In unserem Rasseporträt stellen wir dir einen außergewöhnlichen Hund vor – definitiv, was die Optik betrifft.
Denn nun dreht sich alles um den ungarischen Puli, der vor allem mit seinen vielen Rastalocken sofort auffällt.
Was sich hinter diesem Haarkleid alles verbirgt? Das findest du in den folgenden Zeilen heraus.
Puli Steckbrief
| Größe | Männlich: 39 bis 45 cm, weiblich: 36 bis 42 cm |
| Gewicht | Männlich: 13 bis 15 kg, weiblich: 10 bis 13 kg |
| Farben | Schwarz, Grau, Silber, Weiß, Creme, Braun, Brindle |
| Lebenserwartung | 12 bis 16 Jahre |
| Herkunft | Ungarn |
| Charakter/Temperament | treu, anhänglich, gehorsam, agil, aktiv, loyal, energisch, lernfähig |
| FCI-Gruppe | Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde, Sektion 1: Schäferhunde |
Aussehen
Das Fell macht es ein wenig schwierig, den genauen Körperbau des Puli zu erkennen.
Tatsächlich versteckt sich unter den Rastalocken ein schlanker, muskulöser und leicht quadratischer Körper.
Getragen wird dieser von langen Beinen, abgeschlossen wird er von einer langen Rasta-Rute.
Der Kopf des Puli ist relativ klein und rund und wird natürlich ebenfalls von jeder Menge Rastalocken und den rassetypischen Schlappohren geprägt.
Größe & Gewicht
Der mittelgroße Puli erreicht als Rüde eine Schulterhöhe von 39 bis 45 Zentimetern und ein Gewicht von 13 bis 15 Kilogramm.
Das Stockmaß und das Gewicht von Hündinnen liegen bei 36 bis 42 Zentimetern und 10 bis 13 Kilogramm.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Das Fell des Puli ist selbstverständlich DAS Alleinstellungsmerkmal dieser Rasse. Kein Wunder, besteht es doch aus langen, leicht zotteligen Rastalocken.
Diese sind von einer groben Struktur und vor allem an den Läufen mit fast 20 Zentimetern am längsten.
Begleitet werden die Puli-Dreadlocks von einer weichen, dichten Unterwolle.
Der FCI-Rassestandard erlaubt beim Puli diese Farben:
- Schwarz
- Brindle
- Creme
- Silber
- Braun
- Weiß
- Grau
Augenform & Augenfarben
Der Puli hat kleine, runde Augen. Geht es um die Farben, hat sich Mutter Natur hier für ein dunkles Braun entschieden.
Geschichte & Herkunft des Puli
Der Puli ist eine ungarische Hunderasse und mit den ebenfalls ungarischen Rassen Pumi und Mudi verwandt.
Wahrscheinlich kamen die Vorfahren des Puli bereits im 9. Jahrhundert mit den Magyaren aus Asien nach Ungarn, wo sie vor allem in der Puszta ansässig wurden.
Erste Erwähnungen des ungarischen Hütehundes stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die FCI erkannte die Fellnase im Jahr 1935 offiziell als Rasse an.
Wesen & Charakter des Puli
Verschmitzt, fröhlich, lebhaft, clever und klug – das sind nur einige Charaktereigenschaften, die auf den Puli zutreffen.
Mit seinem freundlichen Wesen und seinem durchaus auch agilen Temperament wird es mit dieser Fellnase niemals langweilig.
Als Hüte- und Treibhund bringt der anhängliche und kameradschaftliche Puli einen hohen Beschützerinstinkt mit, der ihn zu deinem treuen und loyalen Begleiter macht.
Der mutige und tapfere Hund, der enge Bindungen zu seinen Bezugsmenschen aufbaut, hat demnach immer ein wachsames Auge auf sie.
So eigenständig und selbstbewusst der Puli auch ist – alleine gelassen zu werden gehört dennoch nicht zu seinen liebsten Dingen.
Wichtig ist es, dass du bereits dem Welpen das Alleinbleiben beibringst. Dazu gehört auch, dass er in diesen Zeiten Beschäftigungsmöglichkeiten hat.
Denn der intelligente und aufmerksame Hund braucht quasi immer eine Aufgabe, damit er sich nicht langweilt.
Haltung & Erziehung
Nun verraten wir dir, wie sich die Haltung und Erziehung des Puli gestaltet und welche Dinge du hier besonders beachten solltest.
Erziehung
Der Puli gehört zu den Hunderassen, die einen großen Spaß am Lernen haben. Das ist für die Erziehung natürlich von Vorteil.
Wären da nicht gleichzeitig auch der Charme der Rasse und der dazugehörige Puli-Dackelblick.
Konsequenz ist demnach wichtig – sowohl während der Erziehung als auch danach. Ansagen, die einmal gemacht wurden, müssen dann Bestand haben.
Ebenfalls solltest du Kommandos und Befehle mit positiven Verstärkungen begleiten.
Gut zu wissen
Der Puli braucht ausreichend körperliche Auslastung undKopfarbeit, um ein glücklicher Hund zu sein. Bekommt er das nicht? Dann kann es Probleme durch auffälliges Verhalten geben.
Haltung
Die idealen vier Wände für den Puli sind ein Haus mit eigenem Garten. Nur hier kann er seinem hohen Bewegungsdrang artgerecht nachgehen.
Lebst du in einer Wohnung, möchtest aber dennoch mit einem Puli zusammenleben?
Auch das ist möglich – sofern deine Fellnase hier jeden Tag die Möglichkeit hat, mehrere Stunden an der frischen Luft herumzutoben.
Gesundheit & Pflege
Rassetypische Krankheiten oder eine robuste Gesundheit – was trifft hier auf den Puli zu? Die Antworten verraten wir dir jetzt – zusammen mit den wichtigsten Infos zur Pflege.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung des Puli liegt bei 12 bis 16 Jahren.
Gesundheit
Wir haben sehr gute Nachrichten für dich: Beim Puli liegen keine erblichen Krankheiten vor und damit auch keine gesundheitlichen Probleme.
Achte dennoch vor allem beim Welpen darauf, dass dieser sich mit seinem verspielten Temperament nicht übernimmt – Stichpunkt Treppen, Toben und Gelenke.
Wird er hier überbeansprucht, können sich Muskeln, Knochen und Gelenke nicht artgerecht entwickeln, was im späteren Leben Gelenkprobleme verursachen kann.
Nicht vergessen darfst du beim Puli diese Dinge:
- Umfassender Impfschutz & Booster-Impfungen
- Tierärztliche Gesundheits-Check-ups
- Parasitenprophylaxe & Wurmkuren
- Allgemeine Pflege & Fellpflege
Entzündungen können für einen Hund ebenso gefährlich werden wie Viren und Parasiten. Deshalb ist es wichtig, dass du bestimmte Körperstellen im Auge behältst.
Die Rede ist hier vom Maul, den Pfoten, den Ohren und den Augen. Auch der Hundepopo sollte regelmäßig von dir gecheckt werden.
Geht es um die Fellpflege, kannst du Bürste und Kamm getrost beiseitelegen. Denn die Rastalocken, auch Zotten genannt, möchten nicht gekämmt werden.
Sonst würden sie ihren Look verlieren. Stattdessen solltest du die Haarspitzen täglich mit den Fingern auseinanderziehen, damit die Dreadlocks erhalten bleiben.
Passt der Puli zu mir?
„Passt der Puli zu mir?“ ist eine der wichtigsten Fragen, die du dir stellen solltest, bevor die ungarische Fellnase bei dir einzieht.
Wie es mit eurer Kompatibilität steht, erfährst du anhand der folgenden Aussagen.
- Du suchst einen verspielten Familienhund, der einen hohen Beschützerinstinkt hat.
- Du suchst einen anhänglichen Hund mit außergewöhnlicher Optik.
- Du suchst einen lebhaften Hund mit einem selbstbewussten Wesen.
- Du suchst einen lustigen und fröhlichen Begleiter.
Bitte entscheide dich zudem nur für einen Puli, wenn du ausreichend Zeit für den Hund aufbringen kannst.
Auch der finanzielle Aspekt sollte beim Puli niemals unterschätzt werden – denn neben der Anschaffung fallen natürlich auch Kosten für Futter, Haltung & Co. für 12 bis 16 Jahre an.
Fun-Facts zum Puli
Kein Rasseporträt ohne abschließende Fun-Facts – die du nun natürlich zum Puli erhältst.
Puli-Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter kosten zwischen 1.600 und 2.000 €.
Den Ungarn war es mehrere Jahrhunderte untersagt, eigene Hunderassen zu züchten. Der Grund: die Fremdherrschaften durch die Osmanen und die Österreicher.
Eine legale Hundezucht gibt es in Ungarn erst seit dem Jahr 1867 – und unter diese fiel und fällt natürlich auch die Puli-Zucht.
Der Plural von Puli ist übrigens nicht Pulis, sondern Pulik. Und Pulik wird genauso ausgesprochen wie Puli.
Der Puli gehört zu den nationalen Schätzen Ungarns.
Im englischsprachigen Raum wird der Puli auch „The Mop Dog“ genannt.
Welche weiteren Geschichten, Fakten, Tipps fallen dir ein? Wir freuen uns, diese schon bald in unseren Kommentaren zu lesen. 😊
