Wenn dein Hund plötzlich müde und traurig wirkt, kann das auf psychische oder physische Ursachen zurückführen. Welche das sein können und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Du leidest mit deinem sonst eher lebhaften Hund, wenn er müde und traurig kaum Interesse am Alltag zeigt und sich mehr und mehr zurückzieht.
Doch nur wenn du die Ursachen einschätzen kannst, kannst du dafür sorgen, dass es deinem Hund schnell wieder besser geht.
Kurz & Knapp: Woran erkennt man einen traurigen Hund?
Einen traurigen Hund erkennt man oftmals daran, dass er sein Futter oder gar Leckerlis verweigert. Auch sein Bedürfnis nach Ruhe wird größer und er zieht sich zurück. Traurige Hunde wirken antriebslos und schlapp und möchten Aktivitäten, die ihnen sonst Spaß gemacht haben, nicht mehr nachgehen.
Traurigkeit beim Hund kann sich aber auch über Aggressivität, Zerstörungswut oder Verlernen der Stubenreinheit äußern.
Wichtig ist es nun, deinen Hund zu beobachten. Wirkt dein Hund über einen längeren Zeitraum schlapp und lustlos und zeigt zusätzlich zu seiner Müdigkeit noch andere Symptome, hilft dir das, die Ursachen hierfür zu erkennen.
Sei bitte für deinen Hund da und versuche ihn aufzumuntern, denn er braucht dich jetzt.
Du bist dir unsicher, welche Gründe deinen Hund so müde und traurig erscheinen lassen? Vereinbare eine Online-Sprechstunde mit einem echten Tierarzt und lasse dich vollumfänglich beraten. Ohne Wartezeit und ohne Stress.
Ursachen, warum dein hund traurig und müde ist
1. Depression
Ist dein Hund lustlos, ständig müde und schläft viel, darüber hinaus ist er gereizt, verweigert das Futter und vermeidet den Kontakt zu dir, kann eine Depression vorliegen.
Gründe können Veränderungen im Umfeld deines Hundes sein. Ein weiteres Haustier, ein Baby, um das sich nun alles dreht, Verlust eines Familienmitglieds oder auch wenn du selbst depressiv bist.
Die Stimmung deines Hundes verbessert sich, wenn du mehr Zeit mit ihm verbringst und ihn forderst und beschäftigst.
2. Demenz
Bereits ab dem 11. Lebensjahr sind knapp ein Drittel aller Hunde von Demenz betroffen. Gemessen an der Lebenserwartung von Hunden leiden ca. 68 Prozent unter dieser Krankheit.
Wirkt dein Hund nun lustlos und müde, sind hier eher Angst und Verwirrung der Auslöser. Durch das abnehmende Gedächtnis wirkt alles fremd und ungewohnt, durch das fortgeschrittene Alter bringt dein Hund jedoch nicht mehr die Energie auf, alles neu zu erforschen.
Eine Demenz erkennst du an folgenden Symptomen:
- Plötzliche Nachtaktivität
- Orientierungslosigkeit
- Ängstlicher Eindruck
- Inkontinenz
- “Komisches” Verhalten
- Ignoriert gewohnte Kommandos
Wie beim Menschen ist eine Hundedemenz unheilbar. Erhöhte Aufmerksamkeit und Intelligenzspielzeug zur Förderung der mentalen Leistungsfähigkeit verlangsamen jedoch den Prozess und wirken der einhergehenden Angst entgegen.
3. Schmerzen
Die plötzliche Müdigkeit deines Hundes kann auch auf Schmerzen zurückzuführen sein, denen eine Verletzung zugrunde liegt. Bei älteren Hunden können die Schmerzen auch auf eine Arthritis zurückzuführen sein.
Etwa 20 Prozent der Hunde leiten unter diesem Gelenkleiden. Die häufigsten Symptome sind hierbei:
- Dein Hund läuft “schief”
- Lecken der Gelenke
- Er meidet Treppen
- Geschwollene Gelenke
- Stöhnen beim Hinlegen
4. Virale Infektionen
Viren gehören mit zu den häufigsten Krankheits- und Todesursachen bei Hunden. Die Müdigkeit im Krankheitsverlauf lässt sich dabei darauf zurückführen, dass das Immunsystem deines Hundes den Virus bekämpft und somit Unmengen an Energie erfordert.
Zu den häufigsten und bekanntesten Viren gehören:
- Staupe
- Hepatitis Contagiosa Canis
- Influenza
- Parovirose
- Leptospirose
- Tollwut
Diese Viren betreffen großteils noch ungeimpfte Welpen oder Straßenhunde. Generell solltest du regelmäßig den Impfstatus deines Hundes überprüfen und zur Vorsorge einen Tierarzt aufsuchen.
Weitere Symptome bei einer Virenerkrankung sind:
- eine laufende Nase
- Essensverweigerung
- Depressives Verhalten
- Zittern
- Plötzliche Krämpfe
Eine Erkältung kuriert dein Hund selbst aus. Gönne ihm nur etwas Ruhe. Bist du unsicher, ob es sich um eine Virenerkrankung handelt, suche deinen Tierarzt auf.
5. Vergiftung
Eine Vergiftung kann vorliegen, wenn dein Hund draußen einen Giftköder aufgenommen hat, aber auch wenn du ihn selbst mit für Hunde unverträglichen Lebensmittel gefüttert hast wie Schokolade, Zwiebeln oder Nüsse.
Neben einer ungewöhnlichen Müdigkeit sind dabei weitere Symptome:
- Plötzliches Erbrechen
- Dein Hund zittert
- Er verhält sich unruhig und läuft nachts umher
- Atemprobleme
- Appetitlosigkeit
Vermutest du eine Vergiftung, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
Weitere Ursachen
- Allergien
- Schilddrüsenunterfunktion
- Blutarmut
- Diabetes
- Lebererkrankungen
- Endoparasiten
- Autoimmunerkrankungen
- Bakterielle Infektionen
- Herzerkrankungen
- Kastration
Bei diesen Ursachen kannst du selbst wenig tun, die Symptome sind vielfältig. Du solltest hierbei eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung in Erwägung ziehen.
Wann zum Tierarzt?
- Bei allen Symptomen, die auf eine Vergiftung hindeuten
- Wenn du eine Virenerkrankung nicht ausschließen kannst
- Die Müdigkeit und Lethargie dauert länger an, ohne dass du weitere Symptome feststellen kannst.
Kannst du deinem Hund selbst helfen, oder doch besser zum Tierarzt? Dr. Sam berät dich mit seinem Team gerne und ohne Wartezeit in einer Online-Sprechstunde.
Können Hunde Traurigkeit spüren?
Hunde können sich durchaus in menschliche Emotionen hineinversetzen. Geht es dir selbst schlecht, wirkt sich das auch auf deinen Hund aus.
Dabei nehmen Hunde unsere Gemütszustände sowohl optisch als auch über den Geruchssinn wahr.
Anzeichen von einem unglücklichen Hund
- Lautäußerungen wie Winseln, die sonst nicht vorkommen
- Ein trübseliges Verhalten bei Aktivitäten, die deinem Hund sonst gefallen.
- Er verweigert Nahrung oder Leckereien.
- Seine Augen blinzeln mehr und wirken kleiner als sonst.
Wie lange trauert ein Hund bei einem Besitzerwechsel?
Wie wir auch, sind unsere Fellnasen ganz individuelle Wesen und trauern daher unterschiedlich lange nach einem Besitzerwechsel. Es ist also schwierig, hier eine allgemeine Faustregel zu bestimmen. Du kannst aber damit rechnen, dass die Trauerphase ungefähr nach einem halben Jahr vorbei ist.
Wie kann ich meinen Hund aufmuntern?
Ob die Müdigkeit und Traurigkeit nun einer körperlichen oder psychischen Erkrankung zugrunde liegt, in beiden Fällen ist deine Aufmerksamkeit für deinen Hund ein gutes Heilmittel.
Zeige deinem Hund, dass du für ihn da bist und versuche ihn zu beschäftigen. Dabei solltest du ihn fordern, aber nicht überfordern.
Erklär-Video
Fazit
Wirkt dein Hund müde und traurig, hat das meist ernstzunehmende Ursachen. Deine Aufgabe ist es nun, ihn aufzumuntern und ihm deine Aufmerksamkeit zu schenken.
Ob das ausreicht, um deinen Hund wieder zu einem freudigen Vierbeiner zu machen, oder ob eine tierärztliche Behandlung notwendig ist, erklärt dir Dr. Sam in einer Video-Sprechstunde. So kannst du erste Maßnahmen ergreifen.