Markerwörter & Signale im Hund-Training: Ein Profi klärt auf

Markerwörter Hund

Während Menschen über ihre Stimme kommunizieren, benutzen Hunde dafür ihren Körper.

Damit die Kommunikation zwischen Hund und Mensch reibungslos verläuft, ist eine gemeinsame Sprache notwendig.

Wie das möglich ist, verraten wir dir jetzt!


Was sind Markerwörter beim Hund und wozu dienen sie?

Was sind Markerwörter beim Hund und wozu dienen sie?

Markerwörter beim Hund helfen, die sprachliche Barriere zu überwinden und schaffen Möglichkeiten der klaren und gezielten Kommunikation.

Markerwörter beim Hund – oder auch Markersignale – sind bestimmte Wörter oder Geräusche, mit denen bestimmte Verhaltensweisen des Hundes verknüpft sind.

Das Entscheidende beim Markersignal ist, dass das gewünschte Verhalten markiert bzw. mit einem Markersignal verknüpft wird. 

Das gewünschte Verhalten wird durch eine positive Konsequenz, im Sinne einer Belohnung, verstärkt.

Der Hund lernt auf diese Weise, dass das, was er gerade tut, im Sinne des Menschen ist. Dafür bekommt er jedes Mal eine Belohnung.

Für den einen kann es eine Belohnung in Form von Leckerlis sein. Wieder ein anderer freut sich über eine kurze intensive bestätigende Streicheleinheit oder ein kurzes Spiel.

In der Regel bleiben dem Menschen für die Verknüpfung nur 0,5 bis 2 Sekunden

Ansonsten kann der Hund keine Verbindung zwischen dem gewünschten Verhalten und dem Markersignal herstellen.

Wichtig

Markerwörter beim Hund verschaffen dem Menschen eine extra Zeitspanne.

Der Hund versteht trotzdem, welches Verhalten erwünscht war und verknüpft es mit der Belohnung, auch wenn sie etwas später kommt.

Lese-Tipp: „Super-Rückruf Wort für Hunde: Dieses Wort solltest du kennen“ – Entdecke, warum das entscheidend ist und erfahre mehr darüber in unserem Artikel!


Markersignal aufbauen: So geht’s

Markersignal aufbauen: So geht’s

Markerwörter beim Hund sollten kurz und knapp sein.

Klassische Markerwortideen sind „Jipp“, „Jepp“ oder „Top“ sowie Schnalzgeräusche oder der Klick des Clickers.

Markerwörter dürfen nicht Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs sein – Lobwörter wie “klasse”, “toll” oder “super” verwirren den Hund schnell.

Als Nächstes muss der Hund die Bedeutung des Markersignals verstehen lernen.

Ohne die Verknüpfung mit einer Konsequenz hat es für den Hund keine Bedeutung. Der Hund muss also zunächst positiv konditioniert werden. 

Das Training sollte in einer reizarmen Umgebung stattfinden, und der Hund darf nicht von anderen Dingen abgelenkt werden.

Für eine Trainingseinheit reichen etwa 10 bis 15 Leckerlis. Diese sollte der Hund gut schlucken und heiß begehren!

Im nächsten Schritt sollte man Blickkontakt mit seinem Hund aufnehmen

Der Hund muss weder sitzen noch liegen, sollte aber ruhig und aufmerksam sein. Nun nennt man das aufgebaute Markerwort und gibt dem Hund darauf sofort ein Leckerli.

Das Prozedere sollte so lange wiederholt werden, bis alle Leckerlis aufgebraucht sind.

Ob der Hund verstanden hat, dass beim Ausrufen des Markerwortes etwas Schönes für ihn folgt, ist im Alltag sehr leicht festzustellen. 

Ist der Hund zuweilen mit etwas anderem beschäftigt, sollte das Markersignal immer mal wieder zwischendurch erklingen. 

Der Hund sollte dann voller Freude zu seinem Menschen kommen, um sich sein Leckerli abzuholen.

Markerwörter beim Hund helfen bei der Erziehung und lassen sich sehr gut in den Alltag integrieren. 

Signale werden verfestigt und der Hund kognitiv ausgelastet. Sie lassen sich auch als Abbruchsignale verwenden.

Gerade bei Begegnungen mit Artgenossen oder anderen Menschen, die mitunter auch weniger stressfrei verlaufen können, sind die Markersignale sehr hilfreich und zeigen Erfolg. 

Der Fokus des Hundes auf die eigene Person kann sehr gut konditioniert werden.

Dazu muss man immer dann, wenn der eigene Hund einen anguckt, das Markerwort oder das Markersignal aussprechen und ihn sogleich mit einem Leckerli belohnen.

Je häufiger der Blickkontakt auf diese Weise verknüpft wird, desto mehr wird der Hund den Blickkontakt auch aufnehmen. 

Spaziergänge können so gezielt beeinflusst und die Bindung gestärkt werden. 

Gassigänge und Ausflüge verlaufen deutlich sicherer und entspannter.


Markerwörter beim Hund – Liste der wichtigsten Begriffe und ihre Bedeutung

Markerwörter beim Hund – Liste der wichtigsten Begriffe und ihre Bedeutung
  1. Taktiles Markersignal: Taktile Markersignale erfolgen über die Berührung und sind besonders für blinde oder taube Hunde geeignet. Eine Arbeit auf Distanz ist nicht möglich.
  2. Visuelles Markersignal: Visuelle Markersignale arbeiten mit dem Sehsinn und bedienen sich optischer Signale (z. B. Einsatz eines Laserpointers oder “Daumen hoch”)
  1. Auditives Markersignal: Auditives Markersignale arbeiten mit dem Hörsinn und senden akustische Reize aus, wie z. B. bestimmte Geräusche (Schnalzen mit der Zunge, Klicker usw.) oder Wörter.
  1. Generalisierte Markersignale: Generalisierte Markersignale kündigen eine passende Belohnung an, die aber variieren kann. Der Hund weiß also nicht, welche Belohnung er bekommen wird. Der Überraschungseffekt sorgt dafür, dass der Körper vermehrt das Glückshormon Dopamin produziert. Die Erregung kann so noch gesteigert werden.

Fazit

Markersignale oder auch Markerwörter beim Hund bringen die Kommunikation zwischen Hund und Mensch auf ein gemeinsames Level.

Für unsichere Hunde eignen sich eher einfache Markersignale, die immer die gleiche Belohnung ankündigen. Sie geben dem Tier Orientierung und Sicherheit.

Bei sicheren Hunden, die kognitiv stärker ausgelastet werden möchten, können verschiedene Markersignale eingesetzt werden. Sie sorgen für mehr Spannung und Abwechslung.

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