Du willst verhindern, dass sich dein Hund fortpflanzt?
In diesem Fall wirst du dich vielleicht schon mit der Frage beschäftigt haben, ob du deinen Hund sterilisieren oder kastrieren lassen solltest.
Im nachfolgenden Beitrag gehen wir nicht nur auf den Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation ein, sondern beleuchten auch die verschiedenen Vorteile und Nachteile.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund sterilisieren oder kastrieren: Vorteile und Nachteile
Stehst du vor der Frage, ob es besser ist, einen Hund kastrieren oder sterilisieren zu lassen, dann ist es ratsam, die jeweiligen Vorteile und Nachteile zu betrachten.
Wenn du deinen Hund sterilisieren oder kastrieren lassen willst, solltest du auf jeden Fall Informationen einholen, weil es einige Unterschiede gibt.
Zudem geht es bei der Frage, ob man einen Hund sterilisieren oder kastrieren lassen sollte, auch um die Folgen für seine Gesundheit sowie um Auswirkungen auf das Verhalten.
Sterilisation: Vor- und Nachteile
- Die ungewollte Fortpflanzung wird durch die Sterilisation zu 99 Prozent verhindert.
- Es kommt zu keiner Verhaltensänderung des Hundes.
- Die Sterilisation ist ein Routineeingriff. Jedoch können Komplikationen nie ausgeschlossen werden, weil es sich um eine Operation unter Vollnarkose handelt.
- Im fortgeschrittenen Alter können Gebärmuttervereiterungen sowie Gebärmutterentzündungen auftreten, die eine Spätfolge der Sterilisation sind.
Kastration: Vor- und Nachteile
- Es ist keine Fortpflanzung mehr möglich.
- Nachdem die Eierstöcke entfernt wurden, bleibt die Läufigkeitsblutung der Hündin aus.
- Es tritt keine Scheinträchtigkeit auf.
- Wurde die Hündin vor der zweiten Läufigkeit kastriert, sinkt das Risiko, dass sie an einem Gesäugetumor erkrankt.
- Es sind keine Tumore an Gebärmutter, Eierstöcke und Scheide möglich.
- Kastrierte Hunde leiden fünfmal häufiger an Herztumoren als unkastrierte Hunde.
- Nach der Kastration besteht eine 5- bis 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Hund eine Harninkontinenz entwickelt.
- Weil die Hormondrüse entfernt wird, tritt in vielen Fällen eine Schilddrüsenunterfunktion ein.
- Der Energiebedarf sinkt durch die Kastration um rund 30 bis 40 Prozent. Jedoch führt die Kastration zu einem erhöhten Appetit. In vielen Fällen ist Übergewicht die Folge.
- Durch den Mangel an Geschlechtshormonen wächst die Unterwolle des Hundes schneller. Das Fell kann nur schlecht gepflegt werden und ist zudem für Nässe anfällig.
- Hunde können nach der Kastration vorsichtiger oder ängstlicher werden. Auch eine gesteigerte Aggressivität ist möglich.
Was ist besser: Sterilisation oder Kastration?
Auf die Frage, ob Kastrieren oder Sterilisieren besser ist, gibt es keine pauschale Antwort, weil es in beiden Fällen Vorteile und Nachteile gibt.
Der größte Unterschied: Durch die Kastration verschwindet auch der Sexualtrieb des Hundes.
Welche Auswirkungen kann das auf das Verhalten des Hundes haben?
Rüden werden oft ruhiger, markieren nicht mehr ihr Revier und sind gegenüber männlichen Artgenossen weniger aggressiv.
Soll der Hund leistungsfähig bleiben, dann ist die Kastration jedoch unpassend.
Durch die Sterilisation bleibt das Testosteronlevel unverändert, sodass es keine negativen Auswirkungen auf die Muskeln des Hundes gibt.
Hündinnen sind nach einer Kastration oft aggressiv.
Aus diesem Grund sollte man sich gegen eine Sterilisierung entscheiden, wenn die Hündin von Anfang an dominant auftritt.
Bist du unsicher, dann solltest du mit deinem Tierarzt Rücksprache halten.
Wie verläuft die Sterilisation oder Kastration eines Hundes?
Ganz egal, ob der Hund sterilisiert oder kastriert wird: Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt und dauert zwischen 20 und 60 Minuten.
Vorbereitung bei Sterilisation und Kastration
Zu Beginn findet ein Vorgespräch statt, zudem führt der Tierarzt eine Voruntersuchung durch.
Vor dem Eingriff überprüft er auch die Gesundheit deines Hundes. Er wird dich zudem beraten, wie teuer die Sterilisation bzw. die Kastration ist.
Wurde die Entscheidung getroffen, ob du den Hund sterilisieren oder kastrieren willst, bekommst du einen Termin von deinem Tierarzt.
Am Tag des Eingriffs muss dein Hund nüchtern sein, weil die Operation unter Vollnarkose stattfindet.
Einleiten der Narkose (Sterilisation und Kastration)
Empfehlenswert ist es, dass sich dein Hund vor der Vollnarkose noch einmal lösen kann.
Der Tierarzt legt einen Venenzugang und einen Tubus, damit die Narkose eingeleitet und die Sauerstoffzufuhr ermöglicht wird.
Eingriff bei Sterilisation
Bei der Sterilisation bindet der Tierarzt die Keimdrüsen ab. Beim Rüden kommt es zur Durchtrennung der Samenleiter, während bei der Hündin die Eileiter blockiert werden.
Die Wunde wird nach dem Eingriff vernäht und die Narkose beendet. Dein Hund bleibt rund zwei bis drei Stunden nach dem Eingriff unter tierärztlicher Kontrolle.
Eingriff bei Kastration
Durch einen kleinen Schnitt in der Bauchmitte entfernt der Tierarzt die Eierstöcke und gegebenenfalls auch die Gebärmutter.
Beim Rüden werden die Hoden entfernt.
Die Wunden werden vernäht. Danach wird die Narkose beendet.
Nach erfolgreichem Eingriff bleibt das Tier zwei bis drei Stunden unter tierärztlicher Aufsicht.
Nachbehandlung bei Sterilisation
Die Schmerzen nach einer Sterilisation sind geringer als nach einer Kastration.
Dein Hund bekommt in den ersten zwei bis drei Tagen Schmerzmittel.
Du solltest rund eine Woche auf lange Spaziergänge verzichten und darauf achten, dass dein Hund nicht zu viel herumtobt.
Nachbehandlung bei Kastration
Der Hund bekommt für die nächsten Tage Schmerzmittel verabreicht, sollte nur kurze Spaziergänge absolvieren und wenig bis gar nicht herumtoben.
Achtung
Hast du deinen Hund kastrieren oder sterilisieren lassen, und die Wunde erscheint gerötet, ist geschwollen, oder es treten Blutungen auf, dann ist es wichtig, dass du sofort den Tierarzt aufsuchst.
Gibt es Alternativen zur Sterilisation oder Kastration eines Hundes?
Wenn du deinen Hund nicht sterilisieren oder kastrieren lassen willst, kannst du die Läufigkeit auch mit einem Präparat unterdrücken.
Zu beachten ist jedoch, dass das Präparat das Risiko für bösartige Gesäugetumore erhöht.
Die Alternative für Rüden ist ein Hormonchip.
Wenn du deinen Hund nicht sterilisieren oder kastrieren lassen willst, kannst du dich auch für eine hormonelle Kastration entscheiden.
Wurde dein Hund kastriert oder sterilisiert? Hinterlass gerne einen Kommentar dazu, welche Erfahrungen du gemacht hast!