“Maßvoll” ist ein Wort, das auf die wenigsten Hunde zutrifft. Sie wollen ohne Ende gestreichelt werden und am liebsten möglichst schnell und möglichst viel futtern.
Manchmal passiert ihnen dann das Gleiche wie uns Menschen: Sie kriegen etwas in den sprichwörtlichen falschen Hals.
Der nachfolgende Hustenanfall kann einen ganz schön erschrecken. Was noch dazu führen kann, dass dein Hund sich oft verschluckt, und was du tun kannst, erfährst du hier.
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ToggleWarum verschluckt sich mein Hund oft? 6 Gründe
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich ein Hund verschlucken kann. Dazu gehören unter anderem gieriges Fressen und Krankheiten.
Seine eigene Schuld ist es, wenn er
- Wasser oder Nahrung hinunterschlingt.
- Fremdkörper verschluckt.
Mögliche Krankheiten beziehungsweise genetische oder anatomische Gründe sind:
- Hypoplastische Luftröhre
- Infektiöse Tracheobronchitis
- Kehlkopflähmung
- Luftröhrenkollaps
Gut zu wissen
Vom Verschlucken wird geredet, wenn etwas nicht den normalen Weg in die Speiseröhre findet, sondern in die Luftröhre gelangt.
Schlingen
Eine zu schnelle Wasser- oder Nahrungsaufnahme ist mit Abstand der häufigste Grund, warum sich ein Hund verschluckt.
Das können die Ursachen sein:
- Zu lange Trink- und Fresspausen
- Konkurrenz bei der Nahrungsaufnahme
- Starke Aufregung
- Angst, dass das Futter weggenommen wird
- Hund wird beim Fressen gestreichelt
Fremdkörper verschlucken
Manche Haustiere sind einfach die besten Staubsauger – und wir Menschen halten nicht immer die beste Ordnung.
Ein liegengelassener Tennisball, Verpackungsreste, aber auch gut gemeinte Gaben wie Knochenstücke können für deinen Hund so unwiderstehlich sein, dass er alles gleich verschluckt.
Wenn ihm dann etwas im Hals stecken bleibt, ist das nicht nur schmerzhaft, sondern kann durchaus lebensgefährlich werden.
Hypoplastische Luftröhre
Das Wort “hypoplastisch” bedeutet ganz einfach “zu schmal”.
Ist die Ursache genetischen Ursprungs oder liegt eine Entwicklungsstörung vor, dann kann es passieren, dass die Luftröhre einfach zu eng ist.
Manchmal führt diese Besonderheit auch zu Kehlkopfproblemen.
Infektiöse Tracheobronchitis
Einen Hund mit Zwingerhusten oder Hundegrippe, wie die Infektiöse Tracheobronchitis umgangssprachlich auch genannt wird, im Haus zu haben, ist keine schöne Angelegenheit.
Diese Entzündung der Luftröhre wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst.
Kehlkopflähmung
Bis sich diese Art der Lähmung bemerkbar macht, kann es eine Weile dauern.
Da der Kehlkopf den Rachen mit der Luftröhre verbindet, ist sein reibungsloses Funktionieren für Atmung, Wasser- und Nahrungsaufnahme unerlässlich.
Luftröhrenkollaps
Im Normalfall wird die Luftröhre von einer Knorpelkette zusammengehalten. Manchmal fällt diese aus undefinierbaren Gründen zusammen. Dann ist die Rede von einem Luftröhrenkollaps.
Ist es gefährlich, wenn sich mein Hund oft verschluckt?
Erstickungsgefahr und eine Verletzung der Atemwege sind tatsächlich beängstigende Konsequenzen, wenn dein Hund sich verschluckt hat.
Wie gefährlich die Situation ist, hängt von der Ursache ab. In manchen Fällen kann sogar eine Operation nötig sein – zum Beispiel bei einer zu schmalen Luftröhre, einem Luftröhrenkollaps oder einer Kehlkopflähmung.
Besonders groß ist die Gefahr, wenn ein sperriger Gegenstand im Rachen deines Hundes steckt.
Wie erkenne ich, ob mein Hund sich verschluckt hat?
Wenn dein Liebling sich verschluckt hat, kannst du das je nach Ursache meist ganz einfach an folgenden Anzeichen erkennen:
- Laute/röchelnde/schnelle Atmung
- Schnelle Erschöpfung
- Häufiges Husten
- Kollaps bei Anstrengung
- Regelmäßige Lungenentzündung
Bei der Hundegrippe treten folgende Erkältungssymptome auf:
- Appetit- und Antriebslosigkeit
- Fieber
- häufiges Verschlucken
- Würgen ohne Erbrechen
- starker Husten
- laufende Nase
Dann sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden, der in einem schweren Fall Antibiotika verordnet.
Steckt deinem Hund ein großer Fremdkörper im Hals, dann
- reibt er sich vielleicht zusätzlich das Maul.
- hat er starken Speichelfluss.
- ist er unruhig und kurzatmig.
- verweigert er Futter.
- atmet er laut.
Hat das Tier anhaltende Atemprobleme, dann sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, weil dein Hund sonst ersticken kann.
Die Symptome einer Kehlkopflähmung zeigen sich hingegen schleichend und können wie folgt aussehen:
- chronischer Husten
- ständiges Verschlucken
- schnelle Atemfrequenz
- Röcheln
- Kollaps bei Anstrengung
- bläuliche Schleimhäuten
- veränderte Stimmhöhe
Nicht unbedingt ist ein Eingriff notwendig. Sind die Atemprobleme jedoch schwer, dann braucht dein Hund vielleicht Medikamente oder sogar einen operativen Eingriff.
Was tun, wenn mein Hund sich verschluckt?
Blockiert ein Fremdkörper die Atemwege, dann ist das Heimlichmanöver die erste Maßnahme. Dieser aus der Ersten Hilfe stammende Griff ist auch bei Hunden anwendbar.
Dafür bringst du deinen Hund laut Zoo und Co. zuerst in eine stabile Seitenlage.
Klopfe dann kräftig auf die Schulterblätter, um den Gegenstand zu lockern. Heb einen großen Hund hinter dem Brustkorb hoch und schüttle ihn nach unten. Einen kleinen Hund packst du dagegen an den Hinterbeinen und schüttelst ihn.
Überfrisst sich dein Hund einfach gern, dann kannst du ihm mit einem Anti-Schling-Napf oder einem Futternapf helfen oder das Futter mit Wasser oder Brühe weicher machen.
Bei den durch Krankheit, Genetik oder Anatomie bedingten Ursachen solltest du immer tierärztlichen Rat einholen.
Verschluckt sich dein Hund oft? Was tust du dagegen? Schreib uns gerne einen Kommentar!