Ob dein Hund gechipt sein muss, hängt vom Bundesland ab, in dem du wohnst, sowie von Rasse, Größe und Gewicht.
In welchen Bundesländern eine Chippflicht besteht, haben wir für dich im hier verlinkten Beitrag zusammengefasst.
Für Listenhunde besteht in allen Bundesländern eine Chippflicht. Für alle anderen Hunde sind die Rechtslage und mögliche Strafen nicht einheitlich.
Im Folgenden erfährst du, welche Strafen drohen, wenn dein Hund nicht gechipt ist.
Welche Strafen drohen, wenn ein Hund nicht gechipt ist?
Für nicht zu den Listenhunden zählende Hunderassen besteht in Deutschland nicht nur eine uneinheitliche Rechtslage. Auch die Strafen variieren, wenn ein Hund nicht gechipt ist.
Wenn in deinem Bundesland die Kennzeichnung deines Hundes durch einen Mikrochip vorgeschrieben ist und du dich nicht darum kümmerst, begehst du eine Ordnungswidrigkeit.
Ordnungswidrigkeiten werden in der Regel mit einem Bußgeld geahndet. Bei schweren Verstößen gegen die Landeshundegesetze ist sogar die Einziehung des Hundes möglich.
Die Höhe des Bußgelds, wenn ein Hund nicht gechipt ist, regelt das Landeshundegesetz. Die Kommunen können die Landesgesetze an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
Und nur die Kommunen sind für die Durchsetzung der Chippflicht und die Erhebung der Bußgelder zuständig.
Die Behörde vor Ort beurteilt auch die Schwere des Falls und damit die Höhe des letztlich fälligen Bußgelds.
Wie hoch ist das Bußgeld, wenn ein Hund nicht gechipt ist?
Wie erläutert, lässt sich die Höhe des Bußgeldes nicht pauschal angeben. Bekannt werden in diesem Zusammenhang nur recht drastische Strafen.
In Thüringen zum Beispiel herrscht eine generelle Chippflicht für alle Hunde. Bei Missachtungen kann ein Bußgeld bis zu 10.000 Euro verhängt werden.
Das ist gewiss ein Extremfall. Die Bußgelder in den Bundesländern mit Chippflicht dürften sich, wie bei anderen Ordnungswidrigkeiten auch, zwischen 20 und 150 Euro bewegen.
Höher dürften die Strafen ausfallen, wenn es sich um einen nicht gechipten Listenhund handelt. Hier sind die Behörden eher streng.
Wenn du wissen möchtest, wie hoch das Bußgeld in deiner Wohnortgemeinde ist, solltest du dich beim zuständigen Ordnungsamt erkundigen.
Gibt es Unterschiede in den Strafen für nicht gechipte Hunde zwischen den Bundesländern?
Die unterschiedlichen Bußgeldbestimmungen in den Bundesländern lassen sich auf verschiedene Faktoren wie die Gesetzgebungskompetenz zurückführen.
- Gesetzgebungskompetenz: Im Bereich des Tierschutzes haben die Bundesländer eine gewisse Gesetzgebungskompetenz.
- Prioritäten und Bedürfnisse: Die Länder reagieren beispielsweise auf eine höhere Hundepopulation oder vermehrte Probleme mit Hunden vor Ort.
- Gesetzliche Entwicklung: Mit individuellen Gesetzen und Strafen reagieren die Länder auf veränderte Bedingungen oder Erkenntnisse mit der Chippflicht.
Gibt es eine Frist, bis zu der mein Hund gechipt sein muss?
Auch bei den Fristen, bis zu welchem Alter Hunde gechipt sein müssen, gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung.
Beispiele für Fristen
Welpen von einem Züchter sind in der Regel schon gechipt. Das ist bei den renommierten Vereinen Zuchtstandard.
In Hamburg und Schleswig-Holstein müssen Hunde ab einem Alter von drei Monaten gechipt sein. In Nordrhein-Westfalen gilt diese Altersgrenze ebenfalls für Listenhunde.
In Sachsen-Anhalt haben Halter von Listenhunden mit dem Chip Zeit bis zu einem Alter von sechs Monaten.
Sechs Monate ist auch die Frist für die Chippflicht in Niedersachsen. Sie gilt nicht nur für Listen-, sondern für alle Hunde.
Übergangsregelungen und gesundheitliche Risiken
Wenn eine Verordnung in Kraft tritt, bestehen gewisse Übergangsfristen. Auch in diesem Fall gibt die zuständige Ordnungsbehörde Auskunft.
Das gilt auch für mögliche Ausnahmen von der Chippflicht – beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen.
Gut zu wissen
Ein Chip ist in jedem Fall ein Fremdkörper, deshalb kann eine Abwehrreaktion nicht ausgeschlossen werden.
Gibt es Ausnahmen von der Chip-Pflicht für Hunde?
Einige Bundesländer haben ihre Chippflicht für Hunde an Ausnahmen geknüpft.
So müssen in Brandenburg nur Hunde gechipt werden, die eine Widerristhöhe von 40 Zentimetern haben und mehr als 20 Kilogramm wiegen.
In Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen sehen die Behörden von einer Chippflicht ab, wenn der Hund über eine andere Kennzeichnung verfügt.
Und in Mecklenburg-Vorpommern reicht alternativ eine registrierte Zucht-Registriernummer.
Keine Ausnahmen bei Auslandsreisen
Bei Reisen ins EU-Ausland muss jeder Hund gechipt sein. In diesem Fall gibt es keine Ausnahmen.
“Innerhalb der EU müssen Hunde, Katzen und Frettchen gechippt sein, um eine Grenze passieren zu dürfen”, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes.
Unabhängig von Chippflicht und Strafen ist die Kennzeichnung und Registrierung deines Hundes eine gute Sache.
Jährlich entlaufen rund 300.000 Hunde und Katzen, und nur 16 Prozent der Hunde kehren nach Hause zurück. Mit einem Chip ist die Chance größer, dass du deinen Hund wiedersiehst.
Kennst du die Regelungen zur Chippflicht in deiner Heimatgemeinde und die Höhe des Bußgeldes, wenn ein Hund nicht gechipt ist? Dann teile sie uns gerne in einem Kommentar mit!
