Hin und wieder kann die Umwelt für den geliebten Hund sehr gefährlich sein.
So können Hundehasser Giftköder mit Rattengift oder Schneckenkorn ausgelegt haben und der Hund nascht leider davon.
Auch alltägliche Medikamente wie Aspirin oder Lebensmittel wie Schokolade oder Weintrauben sind pures Gift für deinen Hund.
Erfahre hier alles über die Vergiftung des Hundes und die Symptome.
Inhaltsverzeichnis
ToggleVergiftung Symptome beim Hund: Welche Anzeichen sind typisch?
Bei einer Vergiftung beim Hund sind Symptome in erster Linie Apathie, Erbrechen, Durchfall und starkes Speicheln.
Diese Symptome sind leider sehr unspezifisch.
Deutlicher wird die Vergiftung mit Anzeichen von Zittern, Lähmungserscheinungen, Kreislaufproblemen/-zusammenbruch, Hyperthermie, Atemproblemen, Organschäden und Blut im Urin, Kot und Erbrochenen.
Wichtig
Die Vergiftungssymptome beim Hund können abhängig von Gift und Dosis sehr unterschiedlich ausfallen.
Apathie, Erbrechen, Durchfall, Speicheln
Symptome der Vergiftung treten häufig zuerst auf und das meist innerhalb der ersten 2 Stunden.
Ausnahme ist das Rattengift, hier zeigen sich diese Symptome meist erst Tage später. Die Wirkung soll erst spät eintreten, damit möglichst viele Ratten davon fressen.
Die Vergiftung nur durch diese Symptome zu erkennen, gestaltet sich für Besitzer und Tierarzt schwierig, wenn du nicht weißt, ob dein Liebling etwas Giftiges gefressen hat.
Apathie und ein Zurückziehen von deiner Nähe sprechen erst mal für ein allgemeines Unwohlsein aufgrund einer möglichen Vergiftung.
Erbrechen, Durchfall und übermäßiges Speicheln äußern sich dann, da der Magen-Darm-Trakt erkennt, dass etwas in ihm ist, was er nicht verwerten kann.
Zu diesem Zeitpunkt ist eine Behandlung der Vergiftung noch sehr gut und schnell machbar.
Neurologische Symptome: Zittern, Lähmungen, Hyperthermie
Es gibt Gifte wie Schneckenkorn, dass innerhalb weniger Stunden die Blut-Hirn-Schranke passiert.
Hier zeigen sich schnell Symptome wie Zittern und Lähmungen, da die Nervenreize nicht mehr korrekt weitergeleitet werden.
Zudem kommt es zu einer Art Kurzschluss bei der Körpertemperaturregelung, der Hyperthermie. Diese steigt plötzlich auf 41 Grad an.
Hier werden wichtige Körperzellen zerstört, die ein Multi-Organversagen mit sich bringen.
Atem- und Kreislaufprobleme
Viele Gifte, wie beispielsweise Theobromin – das Schokoladengift – wirken sich auf das Herz und die Lunge aus.
Hier kommt es zu Herzrasen, das im Herzversagen enden kann.
Auch Atemprobleme bis hin zu Atemnot sind bei Theobromin, Blausäure in Obstkernen oder Alkohol ein gängiges Vergiftungssymptom.
Manche Gifte verhindern den Sauerstofftransport im Blut und sorgen so für einen Kreislaufkollaps und dein Hund kann das Bewusstsein verlieren.
Blut in Urin Kot und Erbrochenem
Diese Symptome lassen vor allem eine Vergiftung erkennen, die auf Rattengift zurückzuführen ist.
Rattengift wird gern in der Landwirtschaft oder leider auch für Giftköder verwendet, genauso wie Schneckenkorn.
Rattengift verhindert die Blutgerinnung, indem die körpereigene Produktion von Vitamin K gestört wird.
Dadurch entstehen Blutungen in Magen, Darm, Lunge oder Bauchhöhle.
Hier muss wirklich schnell gehandelt werden!
Interessant
Bei einer Vergiftung durch Rattengift zeigen sich farblich auffällige Belege auf den Zähnen.
Organschäden
Neben der Hyperthermie sorgen Gifte aus Schokolade oder Trauben für Schäden an wichtigen inneren Organen.
So leidet die Leber besonders beim Theobromin aus Schokolade. Es lagert sich hier an, da der Hundekörper es nicht aufspalten kann.
Dieser fremde Stoff sorgt für Funktionsschäden der Leber – akutes Leberversagen folgt.
Trauben sorgen hingegen innerhalb von 24 Stunden für ein akutes Nierenversagen.
Lese-Tipp: Du möchtest mehr über Theobromin beim Hund erfahren? Lies unseren Artikel „Theobromin-Vergiftung beim Hund: Symptome & Behandlung“ und erfahre alles, was du wissen musst!
Wann sollte ich zum Tierarzt gehen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Vergiftungen?
Bei einer Vergiftung beim Hund mit Symptomen musst du immer zum Tierarzt! Je schneller, desto besser.
Eine frühzeitige Behandlung einer Vergiftung verbessert die Aussicht, dass dein Hund die Vergiftung übersteht.
Selbst wenn die Vergiftung keine Anzeichen zeigt, du aber weißt, dass dein Hund ein Stück Schokolade oder eine Traube gefressen, oder an den Maiglöckchen genascht hat, solltest du dringend deinen Tierarzt verständigen.
Erste Hilfe kann immer die medizinische Kohle bringen. Diese bindet einen Großteil vom Gift und lässt den Hund das Gift über den Kot ausscheiden.
Diagnose
Es ist hilfreich, wenn du etwas von dem Gift, das dein Hund aufgenommen hat, mitbringst – bitte Handschuhe anziehen und in eine Plastiktüte verstauen.
Dann weiß dein Tierarzt, wie er behandeln muss.
Die Diagnose erfolgt also entweder über dich, der weiß, was dein Hund aufgenommen hat oder über mehrere Untersuchungen (Blut, Kot, Urin etc.).
Gerade in der Anfangszeit der Vergiftung beim Hund sind Symptome ja leider nicht eindeutig.
Achte immer darauf, was dein Hund aufnimmt, im Notfall ist das lebensrettend.
Behandlung
Die Behandlung kann innerhalb der ersten 2 bis 4 Stunden über herbeigeführtes Erbrechen und eine Magenspülung in Narkose beginnen.
Damit wird der Hund das meiste Gift los.
Eine Infusion mit ausreichend Flüssigkeit, krampflösenden Medikamenten und Schmerzmitteln hilft deinem Hund gegen die Symptome und schwemmt Reste des Giftes aus.
Der Hund hat die Vergiftung überstanden, wenn innerhalb von 24 Stunden keine Vergiftungssymptome auftreten.
Hast du schon einmal eine Vergiftung beim Hund mit Symptomen erlebt? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Teile sie gern mit uns.