Wenn dein Hund sich die Pfoten leckt, kann das gerade nach einem Spaziergang normal und ein Teil seiner Fellpflege sein.
Knabbert dein Hund jedoch oft und lange an seinen Krallen oder leckt ausgiebig die Pfoten an einer Stelle, zählt das nicht mehr zum typischen Verhalten von Hunden.
Was du jetzt tun kannst, verrate ich dir in diesem Artikel.
Kurz & Knapp: Dein Hund knabbert an seinen Krallen
Hast du deinen Hund beobachtet, wie er an seinen Krallen knabbert? Vielleicht kaut dein Hund auch regelrecht an seinen Pfoten herum.
Anders, als bei manch einem Menschen, gehört das Knabbern an den Nägeln nicht einfach zu einer schlechten Angewohnheit. Kaut ein Hund an seiner Pfote, kann das auf einen Juckreiz hindeuten, eine Verletzung oder einen Fremdkörper.
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7 Ursachen für das Beißen an den Krallen
Wenn ein Hund an seinen Krallen oder Zehen knabbert, kann das verschiedene Ursachen haben.
1. Parasiten zwischen den Zehen
Je nach Jahreszeit können Herbstgrasmilben die Ursache für das Knabbern an den Krallen sein. Die Milben setzen sich bevorzugt zwischen die Zehen des Hundes und sorgen für Juckreiz und Pusteln.
Aber auch Zecken können sich zwischen den Zehen setzen und stören.
Hat sich eine Zecke an der Pfote deines Hundes festgebissen, kannst du diese in der Regel selbst entfernen und die Stelle desinfizieren.
2. Ein Pilzbefall
Hautpilze treten häufig bei Hunden auf. Da diese Pilze sehr ansteckend sind, reicht schon der Kontakt mit einer kontaminierten Fläche, wie einer Decke oder einem Teppich, aus.
Hat dein Hund an den Pfoten kahle Stellen, könnte dies auf einen Pilz hindeuten. Manche Hunde verspüren durch diesen Pilzbefall einen Juckreiz. Ein solcher Befall kann äußerlich mit speziellen Anti-Pilz-Shampoos und Salben behandelt werden.
Wurde bei deinem Hund ein Hautpilz festgestellt, reicht es nicht aus, den Hund zu behandeln. Auch die Umgebung des Hundes muss von den Pilzsporen befreit werden. Sonst kann sich dein Hund schnell wieder infizieren.
Zudem verringerst du das Risiko, dass du oder weitere Familienmitglieder auch daran erkranken. Denn die Übertragung vom Hund auf den Menschen ist bei Hautpilzen möglich.
Lese-Tipp: erfahre hier mehr über Hund beißt sich selbst: 7 Ursachen & Lösungsansätze
3. Verletzungsgefahr durch Wolfskralle
Hat dein Hund eine Wolfskralle und kaut daran kann es sein, dass sich darin etwas verfangen hat und stört. Zudem kann dein Hund mit der zusätzlichen Kralle hängengeblieben sein und sie eingerissen haben.
4. Zu lange Krallen
Auch zu lange Krallen können deinen Hund stören oder schmerzhaft sein. Dreht sich die Kralle stark nach innen, könnte sie die Pfote reizen.
Manch ein Hund versucht sich die Krallen dann auszureißen. Wenn dein Hund sich auf dem Parkett oder Fliesenboden nicht anschleichen kann, da du das Klicken seiner Krallen auf dem Boden hörst, sind die Krallen zu lang.
5. Splitter und Grannen
Beim Toben im Freien kann es auch mal vorkommen, dass sich ein Holzsplitter oder eine Granne in die Pfote deines Hundes bohrt. Das kann für deinen Hund schmerzhaft sein und zu Entzündungen führen.
Mit einer Pinzette kannst du die Fremdkörper meist gut entfernen und die Wunde danach desinfizieren.
6. Streusalz greift Pfötchen an
Gerade im Winter kommt es vor, dass du mit deinem Hund über gestreute Wege gehst. Das Salz auf dem Boden kann die Ballen einreißen lassen und reizt die Haut zwischen den Zehen. So können an den Pfoten wunde Stellen entstehen, an denen dein Hund dann knabbert und leckt.
7. Stress als Auslöser
Eine Über- oder Unterforderung kann dazu führen, dass ein Hund aus Stress oder Frust an seinen Pfoten kaut. Manch ein Hund braucht viel Beschäftigung. Bekommt er die nicht, entsteht Frust.
Das Beißen ist dann ein Ventil. Hast du einen Hund, der nicht gerne alleine ist, kann auch deine Abwesenheit zu Stress führen. Gerade, wenn ein Welpe an seinen Pfoten knabbert, kann das an Anzeichen für Stress oder Angst sein.
Bei welchen Ursachen solltest du zum Tierarzt?
Du solltest zum Tierarzt, wenn dein Hund:
- von einem Pilz befallen ist
- Milben hat
- eine entzündete Wunde hat
- eine Kralle eingewachsen ist oder du sie nicht selbst kürzen kannst
Vermutest du bei deinem Hund einen Pilzbefall, solltest du schnellstens den Tierarzt kontaktieren. Dieser kann mit Fell- und Hautproben abklären, ob und um welchen Pilz es sich handelt. So kann eine Ausbreitung der Pilzerreger frühzeitig verhindert werden.
Hast du bei deinem Hund kleine rote Grasmilben-Larven entdeckt, kann dir der Tierarzt Behandlungsmethoden empfehlen, damit dein Hund die lästigen Parasiten schnell wieder los wird.
Eine lange Wolfskralle kann deinem Hund Schmerzen verursachen, wenn diese einreißt oder sich in die Pfote bohrt. Auch wenn dein Hund generell zu lange Krallen hat und du nicht weißt, wie du sie kürzen kannst, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.
Du bist dir nicht ganz sicher, was die Ursache bei deinem Hund ist?
Für alle großen und kleinen Notfälle kannst bei Dr. Sam innerhalb weniger Minuten eine Videosprechstunde mit einem Tierarzt buchen. Er wird dich professionell beraten und dir sagen, was du tun musst.
Was du für deinen Hund jetzt tun kannst
Hast du eine Verletzung entdeckt, muss das nicht immer gleich ein Alarmzeichen sein. Kleine Risse und Schrammen können auch von selbst heilen. Lange Krallen kannst du mit einem speziellen Krallenschneider kürzen und Zecken kannst du mit einer Zeckenzange gut entfernen.
Vermutest du, dass dein Hund aus Stress oder Frust an den Pfoten knabbert, kannst du dich bei einem Hundetrainer über verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten erkundigen, abwechslungsreiche Spaziergänge planen oder Hundesport austesten. Denn so kannst du deinem Hund eine Alternative für das Herumkauen an den Krallen bieten.
Sollte keine Besserung eintreten und dein Hund weiter an seinen Krallen kauen, ist der Gang zum Tierarzt angebracht.
Wichtig:
Durch häufiges Kauen und Lecken an den Pfoten können weitere Probleme, wie Entzündungen, begünstigt werden. Du solltest daher eingreifen und nach Lösungen für deinen Hund suchen.
Wie kann dem Krallen knabbern vorgebeugt werden?
Du solltest bei deinem Hund die Pfoten und Krallen regelmäßig kontrollieren. So kannst du schnell Verletzungen und Fremdkörper erkennen. Zusätzlich kannst du deinem Hund nach einem Spaziergang die Pfoten mit klarem Wasser reinigen.
Ist dein Hund gerne mal jenseits der Wege unterwegs, solltest du über einen Schutz gegen Parasiten nachdenken. Gegen Zecken und Milben gibt es eine viele nützliche Mittel und Halsbänder. In Absprache mit einem Tierarzt kannst du Parasiten so langfristig abwehren.
Fazit
Nicht jedes Lecken und Knabbern an der Pfote deutet gleich auf ein Problem hin. Wenn sich dein Hund aber häufig und lange an den Nägeln kaut, solltest du das nicht einfach als Unart abtun.
Durch eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Pfoten kannst du Verletzungen schnell erkennen und behandeln. Ist die Ursache für das Verhalten deines Hundes nicht zu erkennen, bietet sich eine längere Beobachtung und professionelle Hilfe an.
Mit Dr. Sam hast du 365 Tage im Jahr einen zuverlässigen Ansprechpartner, wenn es um die Gesundheit deines Hundes geht. Egal ob am Wochenende oder an einem Feiertag, du kannst dir ohne Wartezeit einen tierärztlichen Rat einholen.