Als Hundehalter wissen wir, dass einige Verhaltensweisen unserer Fellnasen eher ungewöhnlich sind.
Schließlich kämen wir nicht auf die Idee, beispielsweise eine Wand anzuknabbern.
Ein Hund hat dagegen kein Problem damit. Dein Hund knabbert eine Wand an: Ist das nur ein Tick, oder steckt mehr dahinter?
Musst du dir vielleicht sogar Sorgen machen, wenn dein Hund an der Wand knabbert? Der folgende Ratgeber klärt dich auf.
Außerdem bekommst du wichtige Tipps, um deinen Hund effektiv von den Wänden fernzuhalten.
Warum knabbert mein Hund an der Wand?
Dein Hund ist möglicherweise gelangweilt und knabbert deshalb die Wand an. Neben Langeweile kann auch Stress oder eine Mangelerscheinung dahinterstecken.
Gehen wir den Ursachen auf den Grund, warum ein Hund an einer Wand knabbert.
1. Langeweile
Hunde lieben Beschäftigung – am besten zusammen mit ihren Lieblingsmenschen. Ist aber weder das eine noch das andere vorhanden, dann muss auch mal die Wand herhalten.
Der Hund knabbert also an der Wand, weil er keine bessere Beschäftigung findet. Und ist auch die Wand zu langweilig, dann knabbert und leckt er alles andere an.
2. Stress
Gerade Angsthunde haben ein erhöhtes Stresslevel. Bereits kleinste Veränderungen können bei ihnen ungewöhnliche Verhaltensweisen auslösen.
Als Stressventil eignet sich dann auch eine Wand, an der der Hund knabbert. Je mehr er knabbert, desto geringer ist der Stress.
3. Mangelerscheinung
Mangelerscheinungen aufgrund des falschen Futters können schneller auftreten, als es dir als Hundehalter lieb ist.
Nimmt dein Hund nicht die richtige Nährstoffmenge auf, dann sucht er nach alternativen Quellen. Er kann schließlich nicht wissen, dass sie sich nicht in der Wand befinden.
Knabbert dein Hund an der Wand, dann kann ein Mangel dahinterstecken.
💡 Gut zu wissen
Eine Mangelerscheinung kann der Auslöser sein, wenn ein Hund seinen eigenen Urin trinkt oder seinen eigenen Kot frisst.
4. Zahnwechsel
Kommen wir zu einem natürlichen Grund, warum ein Hund die Wand anknabbert. Ein Zahnwechsel kann der Auslöser sein – in dem Fall bei einem Welpen.
Vielleicht hat die kleine Fellnase einen Wackelzahn, der einfach nicht ausfallen will? Eine scharfe Wandkante kann helfen, den nervigen Zahn endgültig zu lösen.
5. Kaubedürfnis
Welpen haben zudem ein schier unersättliches Kaubedürfnis. Es gibt fast nichts, was sie nicht anknabbern.
Dazu kann auch deine Wand gehören, an der dein Hund knabbert.
Die Knabber-Lust vergeht bei vielen Hunden nicht mit steigendem Alter. Auch bei einem älteren Hund kann es sein, dass er an der Wand knabbert.
Was tun, wenn mein Hund an der Wand knabbert?
Wenn dein Hund an der Wand knabbert, solltest du die Ursache schnellstmöglich herausfinden.
Ist dein Hund ein Welpe, dann kann schon ein Blick auf die Zähne reichen. Wackelt etwas, dann hast du die Lösung für das Problem zumindest teilweise gefunden.
Natürlich solltest du dennoch versuchen, deinem Hund eine Knabber-Alternative anzubieten.
Wie lange dauert es, meinem Hund das Knabbern an der Wand abzugewöhnen?
Es gibt keinen zeitlichen Richtwert, wie schnell dein Hund mit dem Knabbern an der Wand aufhört. Jeder Hund ist anders, und so kann es zwischen einigen Wochen und Monaten dauern.
Welche Hausmittel helfen, wenn mein Hund an der Wand knabbert?
Wie wäre es mit verdünntem Essig oder Zitronensaft, wenn dein Hund nicht von der Wand ablässt?
Diese beiden Hausmittel sind aufgrund ihres Geschmacks und Geruchs wahre Spaßbremsen für Wandknabberer.
💡 Schon gewusst?
Zitronen- und Orangenscheiben eignen sich auch als Schutz für den Weihnachtsbaum. Strategisch platziert, lässt dein Hund dann diese Deko ebenfalls in Ruhe.
Welche anderen Hausmittel noch funktionieren, wenn der Hund an einer Wand knabbert, verraten die folgenden Zeilen.
Lavendel & Minze
Die beiden Heilpflanzen verströmen ebenfalls einen Geruch, den die meisten Hunde abstoßend finden.
Es kann schon genügen, die Wand mit diesen Kräutern einzureiben. Im Idealfall wird dein Hund von nun an einen weiten Bogen um die Wand machen.
Alternativen anbieten
Zudem solltest du deinem Hund interessante Alternativen anbieten. Denn auch wenn die Wand für ihn stinkt: Die Möbel tun es nicht.
Damit diese nicht der Wand-Ersatz werden, sollte dein Hund ausreichend Kau- und Intelligenzspielzeuge zur Beschäftigung haben.
Nein
Das Wörtchen „Nein“ kann ein sehr effektives Mittel sein. Knabbert dein Hund an einer Wand, dann teil ihm mit einem lauten und bestimmten „Nein“ und erhobenem Zeigefinger mit, dass das nicht erwünscht ist.
Tatsächlich ist „Nein“ als sogenanntes Korrekturwort eine wichtige Hilfe für Hunde. Das bekräftigt unter anderem die Hundeschule Anni Warfen, die es als „eines der Hilfsmittel für eine nachhaltige Hundeerziehung“ betrachtet.
„Unsere Hunde brauchen diese klaren Regeln, was sie dürfen und was nicht. […] Hundeführer*innen, die das ‚Nein‘ […] weglassen, erschweren ihrem Hund das Leben.“
Lob/Belohnung
Befolgt dein Hund das „Nein“ oder bereits deinen erhobenen Finger, dann solltest du ihn belohnen.
Lob ihn dafür, dass er dein Kommando befolgt. Das kannst du mit einem Leckerchen unterstreichen.
Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen?
Ist Stress der Grund, dann solltest du mit deinem Hund zeitnah zum Tierarzt gehen. Dieser sollte eine baldige Lösung finden, um den Stress zu reduzieren.
Zudem kann dein Tierarzt so eine mögliche Krankheit ausschließen oder bestätigen. Stress kann ein Indikator dafür sein, dass es deinem Hund körperlich schlecht geht.
Vermutest du einen Mangel als Grund, dass dein Hund an der Wand knabbert, dann ist ein Tierarztbesuch ebenfalls sinnvoll.
Durch eine Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob und welcher Mangel vorliegt. Er kann oft schon mit der richtigen Ernährung behoben werden.
Dein Hund knabbert die Wand an? Was steckt dahinter, welche Anti-Knabber-Tipps kennst du noch? Teil sie gerne in den Kommentaren mit uns.
