Für viele Menschen ist es ein Traum, einmal im Leben einen der vierzehn 8.000er zu besteigen, also Mount Everest, K2, Annapurna und Co. zu erklimmen.
Für viele endet dieser Traum allerdings in schwindelerregenden Höhen ohne „Rückfahrkarte“. Denn die Bedingungen dort oben sind für uns schlichtweg zu krass.
Ein wenig anders scheint dies eine sehr seltene Katze zu sehen, die Pallas-Katze, auch Manul genannt. Diese scheint sich auf den höchsten Gipfeln der Welt tatsächlich sehr heimisch zu fühlen.
Unentdeckt zwischen Schnee und Eis
Entdeckt wurde der Manul erst vor einigen Jahren, nämlich 2019. Nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass es schon einiges an Kraft und Ausdauer braucht, um überhaupt bis zum Base Camp des Everest zu kommen. Geschweige denn, bis auf den Gipfel.
Wie viele dieser Katzen nun auf dem Mount Everest leben, weiß keiner so genau. Offenbar sind es aber mindestens zwei, die es sich auf der Südseite des Berg-Giganten „gemütlich“ gemacht haben.
Für Wissenschaftler ist das natürlich eine Riesenentdeckung – und für alle Nicht-Wissenschaftler einfach nur entsetzlich niedlich.
Warum niedlich? Manuls sind ungefähr so groß wie unsere geliebten Hauskatzen – mit einigen knuffigen Unterschieden. Sie haben sehr kurze Beinchen, ihr Fell ist dicht und flauschig. Und so sehen sie aus wie moppelige kleine Stofftiere.
Tatsächlich sind sie deutlich leichter, als sie aussehen. Denn das dicke Fell versteckt einen relativ schlanken Körper und dient in erster Linie dazu, allen Wettern im Himalaya zu trotzen.
Feline Bergziegen mit Biss
Nichts ist für die Pallas-Katze einfacher, als steinige Felsspalten entlang zu klettern. Fast logisch also, dass der Mount Everest das perfekte Zuhause ist, oder?
Solltest du überlegen, mit einer Pallas-Katze zusammenzuleben – denn wer kann diesem leicht angenervten Blick aus dem breiten Gesicht mit den riesigen Ohren schon widerstehen? – tu es bitte nicht. Denn der Manul gilt als sehr aggressiv.
Davon können diejenigen, die ihm begegnet sind und es vom Everest geschafft haben, ein Liedchen singen.
Der Manul soll sich auch weiterhin pudelwohl fühlen
Für die Wissenschaft ist es natürlich eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre. Wie bitte schafft es eine Katze, in Höhen zu leben, wo es so gut wie keinen Sauerstoff mehr gibt?
Wie ernährt sie sich? Und warum hat sie sich ausgerechnet das Dach der Welt als Wohnzimmer ausgesucht?
Zusammen mit ihrem Team wird Dr. Tracie Seimon vom Wildlife Conservation Society’s Zoological Health Program diese Fragen in den kommenden Jahren zu beantworten versuchen.
Bis dahin wird die Pallas-Katze uns weiterhin mit ihrem grummigen Gesicht und ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit begeistern.