American Staffordshire Terrier im Rassen-Porträt

American Staffordshire Terrier im Porträt

Wenn du dich für einen American Staffordshire Terrier entschieden hast, sollte dir bewusst sein, dass es sich um einen sogenannten Listenhund handelt.

In manchen Bundesländern ist die Haltung dieser Rasse sogar verboten. So kann es bereits bei der Suche nach dem passenden Welpen Probleme geben.

Warum der intelligente Hund einen so schlechten Ruf hat und für wen er geeignet ist, erfährst du hier.


American Staffordshire Terrier Steckbrief

Größe Männlich: 45 bis 48 cm, weiblich: 43 bis 46 cm
GewichtIst nicht festgelegt
FarbenEinfarbig, gefleckt, mehrfarbig
Lebenserwartung9 bis 15 Jahre
HerkunftUSA
Charakter/Temperamentlebhaft, mutig, aufmerksam, lernwillig
FCI-GruppeTerrier

Aussehen

American Staffordshire Terrier

Der American Staffordshire Terrier zeichnet sich durch einen großen und markanten Kopf aus.

Die Augen liegen weit auseinander und tief im Schädel.

Die Ohren können halb aufgerichtet stehen oder hängen als Rosenohr.

Das Gewicht ist bei dieser Rasse nicht festgelegt. Es soll jedoch zur Proportion des Hundes passen.

Bei Hündinnen wird eine Größe zwischen 43 und 46 cm bevorzugt, bei Rüden zwischen 46 und 48 cm.

Sein Fell ist glatt, kurz und glänzend. Dadurch sind die Muskulatur und dein athletischer Körperbau gut sichtbar.

Rassetypische Farbtöne gibt es nicht. Auch können verschiedene Abzeichen vorkommen.

Der Weißanteil sollte jedoch nicht höher als 80 Prozent sein.

Der Standard sieht zudem einen schwarzen Nasenschwamm vor.

Lese-Tipp: In unserem Artikel „American Staffordshire Terrier Erziehung: Probleme & Tipps“ geben wir dir hilfreiche Ratschläge, um die besten Ergebnisse bei der Erziehung deines vierbeinigen Begleiters zu erzielen.


Geschichte & Herkunft des American Staffordshire Terrier

Der umgangssprachlich auch „Amstaff“ genannte American Staffordshire Terrier stammt seinem Namen nach ursprünglich aus der englischen Stadt Stafford.

Dort entstand er aus der Kreuzung zwischen Bulldoggen und Terriern, die im 19. Jahrhundert in Britannien gezüchtet und für Hundekämpfe genutzt wurden.

Ziel war es, einen wahren Kämpfer zu züchten: unerschrocken und stark.

Im späten 19. Jahrhundert brachten britische Einwanderer diese Rasse in die USA.

Dort war, im Gegensatz zu Großbritannien, der Hundekampf nicht verboten worden.

Doch auch in den USA gab es Züchter, die die Rasse nicht mehr auf Hundekämpfe, sondern auf Ausstellungen zeigen wollten.

So kam es zu unterschiedlichen Rassebezeichnungen und einer letztendlichen Spaltung der Rasse in American Staffordshire Terrier und der verbleibenden Kampfhunde American Pit Bull Terrier.

1936 haben der American Kennel Club und die Fédération Cynologique Internationale den Standard für den American Staffordshire Terrier anerkannt.


Wesen & Charakter des American Staffordshire Terrier

Trotz deiner Abstammung von früheren Kampfhunden, gilt der American Staffordshire Terrier als ausgeglichen.

Er hat ein eher ruhiges Temperament und eine hohe Toleranzschwelle.

Sein schlechter Ruf hängt stark mit seiner Abstammung und seinem kräftigen Aussehen zusammen.

Denn, wenn es darauf ankommt, weiß der American Staffordshire Terrier seine Familie zu schützen.

Der Umgang mit Familienmitgliedern ist jedoch sehr behutsam und freundlich.

Fremden gegenüber verhält sich diese Rasse eher neutral.


Haltung & Erziehung

Bereits bei der Anschaffung des Amstaff kann es zu Problemen kommen. Denn in den meisten Bundesländern steht diese Rasse auf der Liste der Hunde, die als gefährlich angesehen werden.

Somit unterliegt die Haltung strengen Auflagen.

Zudem darf diese Rasse durch das Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz nicht nach Deutschland eingeführt werden.

Auch in Österreich und der Schweiz unterliegt die Haltung dieser Rasse verschiedenen Auflagen. In Dänemark ist der Amstaff sogar eine verbotene Rasse.

Die Einstufung als Listen- bzw. „Kampfhund“ ist jedoch stark umstritten.

In einigen Ländern ist er sogar ein sehr beliebter Familienhund.

Der sensible American Staffordshire Terrier benötigt bereits im Welpenalter eine gute Sozialisation und konsequente Erziehung und Führung.

Sein Hundeführer sollte respektvoll und geduldig sein sowie eine tiefe Verbindung zum Hund aufbauen können.

Wer dies beherzigt, hat einen leicht erziehbaren, unbefangenen und kinderfreundlichen Hund zu erwarten.

Doch hat der Amstaff keinen Hundeführer, den er respektiert, zeigt er sich schnell dominant.

Für Anfänger ist diese Rasse daher eher ungeeignet.

Bei einem erfahrenen Hundeführer mit einem guten Einfühlungsvermögen liebt es dieser Hund zu gefallen.

So zeigt sich der American Staffordshire Terrier lebhaft und verspielt.

Er ist am liebsten mit seiner Familie zusammen, über kurze Zeiträume erträgt er die Abwesenheit seiner Menschen jedoch. Du kannst ihn also auch mal alleine lassen.

Auch für den Hundesport, wie Agility, oder Rettungsdienst ist der bewegungsfreudige Hund zu begeistern.


Gesundheit & Pflege

Durch sein kurzes Fell benötigt der American Staffordshire Terrier nicht viel Pflege. Gelegentliches Bürsten genügt.

Die Rasse gilt als sehr gesund. Dies geht darauf zurück, dass bei der Zucht weniger auf Äußerlichkeiten als auf das Wesen und die Sportlichkeit Wert gelegt wurde.

Auch im hohen Alter treten selten relevante Krankheiten auf. Daher hat diese Rasse auch eine recht hohe Lebenserwartung.

Zudem zeigt sich der Hund auch im Alter noch fit und bewegungsfreudig.

Krankheiten, die bei dieser Rasse auftreten können, sind der Graue Star oder eine Schilddrüsenunterfunktion – aber auch dies ist eher nicht die Regel.

So hat der Amstaff eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 Jahren. Angesichts der Größe stellt dies ein hohes Alter dar.

Die Gesundheit dieser Rasse kann mit einer guten und artgerechten Fütterung sowie einer regelmäßigen Auslastung unterstützt werden.


Passt der American Staffordshire Terrier zu mir?

Wenn du eine starke und einfühlsame Führungspersönlichkeit mit Hundeerfahrung bist, die einen bewegungsfreudigen Hund sucht, passt der American Staffordshire Terrier zu dir.

Allerdings ist die Haltung nicht überall gestattet und in manchen Bundesländern ist ein Sachkundenachweis oder eine Halteerlaubnis nötig, um einen Hund dieser Rasse von einem Züchter zu bekommen.

Bei einer guten und artgerechten Erziehung ist diese Hunderasse als Begleit- und Familienhund geeignet.

Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:

  • Hundeerfahrung
  • Konsequente und liebevolle Erziehungsstil
  • Haltungserlaubnis (je nach Wohnort Hundeführerschein, Sachkundenachweis o.ä.)
  • Guter Familienanschluss
  • Du musst deinen Hund nicht sehr lange alleine lassen
  • Einzelhaltung (in manchen Bundesländern)

Fun-Facts zum American Staffordshire Terrier

Der Amstaff als Gangmitglied

Auch als Gangmitglied ist der Amstaff berühmt geworden. Denn in der Kinderserie „Die kleinen Strolche“, war der Hund namens Pete Spielkamerad und Aufpasser der Jungs.

Er war auch der erste American Staffordshire Terrier, der vom American Kennel Club registriert wurde.

Kampfhund oder Kampfschmuser

In Deutschland steht der American Staffordshire Terrier in vielen Bundesländern auf der „Liste“ und wird als gefährlich oder besonders gefährlich eingestuft.

Ganz anders in Großbritannien. Dort werden Amstaffs auch als „Nanny Dogs“ bezeichnet und zählen zu den beliebtesten Familienhunden.

Ähnlich sieht es in den USA aus. Dort ist der American Staffordshire Terrier wegen seiner großen Geduld, seines gutmütigen, verspielten Temperaments und seiner Kinderfreundlichkeit bei Familien sehr geschätzt.

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2 Kommentare zu „American Staffordshire Terrier im Rassen-Porträt“

  1. Avatar

    Der Amstaff ist in Großbritannien keine anerkannte Rasse, Hunde vom Typ Pit Bull sind verboten!
    Es gab den sogenannten Dangerous Dog Akt!
    Als Nannyhund wird der Staffordshire Bullterrier bezeichnet!

  2. Avatar

    Nichts für Anfänger? Wohl eher nichts für Leute die Dummheiten mit diesen Hunden vorhaben… Klare Linien und Regeln benötigt jeder Hund. Dann kann auch kaum was passieren. Um sogenannte „Listenhunde/Kampfhunde“ aggressiv zu machen, muss man schon sehr viel mit ihnen anstellen… ich habe selber zwei von diesen liebevollen, verfressenen, sensiblen, Schmusebacken 😂

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