Es ist nicht ungewöhnlich, wenn dein Hund nach einem Spaziergang in der Natur eine oder zwei Zecken hat.
Wichtig ist, dass du die Zecken sofort entfernst, nachdem du sie entdeckt hast.
Aber ist es gefährlich, wenn dein Hund voller Zecken ist?
Wie du reagierst und welche Risiken ein Zeckenbefall mit sich bringt, erfährst du im nachfolgenden Beitrag.
Was tun, wenn mein Hund voller Zecken ist?
Wenn dein Hund voller Zecken ist, ist es wichtig, sie so schnell und sicher
wie möglich zu entfernen, um die Risiken für die Gesundheit deines Hundes zu minimieren.
Die besten Methoden dafür sind speziell entwickelte Hilfsmittel wie die folgenden:
- Zeckenzange
- Zeckenkarte
- Zeckenhaken
- Zeckenschlinge
- Zeckenpinzette
Bei der Entfernung ist Vorsicht geboten, dass der Kopf der Zecke nicht im Körper des Hundes stecken bleibt.
Denn Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern können auch eine Reihe von gefährlichen Krankheiten übertragen, darunter Lyme-Borreliose und Anaplasmose.
Nachdem die Zecken entfernt wurden, sollte der Hund gründlich auf weitere Parasiten untersucht werden.
Hat dein Hund dichtes Fell, dann sind festgesaugte Zecken oft schwer zu entdecken.
So wirst du mitunter Zeckennymphen oder -larven nicht mit bloßem Auge erkennen können.
Du kannst aber die Suche einschränken. Zecken bevorzugen spärlich behaarte Körperstellen wie die Innenschenkel, die Achseln und den Kopf.
Was zu tun ist, wenn du einen Zeckenbefall bei deinem Hund vermutest? Streichle mit deiner flachen Hand über sein Fell und achte auf Unebenheiten.
Gut zu wissen
Da eine adulte Zecke 3 Zentimeter groß sein kann, wirst du relativ schnell Unebenheiten erkennen.
Wie gefährlich ist es, wenn mein Hund voller Zecken ist?
Weil Zecken Krankheiten übertragen können, dürfen die Parasiten nicht ignoriert werden.
Aber wie gefährlich ist es, wenn der Hund voller Zecken ist?
Zecken können nachfolgende Krankheiten übertragen:
- Anaplasmose
- Babesiose
- Borreliose
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Es ist also gefährlich, wenn dein Hund voller Zecken ist, da das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern mit der Anzahl der Zecken steigt.
Es ist wichtig, ihn auf mögliche Symptome einer Zeckenübertragungskrankheit wie Fieber, Appetitlosigkeit oder Lethargie zu überwachen, selbst nachdem die Zecken entfernt wurden.
Dein Hund könnte auch an der Stelle, wo die Zecke entfernt wurde, Irritationen zeigen.
Anaplasmose
Anaplasmen sind einzellige Blutparasiten, die die weißen Blutkörperchen befallen.
Die Krankheit erstreckt sich oft über Jahre und verläuft in verschiedenen Phasen.
Ein akut erkrankter Hund hat hohes Fieber, frisst nicht mehr und ist schwach.
Überlebt der Hund die akute Phase, dann scheint er gesund zu sein. Jedoch sind die Erreger noch im Körper vorhanden.
Ist das Abwehrsystem des Hundes etwa durch Stress oder eine andere Erkrankung geschwächt, dann kann ein neuerlicher akuter Krankheitsausbruch die Folge sein.
Eine Anaplasmose kann der Tierarzt durch eine Blutuntersuchung feststellen.
Babesiose
Nachdem ein Hund von der Auwaldzecke gebissen wurde, können 12 bis 72 Stunden später Babesien die roten Blutkörperchen angreifen und zerstören.
Handelt es sich um eine akute Infektion, dann leidet der erkrankte Hund nach 10 bis 21 Tagen an hohem Fieber, ist teilnahmslos und verweigert das Futter.
In weiterer Folge kommt es zu
- Durchfall und
- akutem Nierenversagen.
Bei einigen Hunden verläuft die Krankheit schleichend, sodass sie immer wieder Fieberschübe haben.
Der Tierarzt stellt die Krankheit durch eine Blutuntersuchung fest.
Gut zu wissen
Vor ein paar Jahren war Babesiose noch eine typische Reisekrankheit. Durch importierte Hunde gibt es den Krankheitserreger aber heute auch in Deutschland, sodass pro Jahr zwischen 3.000 und 4.000 Hunde erkranken, die nicht im Ausland waren.
Borreliose
Borrelien sind Erreger, die sich im Darm der Zecke befinden. Nachdem der Hund gebissen wurde, kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die Borrelien übertragen werden.
Nachfolgende Symptome lassen auf eine Borreliose schließen, sodass sich nicht die Frage stellt, wann man zum Tierarzt sollte:
- Fieber
- Müdigkeit
- Leistungsabfall
- Abmagerung
- Lahmheit
- Neurologische Ausfallerscheinungen
Durch eine Gewebeprobe kann Borreliose nachgewiesen werden.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
An FSME erkranken Hunde äußerst selten. Der virale Erreger sorgt für eine Schädigung des zentralen Nervensystems mit Hirnhautentzündung.
Weil es bestimmte Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem durch eine bestehende Krankheit geben muss, durch die der Hund an FSME erkrankt, gibt es keinen speziellen Impfstoff.
Sollte ich bei einem starken Zeckenbefall sofort zum Tierarzt gehen?
Wenn dein Hund voller Zecken ist, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, der bei der Entfernung der Parasiten hilft.
Wann solltest du unbedingt zum Tierarzt gehen? Wenn du nach dem Zeckenbiss nachfolgende Symptome bei deinem Hund beobachten kannst:
- Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Ausgeprägter Juckreiz
- Fieber
- Husten
- Ringförmige Rötung an der Einstichstelle
- Entzündungsreaktion auf der Haut
- Krämpfe
- Lahmheit
- Nasenbluten
- Unwohlsein
- Verhaltensveränderung
Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen?
Mit Spot-on-Präparaten, einem Zeckenhalsband oder einem Anti-Zecken-Spray ist es möglich, einen übermäßigen Zeckenbefall zu verhindern.
Spot-on-Präparate
Das Insektizid tropfst du deinem Hund zwischen die Schulterblätter. Von dort aus verteilt sich der Wirkstoff über seinen Körper.
Das soll verhindern, dass dein Hund wieder voller Zecken ist.
Achte auf die Intervalle, wann du das Spot-on-Präparat auftragen musst.
Zeckenhalsband
Was du sonst noch tun kannst, wenn dein Hund voller Zecken ist? Versuch es mit einem Zeckenhalsband.
Es hat einen Wirkstoff, der sich über die Hautoberfläche ausbreitet und die Zecken abschrecken soll.
Sprays
Ein Spray hilft nur kurz. Du musst es kurz vor dem Rausgehen verwenden, damit dein Hund vor Zecken geschützt ist.
War dein Hund schon mal voller Zecken, und was hast du gemacht? Schildere uns deine Erlebnisse gerne in den Kommentaren.
