Hund leckt alles ab – 4 Gründe und 4 Tipps

hund leckt alles an

Dein Hund leckt alles an – was stimmt nur nicht mit ihm? Das Problem des ständigen Leckens kann verschiedene Ursachen haben. Häufig handelt es sich hierbei nur um eine lästige Angewohnheit.

In einigen Fällen stecken jedoch auch ernst zu nehmende Erkrankungen hinter diesem Verhalten. Du solltest daher versuchen, den Ursachen auf den Grund zu gehen. 

Im Folgenden erfährst du, worauf du achten musst und wie du deinem Hund helfen kannst.


Kurz & Knapp: Hund leckt alles ab – was soll ich tun?

Wenn ein Hund zwanghaft an allen Dingen leckt, sind die Übergänge von Marotte zur Zwangsstörung oft fließend. 

Hast Du den Eindruck, dass dein Hund sich langweilt, weil er nicht genug gefordert wird oder zu lange alleine ist, solltest du die Umstände seiner Haltung kritisch prüfen und optimieren.

Denn manche Hunderassen sind keinesfalls mit drei Spaziergängen pro Tag ausgelastet. 

Verschaffe deinem Hund mehr Bewegung und häufige Ablenkungen. Beschäftige ihn während deiner Abwesenheit zum Beispiel mit einem großen Kauknochen und führe Such- und Nasenspiele ein. 

Auch die Investition in einen Schnüffelteppich kann sehr erfolgreich sein und Deinen Hund hervorragend beschäftigen. 

Kannst Du Langeweile und Unterbeschäftigung als Ursache für das intensive Leckverhalten deines Hundes vollständig ausschließen, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. 

Mit ihm kannst du das Problem besprechen. Schildere dort alle deine Beobachtungen so genau wie möglich. Vergiss auch nicht zu erwähnen, womit und wie oft du deinen Hund fütterst.


Mein Hund schleckt alles an – daran kann es liegen

Solltest du einen sehr jungen Hund oder Welpen besitzen, ist das gelegentliche Schlecken an der Couch oder dem Boden zunächst nicht beunruhigend. Analog zu menschlichen Kleinkindern nehmen auch Welpen alles ins Maul und erkunden es.

Wenn das Lecken jedoch einen zwanghaften Charakter hat und du deinen Hund kaum noch davon ablenken kannst, solltest du den Tierarzt aufsuchen.

1. Langeweile und natürliches Verhalten

Langeweile kann zur Entstehung von Marotten beitragen. Dazu gehört auch das Belecken diverser Dinge wie Teppiche, Wände o.ä. 

Wichtig ist zu erkennen, in welcher Intensität dieses Verhalten auftritt. 

So kannst du es von einer krankhaften Zwangsstörung unterscheiden und vom natürlichen Leckverhalten eines Hundes abgrenzen. 

Natürliches Leckverhalten kann zum Beispiel ein Zeichen von Freude sein, wenn du nach Hause kommst. Dein Hund “gibt Küsschen” und leckt deine Hände ab. 

Auch im Rahmen des Beschwichtigungsverhaltens lecken Hunde andere Tiere und Menschen ab. Es ist dabei ein Teil ihres natürlichen Kommunikationsverhaltens.  

2. Mangelerscheinung

Leckt ein Hund zwanghaft und ständig Steine, Hausmauern o.ä. ab und wird beispielsweise ausschließlich mit Selbstgekochtem ernährt, könnte auch ein Mineralstoffmangel vorliegen. 

Sowohl bei selbstgekochter Hundenahrung als auch beim Barfen ist eine ausgewogene Rationsberechnung unerlässlich, um den Vierbeiner gesund zu ernähren. 

Andernfalls kann ein Mangel an Mineralien und Spurenelementen die Folge sein. 

Im Zweifelsfall solltest du einen Tierarzt aufsuchen und mit ihm die Fütterung deines Hundes besprechen. 

Ein normales Blutbild wird in diesem Zusammenhang keine wesentlichen Informationen bieten. 

Wohl aber das ausführliche sogenannte “BARF-Profil”, bei dem wesentliche Vitamine, Mineralien und Spurenelemente mit Gegenstand der Untersuchung sind.

3. Schmerzen & Allergien

Leckt sich Dein Hund ständig selbst ab? Das könnte ein Hinweis auf Schmerzen oder Juckreiz sein. 

Sollte dein Hund auffällig oft an einer Stelle seines Körpers lecken, musst du das von einem Tierarzt überprüfen lassen.

Intensives Belecken der Pfoten kann zum Beispiel ein Hinweis auf in den Ballenbereich eingetretene Steinchen sein. Ebenso kann es auf in den Ballen eingewachsene, überlange Krallen hindeuten. 

Das vermehrte Lecken der Gelenke an den Vorder- und Hinterpfoten wiederum ist insbesondere bei älteren Hunden häufig ein Hinweis auf Arthroseschmerzen. 

Leckt sich dein Hund ausschließlich an den Pfoten und zeigt keinerlei Hinweise auf Schmerzen, kann auch eine Allergie ursächlich sein. 

Insbesondere Hausstaub-, Futtermittel- und Milbenallergien lösen Juckreiz an den Pfoten und damit häufiges Lecken aus. 

Aus all diesen möglichen Ursachen wird nur ein Tierarzt den Grund für das Verhalten herausfinden können.

Lese-Tipp: Lies auch passend zum Thema Hund leckt Füße ab: diese Bedeutung steckt wirklich dahinter.

4. Licky Fits Syndrom und Psyche

Dein Hund leckt ständig an etwas herum, ohne ersichtlichen Grund? 

In manchen Züchterkreisen wird der – unwissenschaftliche – Begriff des „Licky Fits Syndrom“ genutzt. Gemeint ist damit das hektische Dauer-Lecken an allem, was der Hund finden kann. 

Beschrieben wird dieses Verhalten relativ häufig bei Schweizer Sennenhunden und in deren Züchterkreisen auch intensiv diskutiert.

Die Ursachen für dieses Zwangsverhalten sind noch nicht völlig geklärt. 

Vermutet werden Störungen im Magen, insbesondere bezogen auf die Magensäureproduktion. Die Hunde zeigen in diesen Situationen deutliches Unwohlsein.

💡Wichtig!

Es können auch ernste, neurologische Ursachen hinter dem zwanghaften Lecken eines Hundes stecken.

Sogenannte fokale epileptische Anfälle können sich durch Schlecken und abnorme Zungenbewegungen äußern und sollten sofort durch einen Tierarzt abgeklärt werden.

Ebenso wie die bereits erwähnten “Marotten” können auch schwere psychische Störungen bei Hunden auftreten, die es abzuklären gilt. Die Übergänge sind hierbei häufig fließend.

Tierärzte und Verhaltensforscher vermuten inzwischen, dass es auch bei Hunden das sogenannte OCD gibt. Es kann eine extreme Reaktion auf die folgenden Zustände beziehungsweise Mängel sein:

  • Mangel an körperlicher und geistiger Stimulation
  • Mangelnde Aufmerksamkeit durch den Halter
  • Mangel an zu erfüllenden Aufgaben
  • Hohe Angstlevel
  • Frustration
  • Erregung

Diesen Hinweis findest du unter anderem beim American Kennel Club/AKC.


Hund leckt Hand von Frau

Lösungsansätze – Das kannst du tun

Bei einigen der oben genannten Ursachen, kannst du deinem Hund selbst helfen. Bei psychischen oder physischen Erkrankungen solltest du hingegen stets einen qualifizierten Tierarzt aufsuchen.

1. Beschäftige deinen Hund

Langeweile deines Hundes kann sich in vielen verschiedenen Formen äußern, auch vermehrtem Lecken. 

Verschaffe deinem Hund daher Beschäftigung. Du suchst aus, womit er sich beschäftigen kann und soll  – überlasse nicht deinem Hund die Wahl.

Kauknochen, Hundespielzeug, Schnüffelteppich, Nasenspiele – es gibt viele Möglichkeiten, einen Hund zu beschäftigen. 

Sollte der Hund täglich viele Stunden alleine und unbeaufsichtigt sein, wäre die Investition in eine Dogcam eine Überlegung. 

Auf diesem Weg kannst du immer beobachten, was dein Hund macht, wenn er alleine ist. 

Nutzt er Deine Abwesenheit für seinen Schönheitsschlaf, ist alles in Ordnung. Zeigt er sichtbar, dass er unglücklich, unzufrieden und/oder gelangweilt ist, solltest du über einen Hundesitter nachdenken. 

Online gibt es häufig entsprechende Angebote, üblicherweise auch an den Pinboards in regionalen Supermärkten.

Lese-Tipp: informiere dich auch über Hund leckt Boden ab: 6 Überraschende Ursachen

2. Angemessene Fütterung

Leidet dein Hund unter ernährungsbedingten Mangelerscheinungen?

Dann wird dich dein Tierarzt beraten, was dagegen zu tun ist und in welcher Form die Fütterung umgestellt werden muss. 

Eine ausgewogene und den Bedürfnissen des Hundes angepasste Ernährung ist wichtig. 

3. Hygienemaßnahmen

Falls Dein Hund unter Allergien leidet, ist ebenfalls ein intensives Gespräch mit einem Tierarzt erforderlich. 

Er kann dich beraten, in welcher Form du versuchen kannst, Abhilfe zu schaffen. 

Von Allergikerbettwäsche, speziellen Waschmitteln für die Hundedecken über Luftfilter bis hin zu Juckreiz lindernden Medikamenten gibt es viele Möglichkeiten, dem Hund zu helfen. 

Ein ganzjähriger Flohschutz ist zum Beispiel ein wichtiger Punkt bei der Bekämpfung der Flohspeichelallergie vieler Hunde.

Die regelmäßige Kontrolle von Fell und Ohren Deines Hundes sollte selbstverständlich sein.    

4. Tierarzt aufsuchen

Wenn du dir bezüglich der Symptome und des Verhaltens deines Hundes unsicher bist, suche sofort den Tierarzt auf. 

Nur er wird in der Lage sein, dir eine sichere Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen.  

Lese-Tipp: Warum schmatzen Hunde? Ein Hunde-Profi klärt auf! Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, warum unsere pelzigen Freunde schmatzen, solltest du unbedingt unseren Artikel dazu lesen.

Leckt dein Hund auch ständig alles ab? Was steckt dahinter? Teile deine Erfahrungen und Tipps gerne in unseren Kommentaren.


FAQ

Warum schnüffelt und leckt mein Hund ständig?

Es können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Hunde erkunden ihre Umgebung hauptsächlich durch ihren Geruchssinn, das Schnüffeln ist also völlig normal. Das Lecken kann jedoch auf verschiedene Dinge hinweisen. Oftmals ist es ein Zeichen von Stress oder Langeweile. Manchmal kann es auch sein, dass dein Hund etwas Leckeres riecht oder schmeckt. In einigen Fällen kann das Lecken jedoch auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen.

Ist es gefährlich, wenn mein Hund den Boden leckt?

Es kann gefährlich sein, wenn dein Hund den Boden leckt. Wenn der Boden sauber ist, besteht in der Regel keine Gefahr. Jedoch kann dein Hund beim Lecken des Bodens schädliche Substanzen oder kleine Gegenstände aufnehmen, die ihm schaden könnten. Außerdem kann exzessives Lecken des Bodens auch auf gesundheitliche Probleme wie Übelkeit oder Bauchschmerzen hinweisen. Wenn dein Hund also häufig den Boden leckt, solltest du aufmerksam sein und sein Verhalten im Auge behalten.

Mein Hund leckt alles ab – welcher Mangel könnte dahinterstecken?

Wenn dein Hund alles ableckt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass ihm bestimmte Nährstoffe fehlen. Vor allem wenn er ungewöhnliche Dinge leckt, wie zum Beispiel Möbel oder Steine, könnte dies ein Zeichen für einen Mangel an Mineralien oder Vitaminen sein. In diesem Fall solltest du seine Ernährung überdenken und gegebenenfalls einen Tierarzt konsultieren.

Mein Hund leckt plötzlich alles ab – warum könnte das so sein?

Ein plötzliches Veränderung im Verhalten deines Hundes – zum Beispiel, wenn er plötzlich anfängt, alles abzulecken – kann auf verschiedene Faktoren hinweisen. Dies kann ein Zeichen von Stress sein, vielleicht gibt es eine Veränderung in seiner Umgebung, die ihm Unbehagen bereitet. Es kann aber auch ein Zeichen für gesundheitliche Probleme sein. In jedem Fall ist es ratsam, das Verhalten deines Hundes genau zu beobachten und bei anhaltendem Verhalten einen Tierarzt zu kontaktieren.

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