z.B. in der Harnblase) festsetzen. Dort wachsen die Kristalle nach und nach zu Steinen heran. Die Medizin unterscheidet in Cystin-, Kalziumoxalat- und Struvitharnsteine.“

4. Prostata-Erkrankung

Eine Erkrankung der Prostata kommt vor allem bei unkastrierten Rüden relativ häufig vor. Da die Prostata in direkter Nähe zur Harnröhre und Blase liegt, können Erkrankungen sich auch in blutigem Urin widerspiegeln. 

Weitere Anzeichen können die folgenden sein:

  • Schwierigkeiten oder Unfähigkeit zu urinieren
  • eine untypisch flache Form des Kots
  • Verhaltensveränderungen
  • Ausfluss aus dem Penis
  • Verstopfungen
  • Inkontinenz
  • Durchfall
  • Fieber

Wenn du den Verdacht auf eine Prostata-Erkrankung beim Hund hast, führt dich der nächste Gang bitte zum Tierarzt, denn damit ist nicht zu spaßen.

Von gutartigen Tumoren über Zysten, chronischen Prostataentzündungen und Abszessen bis hin zu Krebs können viele Gründe dahinter stecken.

Neben einer Kastration, bei der sich die Prostata automatisch um etwa 50 % verkleinert, gibt es noch weitere Behandlungsmöglichkeiten.

5. Tumore/Krebs

Wie du siehst, kann Blut im Urin auf einige lebensgefährliche Zustände hinweisen. So auch auf bösartige Tumore in der Harnblase oder Harnröhre.

Blasen- oder Harnröhrenkrebs macht sich häufig durch die folgenden Symptome bemerkbar:

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • tröpfchenweises Pinkeln
  • vermehrter Harndrang
  • Harninkontinenz
  • Blut im Urin

Da die Symptome nicht direkt auf Krebs hindeuten, ist ein Ultraschall der Blase und Harnröhre unbedingt notwendig. 

Zusätzlich kann der Tierarzt einen aufschlussreichen BTA-Test und eine Biopsie (Gewebeprobe) durchführen.

Da eine Entfernung von Tumoren in dieser Gegend nur teilweise oder gar nicht möglich ist, wird auch bei Hunden häufig auf eine Behandlung mit einer Chemotherapie gesetzt.


Diagnose & Behandlung

Die Diagnose der zugrunde liegenden Erkrankung erfolgt meist über eine Urinprobe und einen Ultraschall. In einigen Fällen kann auch eine Blutuntersuchung notwendig sein.

Die Behandlung orientiert sich an der Diagnose. Liegt ein bakterieller Harnwegsinfekt vor, wird dieser mit Antibiotika wie Amoxicillin und Clavulansäure behandelt.

Eine Prostata-Erkrankung kann unter Umständen mit einer Kastration erfolgreich abgestellt werden. Wie erwähnt, kann auch eine Chemotherapie nötig sein, sofern der Hund einen Harnwegstumor hat.

Mein Hund hat Blut im Urin – was kann ich tun? 

Zuallererst packst du deinen Hund ein und fährst mit ihm zum Tierarzt, um genau abzuklären, was der Grund für das Blut im Urin ist.

Es gibt natürlich noch zahlreiche andere mögliche Ursachen als die fünf, die wir dir aufgezählt haben. Gehen wir aber mal davon aus, dass dein Hund an einer der oben geschilderten Erkrankungen leidet. 

Diese Tipps und Hausmittel können ihm helfen:

1. Bei einer Blasenentzündung

Hat dein Hund eine Blasenentzündung, können ihm ähnliche Hausmittel helfen wie uns Menschen.  Spezielle Blasentees, getrocknete Cranberries oder ungezuckerter Cranberry-Saft können auch bei Hunden für Linderung sorgen.

Im Handel erhältst du außerdem Cranberry-Kapseln für Hunde.

Stelle zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher, dass dein Hund ausreichend Wasser zur Verfügung hat und auch davon trinkt. 

Auch eine Wärmflasche kann ihm gut tun, um die Schmerzen zu lindern. Nur zu heiß darf sie nicht sein.

2. Bei Läufigkeit

Was hier hilft, ist dein Verständnis für den Zyklus und die damit verbundenen Launen deines Mädchens.

Schütze sie vor aufdringlichen Rüden und sorge dafür, dass ihr nicht zur Haupt-Gassi-Zeit im belebten Park spaziert. 

Kuschel sie, wenn sie kuschelbedürftig ist und gib ihr Zeit und Ruhe, wenn sie sich lieber zurückziehen mag.

Falls sie in dieser Zeit nicht so richtig Appetit hat, kannst du ihr auch gerne mal die ein oder andere besondere Leckerei zuschieben. 

Verwöhnen steht hier auf dem Prinzessinnen-Programm.

3. Bei Blasen-, Harn- oder Nierensteinen

Hat der Tierarzt bei deinem Hund Blasen-, Harn- oder Nierensteine diagnostiziert, kann eine spezielle Diät helfen, die Menge an Eiweiß- und Mineralstoffen im Harn zu reduzieren. 

Das mögen die Steine nämlich gar nicht und bilden sich bis zu einem gewissen Stadium von selbst zurück.

Es gibt zudem bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, die eine Rückbildung der Kristalle fördern können. Teilweise helfen diese auch, um den Stress von Hunden zu reduzieren.

Generell lässt sich bei dieser Erkrankung einiges über die Ernährung machen, weshalb du darüber unbedingt mit deinem Tierarzt sprechen solltest. 

Auch viel trinken und häufiges Gassi gehen wird deinem Hund helfen.

4. Bei einer Prostata-Erkrankung

Prostatabeschwerden sind eine ernst zunehmende und hochgradig schmerzhafte Erkrankung bei unkastrierten Rüden. 

Die Naturheilkunde schwört auf Kombipräparate aus Sägepalmen und Brennnessel. Gerade im Anfangsstadium einer Prostataerkrankung können diese eine heilende Wirkung haben.

Bitte sprich die Gabe mit deinem Tierarzt ab oder lass dir von ihm ein Präparat empfehlen.

5. Bei Tumor/Krebs

Auch in der Heilung von gut- oder bösartigen Tumoren kann die Ernährung und die Gabe spezieller Kräuter und Zusätze genesungsfördernd wirken. 

Ein Tierarzt, eine Hunde-Ernährungsberatung oder eine Tierheilpraktikerin sind hier die richtigen Ansprechpartner für dich.


Wie kann ich vorbeugen?

Durch eine artgerechte und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend geistige und körperliche Auslastung kannst du Harnwegs-Problemen durchaus vorbeugen.

Leider können wir uns und unsere Vierbeiner nicht vor allem schützen. Was aber auf jeden Fall hilft, ist ihn gut zu kennen und demnach auch kleine Veränderungen mitzubekommen.

Neben jährlichen oder halbjährlichen Vorsorgeuntersuchungen kannst du auch regelmäßig ein Blutbild machen lassen. 

💡Unser Tipp:

Wann immer du dir unsicher sein solltest oder dir etwas komisch vorkommt, höre auf dein Bauchgefühl und frage besser einen Tierarzt um Rat. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.


Erklärungs-Video


Fazit

Blut im Urin kann das harmlose bis lebensgefährliche Gründe haben. Wichtig ist in jedem Fall, dass du deinen Hund direkt einem Tierarzt vorstellst.

Da die Symptome von einer Blasenentzündung denen von Harnsteinen oder Blasenkrebs ähneln, kann nur eine tierärztliche Untersuchung Aufschluss geben.

Es gibt viele natürliche Präparate, mit denen du deinen Hund zu Hause unterstützen kannst. Auch Hausmittel wie die gute alte Wärmflasche oder Nieren- und Blasentees können nach einer Diagnose von deinem Tierarzt eventuell passend sein.

Hatte dein Hund schon Blut im Urin? Was steckte dahinter und was hat ihm geholfen? Teile seine Geschichte und deine hilfreichen Tipps gerne in unseren Kommentaren.


FAQ

Was sind mögliche Ursachen für hellrotes Blut im Urin meines Hundes?

Hellrotes Blut im Urin eines Hundes kann auf eine Vielzahl von Problemen hindeuten. Es kann sein, dass dein Hund unter Harnwegsinfektionen, Blasensteinen oder -kristallen, Verletzungen in der Harnröhre oder Blase, oder einer Prostataerkrankung leidet. Auch Tumorerkrankungen können ursächlich sein.

Kann ein Rüde wegen einer läufigen Hündin Blut im Urin haben?

Normalerweise sollte ein Rüde aufgrund einer läufigen Hündin kein Blut im Urin haben. Blut im Urin ist oft ein Anzeichen für eine gesundheitliche Beeinträchtigung wie etwa eine Harnwegsinfektion oder Blasensteine. Wenngleich ein Rüde durch die Anziehung zu einer läufigen Hündin stressbedingt Symptome zeigen kann, sind diese normalerweise verhaltensorientiert und nicht körperlich.

Welche Ursachen kann Blut im Urin bei einem alten Hund haben?

Bei älteren Hunden kann Blut im Urin auch auf altersbedingte Beschwerden hindeuten. Dazu können Probleme mit den Nieren, der Blase oder der Prostata gehören. Auch Tumorerkrankungen sind in diesem Zusammenhang nicht auszuschließen. Es macht daher Sinn, bei entsprechenden Anzeichen rasch einen Tierarzt einzuschalten, der die genauen Ursachen abklären und eine geeignete Behandlung einleiten kann.

Warum pinkelt mein Hund am Ende Blut?

Wenn ein Hund am Ende des Wasserlassens Blut pinkelt, kann dies auf eine Entzündung oder Infektion der unteren Harnwege hindeuten. Die Entzündung kann dazu führen, dass die Blase gereizt und empfindlich ist, was wiederum Blut im Urin verursachen kann. Eine genaue Diagnose und Behandlung kann nur durch einen Tierarzt erfolgen, daher ist es notwendig, die Anzeichen ernst zu nehmen und fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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