Wenn dein Hund dich oder fremde Menschen andauernd anbellt, kann dies ziemlich mühsam und teilweise auch richtig peinlich sein. Obwohl bellen ein natürliches Verhalten ist, kommt es, wie bei allem, ganz auf das Maß an.
Viele Menschen assoziieren bellende Hunde mit aggressivem Verhalten, weshalb dir bestimmt auch schon der eine oder andere böse Blick oder gar gut gemeinte Rat gegeben wurde.
Damit du in Zukunft wieder vollkommen entspannt zusammen mit deinem Hund in die Öffentlichkeit kannst, ohne einen Spießrutenlauf um fremde Menschen zu absolvieren, haben wir genau dafür diesen Artikel geschrieben.
Kurz & Knapp: was du tun kannst, wenn dein Hund Menschen anbellt
Dein Hund bellt Menschen an, weil er kommuniziert. Bellen kann Freude und auch Angst bedeuten. Allerdings lässt sich aus der Körperhaltung deines Hundes meist die Ursache herauslesen.
Wichtig zu wissen ist auch, dass kleinere Hunderassen oftmals viel gesprächiger als grössere sind. Ich denke, jeder kennt den Begriff “kleiner Kläffer”.
Vielleicht hat dein Hund auch aufgestaute Energie, welche er mit dem Bellen entlädt oder ist sehr territorial? All dies lässt sich einfach herausfinden und mit positivem Training kannst du das bellen abtrainieren. Das Erlernen eines Abbruchsignales hat zum Beispiel einen sehr wirksamen Effekt.
Das Große Hundeerziehungsbuch von Happyhunde hilft dir dabei, das Bellen deines Hundes zu verstehen und effektiv abzugewöhnen.
Denn das Buch hat diesem Thema ein ganzes Kapitel gewidmet. Damit du endlich wieder einen Alltag ohne Gebelle nachgehen kannst.
Die häufigsten 4 Gründe, weshalb dein Hund Menschen anbellt
Dein Hund hat dir oder dem fremden etwas zu sagen. Entweder “du bist mir zu nahe, geh weg” oder er hat Angst oder Freude.
Ich habe dir hier die häufigsten Gründe dafür aufgelistet.
Angst
Je nachdem, wie dein Hund als Welpe sozialisiert wurde und welche Umwelterfahrungen er gemacht hat, kann Angst der Auslöser für das Bellen sein.
Dies kommt oft bei Tieren vor, welche im Tierheim aufgewachsen sind oder aus dem Auslandstierschutz kommen.
Mehr zum Thema „Ängstliche Hunde aus dem Ausland“, findest du hier: Ängstliche Hunde aus dem Ausland? 5 Tipps zum Eingewöhnen.
Auch frühere schlechte Erfahrungen mit Menschen können das Bellen auslösen, sobald sie mit jemandem konfrontiert werden, der sie an die Situation erinnert.
Freude
Viele Hunde bellen einfach aus lauter Freude, wenn sie jemandem begegnen, den sie kennen.
Frust
Wenn der Hund etwas erwartet, aber nicht bekommt, kann es sein, dass er aus lauter Frust beginnt zu bellen. Dies kann ein Besuch, ein Leckerli oder auch der Kontakt zu einem Menschen sein, wo er nicht hin darf.
Revierverhalten
Wer kennt es nicht, das allgegenwärtige Problem, Postbote und Hund. Das ist ein super Beispiel zum Thema Revierverhalten. Der Postbote kommt zum Haus, und der Hund beginnt zu bellen.
Nach Briefeinwurf verlässt der Postbote das Revier des Hundes und der Hund erschließt daraus: Ich habe ihn erfolgreich mit meiner Bellerei verjagt.
Mein Tipp: sei fair zu deinen Mitmenschen
Es gibt viele Menschen, welche vor bellenden Hunden Angst haben. Respektiere dies. Bellt dein Hund einen Menschen an, der Angst zeigt, entschuldige dich und entferne dich mit deinem Hund. Nutze ängstliche Menschen nicht als “Trainingsobjekte”, sei fair.
Was kannst du gegen die Bellerei unternehmen?
Diagnose: Erkenne den Auslöser
Vor Trainingsbeginn ist es wichtig, dass du die Situationen erkennst, in welchen der Hund anfängt zu bellen.
Mache dir Gedanken über folgende Fragen:
- Bellt dein Hund dich an?
- Bellt dein Hund beim Spaziergang fremde Menschen an?
- Rennt dein Hund auf fremde Menschen zu und bellt?
- Tragen die Menschen in den Situationen bestimmte Kleidung etc.?
- Aus welcher Distanz wird angebellt?
- Was sagt die Körpersprache deines Hundes vor dem bellen?
- In welchen Situationen bellt dein Hund? Ist er eventuell gestresst, hat Angst?
- Versuche den Moment zu erkennen, bevor dein Hund beginnt zu bellen.
Wenn du all diese Punkte angeschaut hast, weißt du nicht nur die Auslöser für das Anbellen, sondern kannst dir nun auch einen Trainingsplan zurechtlegen.
Bleib selber cool
Wenn dein Hund damit beginnt, jemanden zu verbellen, solltest du Ruhe bewahren. Sage ihm ruhig und bestimmt, dass er dies lassen soll. Mit deiner gelassenen Art kannst du die Situation entschärfen, da sich deine Coolness auf den Hund überträgt.
Beginnst du jedoch laut zu werden, wirst du dadurch die Reaktion des Hundes noch verstärken. Also. In der Ruhe liegt die Kraft!
Nimm deinem Hund die Angst
Bellt dein Hund aus Angst oder Unsicherheit fremde Menschen an, dann nimm ihn bitte ernst und rede ruhig auf ihn ein.
Hunde, welche aus Angst bellen lassen sich meist nicht ablenken. Am besten nimmst du ihn so weit wie möglich aus der Situation heraus, bis er sich wieder entspannt.
Biete deinem Hund Sicherheit und Vertrauen durch gute Führung. Zeige ihm, dass er sich vollkommen auf dich verlassen kann und dies zu jeder Zeit.
Zusätzlich ist es jetzt sehr wichtig, an der Selbstsicherheit deines Hundes zu arbeiten. Damit er mutiger wird, reicht es teilweise bereits, wenn ihr eure Spaziergänge in abwechselnde Routen aufteilt und ihn immer wieder langsam an für ihn schwierige Situationen führt.
Lob und Bestätigung sind dabei enorm wichtig. Du glaubst nicht, wie ein freudiges Jauchzen und “Das hast du fein gemacht!” das Selbstvertrauen eurer Hunde stärkt!
Mein Tipp: mach dich zum Affen
Bei ängstlichen Hunden muss immer positiv gearbeitet werden. Durch Freude und Motivation bekommen sie so jede Menge Erlebnisse, welche ihr Selbstvertrauen stärkt.
Mir hat einmal ein Trainer gesagt: dann, wenn du so bestätigst, dass deine Mitmenschen denken: “Die spinnt!” Dann ist es genau richtig für deinen Hund. Glaube mir, er wird vor Freude ausflippen!
Erlerne eine Notbremse
Kennt dein Hund ein Abbruchsignal? Dies ist eine gute Möglichkeit, um das Bellen auf Kommando zu unterbinden.
Jedes Mal, wenn dein Hund beginnt zu bellen, sagst du das Abbruchsignal. Wähle ein Wort, welches du nur beim Bellen nutzt. Das Abbruchsignal lernt dein Hund am einfachsten und am schnellsten durch positive Konditionierung, wie zum Beispiel den Clicker.
Beginnt dein Hund zu bellen, sagst du das Abbruchsignal und er bekommt seine Belohnung. Bedenke, ein Hund braucht mehrere Tausend Wiederholungen, bis ein Kommando richtig sitzt.
Hast du das Abbruchsignal gut aufgebaut, lässt sich dies in jeder Situation anwenden.
Da du beobachtet hast, was der Auslöser ist, und du deinem Hund ansiehst, dass er gleich zu bellen beginnen wird, kannst du sogleich das Abbruchsignal geben. Somit bellt dein Hund keinen Menschen mehr an, egal ob dich, Fremde oder den Postboten.
Fazit
Hunde welche Menschen anbellen sind nicht nur nervig, sondern können bei deinen Mitmenschen auch Angst auslösen.
Indem du deinen Hund lernst zu verstehen und zu lesen, kannst du mithilfe des Abbruchsignales früh genug intervenieren und weiteres bellen somit verhindern.
Benötigst du noch mehr Informationen als du in unserem Artikel gelesen hast? Dann teste risikofrei unser Großes Hundeerziehungsbuch.